In gemeinsamen Experimenten erleben Besucher, dass ihre visuelle Wahrnehmung nicht immer ‚wahr‘ ist. Die Wahrnehmung hält sich zwar an bestimmte Prinzipien, die einigermaßen stabil sind, aber von einem naturwissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen ist die Wahrnehmung häufig schlicht falsch.
Die Geschichte der ‚Scheune‘
‚Die Scheune‘ in Leinroden ist eine international bekannte Institution für optische Phänomene. Diese einzigartige Sammlung wurde zusammen mit Studierenden der Augenoptik, mit Freunden und Familienmitgliedern gestaltet. Dazu gehören klassische geometrisch optische Täuschungen, Helligkeits- und Farbtäuschungen und mehr. Größere Objekte wie Ames-Raum, schiefer Raum, gekippter Raum, ‚Herzogen-Schaukel‘, Camera obscura sowie eine Menge eigener Objekte sind selbst konstruiert und gebaut worden. Deshalb können Sie einiges fast ausschließlich in der Scheune sehen, manches haben andere Museen übernommen.
Besonders hervorgehoben werden unmögliche Objekte und deren verblüffende dreidimensionale Realisierungen. Ein weiterer Schwerpunkt sind illusionäre Konturen, für die das Wort Halluzination viel besser passt als Wahrnehmung.
Ergänzt wird die Sammlung durch Leihgaben und Schenkungen von bedeutenden Künstlern und Wissenschaftlern sowie von einigen Firmen.
Grundlagen der visuellen Wahrnehmung werden kaum in der Schulzeit oder in der Berufsausbildung vermittelt. Diese Lücke wollen wir schließen. Besucher erfahren in gemeinsamen Experimenten spielerisch, dass unter anderem unsere dreidimensionale Wahrnehmung der Welt eigentlich gar nicht funktionieren kann. Zumindest kann sie nicht immer richtig sein.
Die Wahrnehmung ist dazu da, dass wir gut durchs Leben kommen. Mit Wahrheit hat sie häufig nichts zu tun. Manches passt eher in die Rubrik Halluzination.