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1520 Beginn des Baus des Schlosses im Stile der Renaissance durch Graf Bernhard III. von Eberstein (1469 –1526)
1521 Beschwerden der Bürger wegen drückender Fronlasten
1525 Bauernaufstände im Kraichgau führten zu Verwüstungen an Schlössern (z. B. Wasserschloss in Menzingen) und Klöster (z. B. Kloster Hirsau); wahrscheinlich nur geringe Schäden am Rohbau Schloss Gochsheim
Video: Weltgeschichtentag Kraichtal 2022 Folge 1 Schloss Gochsheim
1526 stirbt Bernhardt III., der Nachfolger Graf Wilhelm IV. von Eberstein ändert die Baupläne zu einer großen geschlossenen Anlage mit zwei Gebäuden
1560 Fertigstellung, die lange Bauzeit ist begründet
1561 durch vorübergehenden Abzug der Handwerker zur Wiederherstellung der in dem Bauernaufstand zerstörten Anlagen
1670 Wiederaufbau durch Friedrich August Herzog von Württemberg-Neuenstadt und Albertina Sophia Esther Gräfin von Eberstein, die während des Krieges in Neuenstadt weilten
1689 Zerstörung des Schlosses im Pfälzer Erbfolgekrieges infolge Brandlegung durch französische Soldaten
1728 stirbt die verwitwete Herzogin und Gräfin, der Gochsheimer Besitz fällt an das Herzogtum Württemberg, wertvolles Inventar wird nach 1729 ins Schloss Ludwigsburg geschafft
1728 übergibt der Herzog von Württemberg das Schloss und den Ort Gochsheim an seine Mätresse Friederike Wilhelmine Reichsgräfin von Würben
1731 zerbricht das Verhältnis, das Schloss bleibt unbewohnt
Das Hintere Schloss dient als Amtskellerei, deutsche und lateinische Schule und für Lehrerwohnungen
1739 wird Gochsheim und das Schloss in einem großen Brand fast gänzlich zerstört
1787 erfolgt eine Bauaufnahme mit detaillierten Plänen und Beschreibungen
1806 fällt Gochsheim und damit auch das Schloss an Baden, die Amtskellerei wird in das Vordere Schloss verlegt
1815 im Schloss wird die deutsche Schule und Lehrerwohnungen verlegt
1828 wird das Hintere Schloss abgerissen Die Umnutzungen führten zu erheblichen Veränderungen der Bausubstanz.
Schmiede:
Im Gebäude rechts befand sich das frühere Brunnenhaus. Im Herrenwald auf der gegenüberliegenden Hangseite war eine Quelle erschlossen, das Wasser wurde in Röhren (aus Holz ?) in das Brunnenhaus geleitet, sodass im Schloss immer frisches Wasser verfügbar war. Das überschüssige Wasser – eine Quelle sprudelt ja immer– wurde unterirdisch zum Rathausbrunnen geführt, das überschüssige zum Lammbrunnen und schließlich zum Brunnen an der Einmündung der Hauptstraße in die Vorstadtstraße.
Jetzt ist im ehemaligen Brunnenhaus eine alte Schmiede eingerichtet, mit diversen Werkzeugen, einem Amboss und einem Feuerplatz für ein Schmiedefeuer.
Daneben gibt es als Besonderheit eine Bohrmaschine, die mit einem Fußpedal angetrieben wird. Bei besonderen Anlässen wird die Schmiede wieder aktiviert.
Küferei:
Friedrich Schroth hat bis ins hohe Alter in Bahnbrücken eine Küferei betrieben. Im Jahre 1978 hat er seine Werkstatt-Einrichtung mit vielen Werkzeugen der Stadt zur Verfügung gestellt.
Das Herstellen von Fässern war in früherer Zeit ein überaus wichtiges Handwerk. Es wurde nicht nur Wein in Fässern aufbewahrt, sondern alles was man von der Ernte für die Winterzeit konservieren musste: Sauerkraut, saure Bohnen, Soleier, Pökelfleisch, usw. Daneben benötigte man Gefäße in der Vorkunststoff- und Vorblechzeit für allerlei Zwecke.
Gerade die Herstellung eines Fasses erforderte geschicktes Handeln. Eine Fassdaube hat keinen rechten Winkel! Keine durchgehend gleichbleibende Stärke! Meist hatte jedes Fass eine individuelle Größe. Zudem wurden Fässer meist aus Eichenholz hergestellt, einem überaus harten Werkstoff.
Erst als Dauben mit Maschinen gefräst wurden, ergab sich eine gewisse Erleichterung.
Die Sammlung verschiedener Hobel im Wandbord zeigt die notwendige Vielfalt für die Herstellung unterschiedlicher Fassgrößen.
Eberstein-Saal
Südseite:
Auf den Rollos die Bilder der Erbauer des Schlosses Bernhard III. Graf von Eberstein (1526 – 1562 Schlossherr) mit seiner Gemahlin Kunigunde von Sonnenberg und Phillipp II. Graf von Eberstein (1562 – 1589 Schlossherr) mit seiner Gemahlin Katharine von Stollberg
Stuckzimmer
1906 wurde das Gochsheimer Schloss, nicht unbedingt zu seinem Vorteil, heftig umgebaut.
Im Inventarisationsband von Hans Rott 1913 kann man hierzu lesen: „Es sind Stuckaturen um 1600, die in reizender Anordnung das stichkappenartige, flache Gratgewölbe des Oktogon, die Aussparungen darunter, wie die Boden- und Stirnfelder über den Türen schmücken. Die streng gegliederte vierteilige Decke, über Engelsköpfen aufsteigend gedacht, zeigt zierliche Rankenmuster, die von Mascarons (das sind Gesichtsmasken) ausgehen und Dreiecksfelder mit Kartuschen und Rollwerk einschließen. Der Bilderfries bringt Bäume, Tierszenen, Rehe, Vögel, einen Fuchs, der mit der Gans davonläuft, vom Bauer verfolgt; der übrige Schmuck Bandverschlingungen, Gehänge und Beschlagimitation. Leider bereitet der von Salpeter durchsetzte Turm diesen eigenartigen Stukkaturen und Ornamenten baldigen Untergang."
Bereits damals waren die schweren Bauschäden also schon vorhanden, die die Stuckdecke bis in die jüngste Zeit bedrohen. Wahrscheinlich gehen diese auf die Jahre nach dem Brand von 1689, der durch die Franzosen verursacht worden war, zurück. Damals war die Schlossruine jahrelang, ohne Schutz, dem Wetter ausgesetzt.
In den letzten knapp 100 Jahren wurde diese kleine Decke mehrfach farblich überfasst, zum Teil in einer frei erfundenen Farbigkeit, welche die ursprüngliche Fassung geradezu auf den Kopf stellte und dies auch noch technisch so falsch, z. B. in Ölfarbe, dass sich die Oberfläche abschälte. Es musste also dringend gehandelt werden; und wie bei einer ganzen Reihe anderer Baudenkmäler war auch hier der Heimat- und Museumsverein Kraichtal der Initiator.
Dieser kleine Raum ist der letzte im Schloss, der sich in der Originalausstattung zeigt. Die Raumdekoration des Turmzimmers wird auf etwa 1580 datiert.