Einst war die Burg Wäscherschloss, hoch über dem Beutental, Teil einer ganzen Reihe von zahlreichen Ministerialen- oder Dienstmannenburgen, angeordnet in einem Kranz rund um den staufischen Stammsitz „Hohenstaufen“ des berühmten Geschlechts mittelalterlicher Herzöge, Könige und Kaiser. Die Burg Wäscherschloss entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und ist als steinerner Zeuge aus der Blütezeit der Staufer in der Region am vollständigsten erhalten.
Im Herzen des Stauferlandes
Burg Wäscherschloss - Wiege der Staufer
Als markantes Beispiel einer Ministerialenburg aus der Blütezeit der Staufer besticht die relativ kleine Burg durch ihre eigenwillige Gestalt.
Burganlage mit eigenem Charakter
Die vergleichsweise kleine Burg ist eine architektonische Besonderheit. Das Bauwerk mitsamt seinem trapezförmigen Burghof wird von einer fast zehn Meter hohen Mauer aus prächtigem Buckelquaderwerk umschlossen. Vom Palas, dem Hauptgebäude der Burg, bietet sich eine herrliche Aussicht auf den Hohenstaufen, den besagten Stammsitz der Stauferdynastie. Die repräsentativen Fachwerkgeschosse erhielt der Palas allerdings erst in nachstaufischer Zeit, im 15. und am Ende des 17. Jahrhunderts.
Wie die Burg zu ihrem Namen kam
Anfänglich bestand die Burg lediglich aus einem Wehr- und Wohnturm, den der staufische Reichsministeriale Walter von Schöpf vermutlich nach 1200 erbaute. Da der Burgherr als hoher Reichsbeamter häufig mit Herzog Philipp von Schwaben und Kaiser Friedrich II. auf Reisen durch das Reich war, überließ er den Wohnturm seinen Vertretern. Daraus erklärt sich auch der ungewöhnliche Name der Burg. Denn ab 1271 wurde die Wehranlage von Konrad „dem Wascher“, einem Ritter von der Burgmannschaft des Hohenstaufen, bewohnt. Der verdankt seinen Beinamen vermutlich dem Waschbach, der durch den Welzheimer Wald fließt. So wurde die Burg also nach ihrem früheren Bewohner als Burg „Wäscherschloss“ benannt. Der Name der Burg blieb, auch wenn in der Folgezeit häufig ihre Besitzer wechselten. Am Ende fiel die Burganlage 1806 an das Königreich Württemberg. Für die neuzeitlichen Burgbesucher lässt das Innere der Burg und die mittelalterliche Burghofkulisse die hohe Zeit der Staufer wieder aufleben.
Geschichtsträchtiges Ausflugsziel
Heute ist Burg Wäscherschloss ein beliebtes Ausflugsziel, liegt sie doch inmitten eines traumhaften und obendrein geschichtsträchtigen Wandergebiets. So locken nicht nur die drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rehberg und Stuifen zu ausgedehnten Erkundungstouren. Der Besuch auf Burg Wäscherschloss lässt sich auch bestens mit einem Abstecher zum Kloster Lorch mit seiner bedeutenden staufischen Grablege oder auf den Hohenstaufen verbinden.