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Wegweisendes Gesamtkunstwerk

Mathildenhöhe Darmstadt

Mathildenhöhe Darmstadt

Ingo E. Fischer © Bildarchiv Foto Marburg / Ingo E. Fischer

Die Mathildenhöhe Darmstadt bildet mit ihren Gebäuden und Kunstwerken der Künstlerkolonie Darmstadt ein weltweit einzigartiges und wegweisendes Gesamtkunstwerk, das zwischen 1900 und 1914 geschaffen wurde.

Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein, Enkel der britischen Königin Victoria, verfolgte mit der Gründung der Künstlerkolonie Darmstadt gleich mehrere Ziele: zum einen wollte er in der Hauptstadt seines Großherzogtums, Darmstadt, ein Zentrum des neuen modernen Stils in Architektur und Kunstgewerbe aufbauen und zum anderen die vielen Firmen in Hessen durch die Entwürfe der Künstlerkolonie fördern. Ernst Ludwig war bereits in England mit der „Arts and Crafts“-Bewegung in Berührung gekommen und sah hierin einen Ausgangspunkt für die Hinwendung zur materialgerechten und qualitätvollen modernen Gestaltung. Als Wirkungsort seiner Künstlerkolonie in Darmstadt wählte der Großherzog die Mathildenhöhe, die von den insgesamt 23 Mitgliedern der Künstlergruppe Darmstadt im Rahmen von vier großen Ausstellungen zwischen 1901 und 1914 in der heute sichtbaren Form gestaltet wurde.

Das Institut Mathildenhöhe veranstaltet pro Jahr mehrere Ausstellungen auf der Darmstädter „Stadtkrone“. Mit dem markanten Ausstellungsgebäude samt Hochzeitsturm (beide aus dem Jahr 1908), dem Museum Künstlerkolonie (1901) sowie den vielen Künstlerhäusern und dem historischen Platanenhain bildet die Mathildenhöhe einen außergewöhnlichen Ort der Erforschung, Präsentation und Vermittlung von Kunst und Kultur seit 1900. Das Museum Künstlerkolonie befindet sich im von Joseph Maria Olbrich 1901 vollendeten Ernst Ludwig-Haus und macht das umfassende kreative Schaffen der vielen Universalkünstler, die von 1899 bis 1914 auf der Mathildenhöhe gearbeitet haben, erlebbar. Darauf bezugnehmend wird den Besucher*innen in der Dauerausstellung  „Raumkunst-Made in Darmstadt“ die Idee der Künstlerkolonie veranschaulicht,  mit jedem Projektentwurf Kunst und Alltag in Einklang zu bringen. Es werden nicht nur Möbelstücke, Gemälde und Raumensembles gezeigt, sondern auch Textilien, Skulpturen und Bücher. An der Kasse steht allen interessierten Personen ein kostenloser, zweisprachiger Audioguide zur Verfügung. Die Dauerausstellung kann Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr besucht werden.

Im Juni 2014 gelangte die Mathildenhöhe Darmstadt auf die deutsche Vorschlagsliste für das UNESCO-Weltkulturerbe. In 2020 fällt nun die Entscheidung, ob die Mathildenhöhe Darmstadt in die UNESCO-Welterbe-Liste aufgenommen wird.

Mathildenhöhe Darmstadt

Ingo E. Fischer © Bildarchiv Foto Marburg / Ingo E. Fischer

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Ingo E. Fischer © Bildarchiv Foto Marburg / Ingo E. Fischer

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