Kaffeemühlenmuseum

Kaffee gehört in Deutschland zu den beliebtesten Getränken. Weniger bekannt ist die Geschichte des Kaffees selbst und seine Herstellung. Wenn man aber heute junge Menschen fragt, ob sie eine  Kaffeemühle kennen, dann haben die meisten so ein Gerät noch nie gesehen. Das kann auch nicht verwundern, angesichts der modernen Kaffeevollautomaten, die auf Knopfdruck die gewünschte Tasse  Genuss liefern. Rolf Scheuermann, der 2013 verstorbene Besitzer einer Kaffeeautomatenfirma, erstand vor einigen Jahren seine erste Kaffeemühle auf einem Flohmarkt. Dass mit diesem Kauf eine große Leidenschaft entstehen sollte, konnte auch er selbst nicht erahnen. Im Laufe der Jahre kamen so über 1300 Exemplare zusammen. Allerdings ging es Rolf Scheuermann bei seiner Sammelleidenschaft nicht um Quantität, sondern um qualitative Exklusivität seiner Kaffeemühlen. Im Jahre 2011 schenkte er seine ganze Sammlung der Gemeinde Wiernsheim bei Pforzheim, die auch seine Heimatstadt gewesen ist. Die Gemeinde liess das alte Pfarrhaus instand setzen und dieses beheimatet heute die größte Sammlung Deutschlands an wunderschönen Kaffeemühlen. Übrigens kann man dort auch viel über die Geschichte des Kaffees erfahren. So eröffnete im Jahre 1673 in Bremen das erste deutsche Café. Anfangs wurden die Kaffeebohnen noch mit einem Mörser zerkleinert und erst im 17. Jahrhundert wurde die erste Kaffeemühle benutzt.

Die Sammlung beginnt in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und unterscheidet einige unterschiedliche Techniken. Da gibt es die Handmühlen, die man während des Mahlvorgangs in der Hand hält, Zwingenmühlen werden mit einer Zwinge am Tisch befestigt, Schoßmühlen klemmt man zwischen die Beine und dann gibt es noch Besonderheiten wie Wand- und Hochzeitsmühlen, die beispielsweise einem Brautpaar zur Hochzeit geschenkt wurden. Es gibt viel Erstaunliches zu entdecken im Kaffeemühlenmuseum. Jede Mühle ist auf ihre Weise einzigartig und erzählt eine Geschichte. Auch Besucher, die ohne große Erwartungen das Museum besuchen, werden in den faszinierenden Bann dieser kleinen Kunstwerke hineingezogen. Natürlich macht der Besuch Lust auf mehr. Und wer nach seinem Besuch noch Lust auf Kaffee und Kuchen bekommt ist im angeschlossenen Café ganz herzlich willkommen.
Weitere Informationen auf der Homepage.