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100 Jahre Literarische Gesellschaft wurden in KA gefeiert
Karlsruhe. Die Literarische Gesellschaft Karlsruhe ist die größte literarische Vereinigung in Mitteleuropa. Ende Nov. 2024 feierte sie ihren 100. Geburtstag.
100 Jahre ist sie alt. Mit fast 7.000 Mitgliedern ist sie die größte literarische Vereinigung in Mitteleuropa.
„Ihr Museum für Literatur und die Oberrheinische Bibliothek in Karlsruhe verstehen sich als Erlebnis- und Lernort für Jugendliche und Erwachsene. Die Bibliothek dokumentiert die Literaturgeschichte des Oberrheins und das Oberrheinische Literaturarchiv mit Hilfe von wertvollen Erstausgaben, Handschriften, Briefen und Dokumenten von über 150 Schriftstellern.“ Mit diesen Worten begrüßte Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, die über 100 Besucherinnen und Besucher im PrinzMaxPalais.
Viele neue, junge Mitglieder
Das ganze Jahr über schon hatte man das Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert und vorbereitet. Arne Braun vertrat bei der Jubiläumsfeier am 30. November den Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann. Mehrmals zitierte er den Scheffel-Preisträger. Andere Preisträger lasen an diesem Tag Auszüge aus ihren Werken und waren Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten. Auch viele jüngere Menschen nahmen daran teil, verzeichne die Literarische Gesellschaft doch jedes Jahr viele neue junge Mitglieder. Auch das stellte Braun fest.
„Dabei hilft der legendäre Scheffelpreis. Er ist nicht nur die Auszeichnung für das Deutsch-Abitur. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden automatisch Mitglied. Der Scheffelpreis heißt nach Joseph Victor von Scheffel, einem am Oberrhein berühmt gewordenen Dichter. Scheffel ist noch einmal 100 Jahre älter als die Literarische Gesellschaft“, so Braun. Seit 2005 stehe der Preis auch Absolventinnen und Absolventen von berufsvorbereitenden Schulen offen. Mehr noch als vor 100 Jahren sei es sicherlich herausfordernder, Schülerinnen und Schülern die klassische Literatur und die Freude an deutscher Sprachkunst zu vermitteln.
Was ist Literatur?
Markus Orths, Autor und Beiratsmitglied der Literarischen Gesellschaft, stellte die Frage: „Was ist Literatur?“ – Dies bedeute Haltung und Unterhaltung. Figurenrede und Erzählperspektive aus Sicht der Betrachtung eines literarischen Textes. Mehrfach zitierte er Roland Barthes „Der Autor ist tot.“ Dieser Satz bedeutet grob gesagt nach Barthes Theorie, dass der Tod des Autors die Geburt des Lesers bedeute und „die Vorstellung, dass Lesen bis zu einem gewissen Grad auch das Schreiben oder sogar Neuschreiben eines Textes erforderlich macht“. Als Autor dürfe man sich nicht zu sehr offenbaren, wie zum Beispiel in dem, dass man autobiografisch schreibe. Er propagierte den unmittelbaren Zugang zum Text.
„Die Wichtigkeit des Textes steht vor der des Autors.“ Noch dazu stellte Orths fest, dass in Zeiten von Künstlicher Intelligenz der Tod des Autors tatsächlich möglich sein könne, wenn die KI sich auf den Text legt und diesen korrigiert.
Musikalischer Beitrag
Joachim Zelter, Scheffel-Preisträger aus dem Jahr 1982, Urspringschule Schelklingen-Urspring, las aus „Staffellauf“. Er habe alle Fehler gemacht, die man als Autor machen könne, zum Beispiel biographisch geschrieben und aus seinem Leben und dem seiner Mutter erzählt sowie von seinen Vorfahren.
Kein Fehler ist sicherlich die Dauer-Leihgabe, der Flügel der Hochschule für Musik Karlsruhe. Pavel Chatzipavlidis, Pianist und Student an der Hochschule für Musik, spielte auf ihm die „Dante-Sonate“ von Franz Liszt. Zugleich führte er in die Seele eines Musikers ein. Das Wichtigste bei einem Musiker und Musikstück sei die Emotion.
Prof. Dr. Hansgeorg Schmidt-Bergmann, Vorstandsvorsitzender der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe und Leiter des Museums für Literatur Karlsruhe, freute sich sichtlich darüber, einen Einblick auch in die Musiktheorie über einen Zeitgenossen Scheffels, Dante, bekommen zu haben.
Matthias Walz M.A., zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Karlsruher Literaturhaus im PrinzMaxPalais, stellte ein neues Format vor, bei dem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Literarischen Gesellschaft die Autoren vor und nach der Lesung befragen. Getestet und erprobt wurde das an diesem Abend noch an Björn Kern, Yannic Han Blao Federer und Natalie Friedrich, bis man den Abend miteinander in Gesprächen ausklingen ließ.