Anton Bruckner: Messe E-Moll

Ulrich Seeger: „Der verlorene Sohn“ (1989)
Ulrich Seeger: „Der Herr ist mein getreuer Hirt“ (1985)

Matthias Horn (Bass)
Zwerenberger Vokalensemble & Vokalensemble Friedberg
Ensemble mit 9 Blechbläsern, 7 Holzbläsern & Schlagwerk
Leitung: Ulrich Seeger

Veranstaltungdetails

Bruckners romantische Messe und Seegers moderne Kantatenklänge beim Kirchenkonzert in Zwerenberg

Konzert zum Bruckner-Jahr (1824 - 1896) und zum Jubiläum 40 Jahre Zwerenberger Vokalensemble

Drei außergewöhnliche Werke kommen am Freitag, den 4. Oktober 2024, um 19:00 Uhr bei einem Geistlichen Chorkonzert des Zwerenberger Vokalensembles in der Evangelischen Kirche Zwerenberg zur Aufführung. Das Konzert widmet sich dem 200. Geburtsjahr von Anton Bruckner und bildet zugleich den Abschluss des Jubiläumsjahrs „40 Jahre Zwerenberger Vokalensemble“.

Unter der Leitung von Kantor Ulrich Seeger erklingen die Messe in E-Moll von Anton Bruckner sowie zwei eigene Kompositionen Ulrich Seegers, eine Vertonung des Gleichnisses „Der verlorene Sohn“ und eine Kantate über den 23. Psalm „Der Herr ist mein getreuer Hirt“. Besonderes Merkmal dieses Konzerts ist die ungewöhnliche Besetzung des Orchesters, das ausschließlich aus Holz- und Blechbläsern und Schlagwerk besteht. Als Vokalsolist wird der Heidelberger Bariton Matthias Horn zu erleben sein, der den Zwerenberger Kirchenkonzerten bereits seit 1985 eng verbunden ist.

Die Uraufführung von Anton Bruckners E-Moll-Messe für achtstimmigen Chor und 15 Bläser fand anlässlich der Einweihung eines Bauabschnitts des neuen Linzer Doms (1869) im Freien statt. Aber nicht nur wegen ihrer ungewöhnlichen Besetzung mit Holz- & Blechbläsern stellt diese Messe ein großes Ausnahmewerk in der Kirchenmusik des 19. Jahrhunderts dar.

Ohne Vorbild ist darin die Verbindung von Palestrina-Stil und Vokalpolyphonie der Niederländer aus der Epoche der Renaissance sowie Anklängen an den gregorianischen Choral und die venezianische Mehrchörigkeit einerseits und hochromantischer, expressiver Harmonik andererseits. Die auf engstem Raum stattfindenden harmonischen und kontrapunktischen Verarbeitungen schaffen ein Gefühl der Weite und Unermesslichkeit, die gleichsam Raum und Zeit vergessen lassen.

In direkter Anlehnung an diese Messe schrieb Ulrich Seeger im Jahr 1989 eine Kantate über das Gleichnis vom verlorenen Sohn für Bass, Chor, 16 Bläser und Schlagzeug. Der Bass-Solist übernimmt die Rolle des Erzählers, während dem Chor die Dialogtexte von Vater und Sohn zugeteilt sind. Die von Ulrich Seeger verwendeten Klangfarben sind sehr reich und vielfältig und für jeden Zuhörer leicht nachvollziehbar, denn sie entsprechen in ihrem Charakter immer der jeweiligen Situation und reichen von der einsamen Klage des Sohnes über einprägsame Ostinato-Formeln bis zur jubelnden Klangpracht des Schlusses.

In der Vertonung des 23. Psalms „Der Herr ist mein getreuer Hirt“ aus dem Jahr 1985 kommen ein Bass-Solist und 10 Bläser zum Einsatz. Dem 1. Satz dieser Kantate liegt die Melodie des entsprechenden Gesangbuchliedes zu Grunde, die den gesamten Satz durchzieht und am Schluss eine grandiose Schlusssteigerung erfährt.

Die beiden Kantaten Ulrich Seegers entstanden während seiner Studienzeit in Heidelberg und Berlin und suchen neue Kompositionswege zwischen gemäßigt moderner Kirchenmusik und den kompositorischen Vorbildern (Frank Martin, Olivier Messiaen, Rolf Schweizer).

Das Konzert ist am 05.10.2024, um 18:00 Uhr in der Klosterkirche Alpirsbach und am 06.10.2024, um 17:00 Uhr in der Stadtkirche in Friedberg zu hören.

Weitere Informationen zur Veranstaltung: www.zwerenberger-vokalensemble.de/aktuell

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