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Kirchliches Museum

Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Mainz

Bischöfliches-Dom-und-Diöezesanmuseum

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Das Dommuseum am gotischen Kreuzgang des Domes ist mit 3.000 qm das zweitgrößte kirchliche Museum Deutschlands. In einer Abfolge historischer Räume aus dem 11.–15. Jh. präsentiert es religiöse Kunst aus zwei Jahrtausenden, die einst zur Ausstattung der Kathedrale oder der Kirchen des Bistums gehörte.  

Christliche Denkmäler

Die reichen Bestände an früh- und hochmittelalterlicher Steinskulptur werden in den unterirdischen Gewölbehallen gezeigt. Im älteren Teil der Anlage, der aus dem 11. Jahrhundert stammt, wird die Frühzeit des Erzbistums Mainz vorgestellt. Den heidnischen Weihealtären stehen frühe christliche Denkmäler wie das Grabdenkmal des hl. Bonifatius gegenüber, der von 745-754 den Mainzer Stuhl innehatte. Er legte durch die – historisch umstrittene – Salbung des ersten Königs aus dem Geschlecht der Karolinger den Grundstein für den politischen Vorrang des Mainzer Erzbischofs unter den Reichsfürsten. Diesen Anspruch dokumentieren auch die verschiedenen Dommodelle, die die Entwicklung der Kathedrale vom sog. Alten Dom (der heutigen Johanneskirche) bis zur heutigen Bischofskirche vorstellen. 

Werke aus der Frühgotik

Im anschließenden Saal aus der Zeit um 1200  werden Hauptwerke der deutschen Frühgotik gezeigt. Hervorzuheben sind die Skulpturen der ehemaligen Chorschranke des Domes. Sie wurde um 1240 vom sog. „Naumburger Meister“ und seiner Werkstatt geschaffen und hatte das Jüngste Gericht zum Thema. Die zentrale Christusgruppe wurde dabei flankiert vom Zug der Verdammten und der Seligen, unter denen die Figur eines lachenden Knaben besonders besticht.

Daran anschließend rekonstruiert die Ausstellung den Weg durch den Westchor des Domes und stellt den Erbauer der Anlage, Erzbischof Siegfried III. (amt. 1230–1249) anhand der reichen Ausstattung seiner Grabanlage vor. Weitere qualitätvolle Skulpturen wie ein Jüngstes Gericht aus der Zeit um 1270 oder die hoheitsvolle „Madonna aus der Fuststraße“ (um 1250) vermitteln ebenso einen Eindruck von der Blüte des Mainzer Erzbistums zur Zeit der Hochgotik wie die um 1300 entstandenen steinernen Altaraufsätze aus den Seitenkapellen des Domes.

Bischöfliches-Dom-und-Diöezesanmuseum

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Im Kreuzgang-Obergeschoss aus der Zeit um 1400, durch dessen hohe Maßwerkfenster sich ein grandioser Blick auf die Südseite des Domes bietet, setzt sich der Rundgang fort.  Im Ostflügel der Anlage verdeutlichen eine sechs Meter hohe, um 1519 entstandene Kreuzigungsgrup¬pe und weitere Kruzifixe aus acht Jahrhunderten den Wandel in der Darstellung des Gekreuzigten. Weitere, durch entsprechende Symbole gekennzeichnete Werke bieten eine thematische Erschließung der Räume an, sei es zum Marienbild im Wandel der Epochen oder zur Bistums- oder Domgeschichte. So entfaltet sich das Panorama einer von Aufbrüchen gekennzeichneten Epoche im Spannungsfeld von Ablaß und Reformation, für die stellvertretend die anspruchsvoll illustrierte Ablaß-Urkunde der Mainzer Sebastiansbruderschaft (um 1484/85) oder das Porträt des Kardinals Albrecht von Brandenburg als Heiliger Martin (Simon Franck, 1543) genannt seien.

Domschatzkammer wartet auf die Besucher

In der der anschließenden „Dunkelkammer“ präsentiert das Dommuseum eine Auswahl seiner schönsten Bildteppiche und liturgischer Gewänder aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Zum Dom- und Diözesanmuseum gehört auch eine museumspädagogische Werkstatt, die für vielfältige Aktivitäten, vor allem im Rahmen des Kinder- und Familienprogramms, genutzt wird. Die barocke Kapitelstube dient kleineren Veranstaltungen mit stilvollem Ambiente. Sonderausstellungen finden auf 800 qm in den Kapitelsälen, den ehemaligen Versammlungsräumen des Domkapitels, statt. Die mittelalterlichen Räume sind nur bedingt barrierefrei. Uneingeschränkt zu erreichen sind die Domschatzkammer, die Sonderausstellungsräume und die museumspädagogische Werkstatt. Gewölbehallen und Kreuzgang-Obergeschoß hingegen sind leider nur über Treppen zugänglich.