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Besucherbergwerk Grube Ludwig

Besucherbergwerk Grube Ludwig

Besucherbergwerk Grube Ludwig

Kopetzky+ZKÜ

Besuchergruppe vor Stolleneingang

Die Region Überwald ist geografisch im südwestlichen Teil und erdgeschichtlich im Grenzbereich des Kristallinen Odenwaldes gelegen.

Durch den Überwald und in der Gemarkung bei Wald-Michelbach verläuft von Nord nach Süd die Nahtstelle zwischen dem Kristallinen- und dem Buntsandstein-Odenwald. Der östliche Teil des Odenwälder Mittelgebirges besteht daher aus dem abgelagerten Sandstein des Buntsandsteins, der in den verschiedenen, ehemaligen Steinbrüchen der Region um Wald-Michelbach, wie etwa im Ulfenbachtal, im Steinachtal oder bei Olfen bis heute sichtbar zu Tage tritt.

Die Wertigkeit und Schönheit dieses Steins, dessen meist rote Färbung durch enthaltene Eisen- und Manganmineralien entsteht, fasziniert bis heute bei der Betrachtung der damit gestalteten Bauwerke. Dazu gehören das Heidelbergerund Erbacher Schloss ebenso wie die zahlreichen Burgen entlang des Neckars in der Region um Hirschhorn.

Der westliche, kristalline Teil des Odenwaldes, grob entlang der Linie Darmstadt - Heidelberg, wird in der Gemarkung Wald-Michelbach von Granit (Trommgranit) geprägt, der südlich von Scharbach an den Buntsandstein grenzt und von diesem teils bedeckt (überlagert) wird.

Besucherbergwerk Grube Ludwig

Kopetzky+ZKÜ

An der Grenze zwischen Sandstein und Granit haben sich mit Hilfe der Ablagerungen des Zechsteinmeeres vor rund 250 Mio. Jahren zunächst der Zechstein und dann durch eisen- und manganführende Lösungen (Wasser) Erze gebildet. Diese Schichten erreichen teils sogar die Erdoberfläche, wo sie besonders beim Pflügen der Felder als Erzklumpen auch einmal zu Tage traten.

Durch die Weiterverarbeitung in den späteren Eisenschmieden der Region, wie etwa das Hammerschlösschen (Eisenhammer Wald-Michelbach um 1600) wurde daraus dann brauchbares Eisen. Erst neuere Konvertertechnik wie etwa den Thomas-Konverter um 1870 machte den Einsatz von Mangan in der Stahlerzeugung durch höhere Schmelztemperaturen erst möglich. So erhöht Manganerz, zusammen mit Eisenerz im Hochofen geschmolzen, die Festigkeit des erzeugten Stahls und bewirkt eine günstigere Schmiedbarkeit.

Um 1880 wurden von verschiedenen Betreibern etwa 320.000 Tonnen Erz von etwa 300 Bergleuten aus den Bergen um Wald-Michelbach geschlagen.

Rund 5.500 Arbeitsstunden investierten die Bergwerksfreunde des Überwälder Museums- und Kulturvereins, um den Bergbaustollen von dem Schutt und Schlamm zu befreien, der aus den ehemaligen Abbau-Schächten eingedrungen war. Auch heute noch investieren die ehrenamtlich Tätigen jährlich ca. 100 Stunden für die Instandhaltung.

Interessantes zur Grube finden Sie auf der Homepage.

Der Eintritt ist frei; die Bergwerksfreunde freuen sich über eine Spende!