Besucher, die das kleine Fachwerkhaus neben dem Rathaus der ehemaligen freien Reichsstadt Weil der Stadt betreten, fühlen sich spontan in die Atmosphäre jener Zeit versetzt, in der Johannes Kepler hier am 27. Dezember 1571 geboren wurde.
Nach einer wechselvollen Geschichte über mehr als 400 Jahre wurde das Gebäude 1938 vom damaligen Verein Keplerhaus erworben und unter Leitung von Max Caspar zum Museum umgebaut. 1940 wurde es als „Kepler-Museum“ eröffnet.
Das Kepler-Museum ist nicht nur ein lohnendes Ziel für Kepler-Verehrer aus nah und fern, sondern vor allem auch ein beliebter Anziehungspunkt für ein interessiertes Fachpublikum aus der ganzen Welt.
Übersichtliche Schautafeln auf Deutsch und Englisch illustrieren kurz und prägnant Keplers Werdegang im Zeitalter von Reformation und Gegenreformation, mit den erbittert geführten Auseinandersetzungen um den rechten Glauben, die Hexenverfolgung, der u. a. auch seine Mutter Katharina ausgesetzt war, und nicht zuletzt die verheerenden Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges – Faktoren, die seinen Lebensweg entscheidend geprägt haben bis zu seinem Tod in Regensburg im Jahr 1630.
Umso strahlender erscheint Keplers vielfältige Geisteswelt. Der Besucher sieht sich mit naturwissenschaftlichen, philosophischen und religiösen Fragen konfrontiert, die bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren haben.