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Die wilde Monbachschlucht führt über schmale Pfade, umgestürzte Baumstämme, vorbei an sattgrünen Flussauen, glitzernden Bächen, wilden Felsformationen und einem echten Wasserfall. Den Monbach quert man über moosbewachsene Felsbrocken – Wer an manchen Stellen nicht aufpasst, läuft Gefahr nasse Füße zu bekommen. Die Wanderungen durch die Schlucht sind ein echtes Naturerlebnis – Eine Vegetation, die man durchaus „Schwäbischen Urwald“ nennen könnte. Selbst im Hochsommer herrscht hier ein kühles und feuchtes Klima.
Es gibt nur einen Grund, diesen Weg nicht zu gehen: Hochwasser! Denn dann werden die Bachüberquerungen zu schwierig und man läuft Gefahr, mehr als nur nasse Füße zu bekommen. Es lohnt sich dann sicher aber nochmals wieder zukommen oder eben die anderen tollen Freizeitmöglichkeiten im Monbachtal zu entdecken.
Naturerlebnis Monbachschlucht bei Bad Liebenzell im Nordschwarzwald
Einblick in die Geologie der Monbachschlucht
Die Quelle des Monbachs liegt in der Orbicularisschicht und fließt somit im Muschelkalk bis er in den Oberen Buntsandstein übergeht. Diese harten und widerstandsfähigen Sandsteine mit Wasserkraft abzuschleifen – dazu bedarf es Tausende von Jahren. Kurz vor Beginn des Abfalls in die Schlucht stehen heute noch mächtige Felsen, an denen die Fließspuren des Wassers zu erkennen sind. Im weiteren Verlauf gelangt der Bach dann in den Mittleren Buntsandstein, welcher von weicheren plattenartigen Schichten durchsetzt ist. Im Bereich der Wasserkaskaden wechselten sich harte und weiche Felsformationen ab, so dass der kleine Wasserfall entstehen konnte. Die Monbachschlucht und das gesamte Nagoldtal entstanden vor rund 350 000 Jahren.
Über die historische Bedeutung der Monbachschlucht ist wenig zu berichten. Sie war lange Zeit unzugänglich, dadurch war dieser Bereich des Tals sehr unbekannt. Er bildete lediglich eine Grenze zwischen Baden und Württemberg.
Erst die Eisenbahnstrecke im Jahr 1869 und 1874 brachte den Tourismus in Schwung und der Haltepunkt Monbach–Neuhausen erschien als idealer Ausganspunkt für Wanderer. Diese kehrten allerdings enttäuscht zurück, da ein Durchqueren der Schlucht unmöglich war. Der Verschönerungsverein Liebenzell begann dann im Jahr 1888 mit der Erschließung der Schlucht. Der Wegeausbau nahm 12 Jahre in Anspruch.
Bei einem Gewitter im Jahr 1914 wurde die Schlucht wieder zerstört, konnte aber bis zum Krieg erneut komplett hergestellt werden. Nach dem Krieg stieg die Zahl der Besucher im Monbachtal wieder ständig an und es ist noch heute ein Highlight im Nördlichen Schwarzwald.
Tipp: Näheres zur Geschichte, Geologie, Entstehung sowie Flora und Fauna im Monbachtal ist im Buch „Romantisches Monbachtal“ zu finden. Erhältlich in der Trinkhalle Bad Liebenzell!