Den Lebenslauf der Tonwaren im Leben der Menschen in römischer Zeit stellt das Museum "Beständige Begleiter - Römische Alltagskeramik aus der Sammlung Krapf" in Jagsthausen dar. Anschaulich werden verschiedene Alltagsbereiche der Römer gezeigt, Illustrationen, Texte und Videoclips erläutern den Verwendungszweck, so dass ein Einblick in römisches Leben um 200 n. Chr. möglich wird. Die Sammlung wurde bewahrt und archiviert von Gerhard Krapf, der sie von seinem Vater Friedrich übernommen hatte. Familie Krapf stellte sie als Dauerleihgabe zur Verfügung, um der Öffentlichkeit Zugang zu bieten und an den Sammler zu erinnern.
Werdegang Friedrich Krapfs'
1910 bewarb sich Friedrich Krapf (*27.12.1885 in Eislingen) um die Schulleiterstelle in Jagsthausen, die zum letzten Mal noch über das Patronatsrecht durch die Herrschaft von Berlichingen verliehen wurde. Schon seit seiner Jugendzeit hatte ihn die Welt der Versteinerungen fasziniert. So konnte es kaum überraschen, dass ihn in Jagsthausen nicht nur die Muschelkalkformationen, sondern sehr bald auch die römischen Steine anzogen. Wie in die Welt der Petrefakten arbeitete er sich auch in die Archäologie der Römerzeit mit wissenschaftlicher Akribie ein.
Soweit sein Lehrerberuf, sein Organisten- und Chorleiteramt und seit 1912 nach der Heirat mit der Lehrertochter Julie Vögele aus Roigheim die Familie es zuließen, führte er bei anstehenden Neubauten im Ort und auf der Gemarkung auf den Feldern Grabungen durch, die er vertraglich regelte, selbst finanzierte und wissenschaftlich dokumentierte. Dabei wuchs eine Sammlung römischer Keramik zusammen, die im Lande ihresgleichen sucht: Weinamphoren und Graburnen, Henkelkrüge und Reibschalen, Wasserleitungsröhren und feine Terra-Sigillata-Gefäße...