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25 Meter hoch, 108 Stufen: Der fast 700 Jahre alte Storchenturm ist das Wahrzeichen der Stadt Zell am Harmersbach. Wer es bis in die alte Turmwärterstube geschafft hat, genießt eine wunderschöne Aussicht und hat nebenbei allerhand über 850 Jahre Stadt- und Kulturgeschichte der Region erfahren.
Vom Hungerverließ zum Stadtmuseum
Weil ihn Störche als Nistplatz lieben, heißt der alte Stadtturm Storchenturm. Im Mittelalter diente das kühle Gemäuer als Hungerverließ und Turmkerker. Als 1960 das neu gegründete Stadtmuseum in den Storchenturm einzog blieb das Gefängnis mit Schandglocke, Daumenschraube und anderen Folterinstrumenten Teil der Ausstellung.
Von Stockwerk zu Stockwerk summieren sich die Raritäten aus der Regionalgeschichte von Zell und Umgebung. 3500 Exponate haben Zeller Bürger über Jahrzehnte hinweg zusammengetragen. Nachgebaut sind Werkstätten von Zigarrenmachern, Flaschnern oder Hafnern, ausgestellt sind Mineralien aus den Steinbrüchen des Kinzigtals, eine über 100 Jahre alte Puppenstube, eine Märklineisenbahn, Schwarzwald-Uhren oder Geschirr der Zeller Keramik.
Ein Unikat ist das mechanische Musikinstrument "Orchestrion Zamba“, das 1897 in der Orgelbaustadt Waldkirch im Elztal gebaut wurde und 1898 nach Zell am Harmersbach kam. Für einen Euro spielt das Orchestrion Zamba Märsche und Tanzmusik, zu der sich Puppen im Takt bewegen.
Die "Bildstein-Sammlung", nach ihrem Stifter Josef Bildstein benannt, fasziniert Uhrenliebhaber: Zu sehen sind Zeller-Porzellan-Schilder-Uhren, Uhren mit Spielwerken, Kuckucksuhren, Standuhren und – als besondere Kostbarkeit – eine astronomische Uhr, die 1896 vom Zeller Uhrmacher Gustav Riehle angefertigt wurde. Beachtung verdient auch die umfangreiche Mineralien- und Münzsammlung.
Tanzen mit dem Tod
Ein besonderes Kleinod ist der Basler Totentanz mit 42 Figuren aus Terrakotta aus der Manufaktur "Sohn" in Zizenhausen-Stockach, die die Vergänglichkeit des Lebens darstellt.