Für die Adlerbrauerei ist das Original aus den Wäldern rund um die Brauerei nicht nur der Namenspate für die Dachsenfranz-Bierspezialitäten.
Der Dachsenfranz
…hieß mit richtigem Namen Francesco Regali. 1840 in Mailand geboren und getauft, nahm er als junger Bursche 1866 am Krieg des italienischen Freiheitskämpfers Garibaldi teil. Nachdem er einen despotischen Vorgesetzten niederstreckte, musste Francesco fliehen. Er wurde verfolgt und verwundet. Noch im hohen Alter waren die Narben zu erkennen. Als exzellenter Reiter und weil er sich in den Bergen gut auskannte, konnte er seinen Häschern entkommen. Seine jahrelange Flucht führte den Dachsenfranz, wie er später genannt wurde, über die Schweiz, Österreich, den Bayrischen Wald und das Fichtel- und Erzgebirge in die Wälder des Kraichgaus, des vorderen Odenwalds und an die Bergstraße. Er lebte im Wald in selbstgebauten Erdhöhlen, die er mit Fellen auslegte. Sein Bett bestand aus einer Schütte Laub. Zwei Hunde waren seine stetigen Begleiter.
Die Natur als Lehrmeister
Während seiner Flucht lernte der Dachsenfranz mehr und mehr die Schätze der Natur kennen und verstehen. Hier eignete er sich Fähigkeiten an, die ihn später ernähren und berühmt machen sollten. Er war ein Meister im Fallenstellen, doch fing er ausschließlich Raubwild wie Füchse, Marder, Dachse und Wildkatzen. Deshalb wurde er von den Jägern gern gesehen. Die Felle verkaufte er, das gewonnene Dachsenfett war Grundlage seiner Spezial-Salbe, mit der er viele Zeitgenossen von ihren Gebrechen heilte.
Immer wieder wurde er in die Mühlen und Bauernhöfe gerufen, um die Häuser von Ratten und Mäusen zu befreien. Er hatte einen äußerst wirksamen Köder entwickelt, dessen Geheimnis er niemandem anvertraute. Die Naturverbundenheit des Dachsenfranz und sein genügsamer Lebensstil würde man heute als Prinzip der Nachhaltigkeit loben. Seine Ökobilanz wäre ein Vorbild für uns gewesen.
Einfach und genial
Trotz Genügsamkeit war der Dachsenfranz auch ein Gourmet besonderer Art. Er verstand es vortrefflich, seine Beutestücke in wohlschmeckende Mahlzeiten zu verwandeln. Die Überlieferung erzählt sogar von einem legendären Rezept „Dachs à la Dachsenfranz“, das einem Besucher als das beste Wildgericht in Erinnerung geblieben sein soll. Die Öffentlichkeit nahm stets reichlich Notiz von ihm, wenn er mal wieder sein Quartier wechselte. Seine kauzige, fast Angst einflößende Gestalt mit dem wallenden weißen Rauschebart war auch für Kinder eine Riesenattraktion. Um so eine skurrile Gestalt wie den Dachsenfranz ranken sich natürlich viele, manchmal auch widersprüchliche Geschichten über seine Heldentaten als „berühmter Raubtierfänger“. Postkarten mit dieser Aufschrift und seinem Konterfei verkaufte er an seine damaligen Fans. Eines Tages aber, im hohen Alter von 75 Jahren war der Dachsenfranz verschwunden. Was mit ihm geschah, bleibt für immer ein Geheimnis.