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Pfarrkirche "Maria Krönung" in Stuppach

Stuppacher Madonna

Außenansicht der Pfarrkirche in Stuppach mit Seitenkapelle.

Kirchengemeinde Stuppach

Außenansicht der Pfarrkirche „Maria Krönung“ mit Seitenkapelle.

Die 1607 erbaute, der h. Maria geweihte Kirche[1] ist ganz im gotischen Stil durchgeführt, und macht einen gar ansprechenden Eindruck. Der Chor schließt vieleckig, mit Strebepfeilern, an seiner Südseite steht der Thurm, an der Nordseite die gleichfalls gotisch gehaltene Sakristei; das Innere durchaus gewölbt und von überraschend harmonischem Eindruck, die Verhältnisse gut, der ganze Raum licht und weit.

Die Stuppacher Madonna: ein gemaltes Glaubensbekenntnis

Kirchengemeinde Stuppach

Die „Stuppacher Madonna“ von Matthias Grünewald ist eines der bedeutendsten Werke der christlichen Kunst. Wohl kaum ein Marienbild ist farbenprächtiger gestaltet und dichter in seiner Symbolik. Mit seiner Darstellung fasst Grünewald sein vom Glauben geprägtes Weltbild zusammen. Die Einzelteile des Bildes zeigen, wie sehr der Künstler die Welt aus dem Glauben heraus deutet. Die Dinge dieser Welt verweisen auf Gott, so ließe sich die Botschaft des Bildes entschlüsseln. Im Zentrum steht jedoch Maria, die Mutter der Kirche. Das Rätsel des Bildes, seine Strahlkraft und Tiefe, sind damit aber nicht hinreichend erklärt. Die „Stuppacher Madonna“, gemalt 1516, ist eine Auftragsarbeit Grünewalds und bildete bis 1577 das Mittelbild des dreiflügeligen Altarwerks in der Maria-Schnee-Kapelle in der Stiftskirche zu Aschaffenburg. 1532 ging das Marienbild als Geschenk an den Deutschen Orden nach Bad Mergentheim über. Als die Herrschaft des Deutschen Ordens in Mergentheim endete, fand das Kunstwerk 1812 in der Pfarrkirche „Mariä Krönung“ des kleinen Örtchens Stuppach im Süden Bad Mergentheims eine neue Heimat. 2011/12 wurde die „Stuppacher Madonna“ gründlich restauriert und ist seit ihrer feierlichen Wiedereröffnung 2012 durch Bischof Gebhard Fürst in der Seitenkapelle der Kirche zu bewundern.
Die Lilien - Ein Bildausschnitt der „Stuppacher Madonna“.

Kirchengemeinde Stuppach

Blumenkrug mit Rosen, der Römischen Kamille (Heilpflanze) und den blühenden weißen Lilien. Die weißen Madonnenlilien sind Symbol für die Unschuld Mariens. Ausschnitt vom Bild. Die „Stuppacher Madonna“
Die 4 Männer - Ein Bildausschnitt der „Stuppacher Madonna“.

Kirchengemeinde Stuppach

4 Männer auf dem Weg zum Münster. Der Künstler Matthias Grünewald und die Stifter der Maria-Schnee-Tafel. Ein Ausschnitt vom Bild: die „Stuppacher Madonna“.
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Alles weist auf einen tüchtigen Baumeister hin, der den gotischen Stil mit vielem Verständnis in dieser späten Zeit handhabte; es ist vielleicht derselbe, der die Eck’sche Kapelle an der Stadtpfarrkirche in Mergentheim erbaute. Merkwürdig ist auch das Zurückfallen in den mittelalterlichen Baustil, da schon 1524 in Mergentheim (s. S. 339) die ausgesprochene Renaissance blüht – und eng im Anschluss an die hauptsächlich von Bischof Julius Echter in Würzburg ausgegangene Gegenreformation in diesen Landstrichen.