Der 1994 eröffnete Gehölzpark oberhalb der Pestalozzistraße in Eberbach ist eine Sammlung exotischer Bäume aus aller Welt. Auf einer Fläche von rund vier Hektar erstreckt sich ein Wegenetz von etwa 2,5 Kilometern. Die Idee dazu stammt aus den 1970er Jahren und geht auf den damaligen Bürgermeister und Ehrenbürger von Eberbach, Horst Schlesinger, zurück. Konkrete Pläne entstanden ab Ende der 80er Jahre, als Förster Hubert Richter den Vorschlag einbrachte, das Arboretum am Kreuzberg umzusetzen. Nachdem das Projekt vom Gemeinderat beschlossen und die Finanzierung durch die Stadt Eberbach mit Unterstützung des Naturparks Neckartal-Odenwald sowie der Gesellschaft Deutsches Arboretum e.V. gesichert war, konnte die Planung beginnen. Die Konzeption und Strukturierung des Arboretums wurden im Rahmen einer Projektarbeit von einem Forstreferendar ausgearbeitet. Damit die angepflanzten Bäume mit dem Klima des Odenwaldes zurechtkommen, wurde der Förster und Dendrologe Karl Fuchs als Experte in das Planungsteam aufgenommen. In Zusammenarbeit mit der Stadtförsterei Eberbach wurde das Arboretum schließlich angelegt.
Über 150 verschiedene Baum- und Straucharten
Mit über 150 verschiedenen Baum- und Straucharten ist das Arboretum heute ein beliebtes Ziel für Naturfans aus der ganzen Region. Insgesamt sind 17 geografische Regionen vertreten, die einen Großteil der Klimazonen der Erde abdecken. Besonders viele Pflanzen stammen aus Europa, China, Korea und Japan. Am Eingang informieren zwei überdachte Tafeln über das Arboretum und die Herkunft der Pflanzen. Alle Gehölze sind mit kleinen Schildern versehen, die Namen und Herkunft angeben. Über QR-Codes lassen sich weitere Informationen abrufen.
„Vor allem im April zur Blütezeit und im Oktober zur Herbstfärbung ist das Arboretum besonders sehenswert. Die Farben und Düfte sind jedes Jahr aufs Neue faszinierend“, berichtet Förster Hubert Richter, der das Forstrevier seit 1986 betreut und das Arboretum seit der ersten Planung begleitet. Die große Pflanzenvielfalt hat nicht nur für die Naherholung eine Bedeutung, sondern auch für die Wissenschaft. Der Gehölzpark ermöglicht die Erforschung verschiedener Baum- und Straucharten auf kleinem Raum und dient beispielsweise der Untersuchung ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel. Gleichzeitig trägt das Arboretum zum Erhalt bedrohter Pflanzenarten bei und stellt Samen für deren Fortbestand bereit.