Zur Verwaltung und Verteidigung des St. Gallischen Besitzes ließ das Kloster vermutlich am Anfang des 12. Jahrhunderts auf dem heutigen Burgplatz eine erste Burg erbauen. Um 1220 wurde die Burg grundlegend umgebaut.
Mit einer umfassenden Modernisierung und Erweiterung um 1500 wurde Burg Ratzenried zur größten Dienstmannenburg des Allgäus: die Gesamtanlage erstreckt sich in der Länge auf ca. 220 Meter, in der Breite sind es ca. 75 Meter. Über drei Zugbrücken führte der Weg in die Hauptburg.
Eine Abbildung aus 1580 zeigt eine detailgetreue Ansicht der Anlage, die aufgrund ihres Komforts inzwischen als Schloss überschrieben wurde.
Das prächtige Burg-Schloss wurde am 8. Mai 1632 von den Schweden zerstört. Es wurde nicht wieder aufgebaut.
Der Heimatverein Ratzenried als Besitzer der Burgruine hat seit 1984 in tausenden ehrenamtlicher Stunden die Türme und Mauern vor weiterem Verfall gesichert und über Jahre hinweg die weitläufige Anlage aus dem Dornröschenschlaf befreit. Eine große Informationstafel im Eingangsbereich mit Kurzfassung der Geschichte und detailliertem Grundriss der Anlage bilden den Ausgangspunkt für individuelle Erkundungen durch die Besucher.
Die Zufahrt zur Burgruine ist beschildert. Parkplätze sind vorhanden.
Das folgende Video zeigt einen kurzen Überblick: