Die Webcode-Funktion ermöglicht eine direkte Weiterleitung zu Inhalten auf lokalmatador. Über die Eingabe des jeweiligen Webcodes (z.B. ausflug-42) in das Suchfeld und Klicken des Pfeil-Buttons werden Sie auf den entsprechenden Inhalt weitergeleitet.
Was ist ein Webcode?
Die Webcode-Funktion ermöglicht eine direkte Weiterleitung zu Inhalten auf lokalmatador. Über die Eingabe des jeweiligen Webcodes (z.B. ausflug-42) in das Suchfeld und Klicken des Pfeil-Buttons werden Sie auf den entsprechenden Inhalt weitergeleitet.
20 Jahre Swingin' WiWa: Musikevent vom 14.3. bis 11.5.2025
Wiesloch. Die Swingin' WiWa findet 2025 in Wiesloch, Walldorf, Dielheim, St. Leon-Rot und zum ersten Mal in Nußloch mit rund 35 Konzerten und Events statt.
Kulturförderverein Kurpfalz e.V.
Edgar „Eddie“ Berlinghof und Daniel Berlinghof kurz vor dem Start der Swinigin' WiWa 2025.
Die letzten Vorbereitungen für die „Swingin‘ WiWa“ laufen auf Hochtouren. Vom 14. März bis 11. Mai 2025 sind rund 35 Konzerte es in diesem Jahr in Wiesloch, Walldorf, St. Leon-Rot, Dielheim und zum ersten Mal auch Nußloch zu erleben. Zudem feiert das Musikfestival in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen.
Seit jeher bietet das vom Kulturförderverein Kurpfalz e. V. organisierte Event regionalen Künstler eine Bühne. Es ist zudem ein Bindeglied zwischen verschiedenen Generationen von Musikern und bringt sowohl nationale als auch internationale Talente zusammen.
Herausforderungen
Im Gespräch mit der WieWo gaben das Vater-Sohn-Gespann Edgar „Eddie“ Berlinghof und Daniel Berlinghof, beide Mitglieder des Kulturfördervereins Kurpfalz e. V. und treibende Kräfte hinter dem Festival, Einblicke in die Herausforderungen und Projekte rund um das Festival.
„Eine der größten Herausforderungen liegt oft in der richtigen Gagenanpassung“, erklärt Eddie, der das Festival und den Kulturförderverein seit Jahren leitet. „Oft kommt es von Veranstaltern, die denken, Musiker sollten froh sein, überhaupt eine Bühne zu bekommen.“
Doch Eddie stellt klar: „Berufsmusiker machen das aus Leidenschaft, aber es ist am Ende auch ihr Beruf, und sie verlangen auch einen entsprechenden Betrag.“ Das zu vermitteln, sei nicht immer einfach.
Anfänge und Idee
Der Ursprung der Swingin‘ WiWa geht auf Kurt Geitner zurück, der auch Ehrenmitglied des Vereins ist. „Er war der Ideengeber und Initiator der ganzen Geschichte“, so Eddie. Der Name entstand als Anlehnung auf eine ähnliche Veranstaltung mit dem Namen „Swingin‘ Kitzbühel“, die jedoch nur ein paar Jahre bestand.
„Wenn man bei so einem Event nicht am Ball bleibt, geht das schnell unter.“ Er schätzt, dass sie zwischen 1200 und 1400 Stunden für die Planung und Umsetzung der Swingin‘ WiWa investieren.
Aus den ursprünglich acht Mitgliedern des Kulturfördervereins ist mittlerweile eine stolze Zahl von 360 geworden. Neben der Swingin' WiWa sind es auch die Mittwochs-Jamsessions, die das musikalische Miteinander und die Vernetzung verschiedener Musikerinnen und Musiker fördern. So seien Bands wie „Cracked Fire“ daraus entstanden.
„Eine der größten Herausforderungen liegt oft in der richtigen Gagenanpassung“, erklärt Eddie, der das Festival und den Kulturförderverein seit Jahren leitet. „Oft kommt es von Veranstaltern, die denken, Musiker sollten froh sein, überhaupt eine Bühne zu bekommen.“
Doch Eddie stellt klar: „Berufsmusiker machen das zwar aus Leidenschaft, aber es ist am Ende eben auch ihr Beruf, und dafür sollten auch einen entsprechenden Betrag verlangen dürfen.“ Das zu vermitteln, sei nicht immer einfach.
Kulturförderverein Kurpfalz e.V.
Edo Zanki trat 2009 mit seiner Band auf der Swingin' WiWa auf.
Koordination und Organisation
Daniel, der sich seit anderthalb Jahren fest in der Agenturarbeit des Festivals engagiert, spricht von der logistischen Seite der Veranstaltung: „Ein weiterer großer Punkt ist natürlich die Koordination. Es sind nicht nur die Bands und Musiker, sondern auch die Termine und Locations, die abgestimmt werden müssen. Bei rund 35 Veranstaltungen darf es keine Überschneidungen geben, keine Bands, die sich auf dem gleichen Eventtermin wiederfinden.“
Die Planung eines solchen Festivals erfordere nicht nur organisatorisches Talent, sondern auch eine tiefe Leidenschaft und ein gutes Netzwerk. „Im vergangenen Jahr hatten wir leider zwei Ausfälle, was wir so auch noch nie erlebt haben. Aber wir haben entschieden, diese nicht durch Ersatzbands zu ersetzen, sondern einfach ersatzlos ausfallen zu lassen“, so Daniel.
Spontane Ausfälle, sei es durch Krankheit, technische Probleme oder andere unvorhergesehene Ereignisse, gehören dazu. „Man kann nicht einfach eine Heavy-Metal-Band gegen eine Discoband austauschen“, so Eddie.
Rückschläge und Ausfälle
„Im vergangenen Jahr hatten wir leider zwei Ausfälle, was wir so auch noch nie erlebt haben. Aber wir haben entschieden, diese nicht durch Ersatzbands zu ersetzen, sondern einfach ersatzlos ausfallen zu lassen.“ Es ist eine Entscheidung, die nicht leicht fällt, aber in einer Branche wie der Musikindustrie unvermeidbar ist. Spontane Ausfälle, sei es durch Krankheit, technische Probleme oder andere unvorhergesehene Ereignisse, gehören dazu.
„Man kann nicht einfach eine Heavy-Metal-Band gegen eine Discoband austauschen. Das würde einfach nicht passen, und es würde die Authentizität des Festivals zerstören. Man muss den Mut haben, auf Qualität zu setzen und manchmal auch auf Ausfälle zu verzichten, wenn es die Situation erfordert“, so Eddie.
Schwierige Kostenplanung
Neben der Koordination und den Ausfällen ist auch die Kostenplanung eine ständige Herausforderung. „Ein Event dieser Größenordnung ist finanziell nicht immer leicht zu stemmen“, erklärt Eddie. „Gerade bei Veranstaltungen, die ohne Eintritt laufen oder nur teilweise durch Sponsoren unterstützt werden, kommt es zu Engpässen.“
In solchen Momenten bleibt dem Team oft nichts anderes übrig, als auf eigene Einnahmen zu verzichten, um das Festival am Leben zu erhalten. „Wenn es eng wird, dann verzichten wir bei uns auf das Salär“, sagt Eddie.
Auftritt von Florian Gallant
„Wir versuchen, eine Balance zu halten“, sagt Eddie weiter. „Bei Veranstaltungen wie dem Autohaus Pietsch, bei dem Florian Gallant am 28. März auftritt, verlangen wir keinen Eintritt, da es sich um einen öffentlichen Raum handelt.“ Eintrittsgelder seien jedoch oft die einzige Einnahmequelle.
„Einige Veranstaltungen könnten ohne diese Einnahmen nicht realisiert werden, besonders wenn keine Sponsoren da sind.“ Ohne die Unterstützung der lokalen Sponsoren und Partner, die den Verein und das Festival unterstützen, könnte das Festival nicht in dieser Form existieren.
Kulturförderverein Kurpfalz e.V.
Der österreichische Jazzmusiker Charly Augschöll war 2011 zu Gast bei der Musikveranstaltung.
Förderprogramme und Kooperationen
Eine der besonders erfreulichen Entwicklungen in den letzten Jahren ist die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Walldorf und deren Kultur-Förderprogramm. Dieses Programm bietet finanzielle Unterstützung für Bands und Künstler und hat in der Coronazeit eine wichtige Rolle gespielt.
„Anfangs war das Budget für dieses Förderprogramm bei 25.000 Euro, inzwischen wurde es auf 20.000 Euro reduziert“, erklärt Eddie. „Aber trotzdem ist es eine großartige Möglichkeit für viele Künstler, die hier in der Region auftreten wollen, und es ermöglicht uns, diese Events mit freiem Eintritt zu veranstalten.“
Zusätzlich dazu gibt es auch regionale Fördermittel, die es dem Kulturförderverein ermöglichen, hochwertige Künstler zu präsentieren, die sonst nicht im Fokus stehen würden.
Regionale Vernetzung
Daniel betont, wie wichtig es sei, dass das Festival regional bleibt. „Mein Vater hat immer gesagt, dass das Festival regional bleiben soll, aber in einem Kreis, der noch zu vertreten ist. Wenn wir noch eine weitere Kommune hinzunehmen würden, würde das Festival langsam aus seiner Kapazität herauswachsen. Wir wollen kein Festival, das irgendwann seine Authentizität verliert.“ Aktuell ist das Festival in den bereits erwähnten fünf Kommunen aktiv, mit einer zusätzlichen Gastkommune in Kronau.
Junge Talente fördern
Ein zentrales Ziel des Festivals ist auch die Förderung junger Musiker. „Wir arbeiten mit Initiativen wie ‚Your Stage‘ zusammen, die jungen Talente fördern und ihnen die Möglichkeit geben, sich auf der Bühne auszuprobieren“, erklärt Daniel.
Mit dem Newcomer-Event, den der Verein zusammen mit Andy Widder ins Leben gerufen hat. Widder ist auch als Organisator des beliebten Rock’n’Roll-Weekenders bekannt. „Die Zusammenarbeit mit Andy ist für uns eine großartige Chance, das Festival weiter zu professionalisieren und den jungen Talenten eine wertvolle Plattform zu bieten.“
Mit involviert ist auch die Musikschule Horrenberg-Dielheim. „Der Newcomer-Contest bietet jungen Bands die Möglichkeit, ihre Musik vor einem größeren Publikum zu präsentieren. So konnten wir auch eine Inklusionsband mit einbringen“, sagt Daniel.
Das Festival hat sich nicht nur auf die regionale Förderung von Talenten konzentriert, sondern auch auf internationale Kooperationen. So wurde mit dem ehemaligen, schottischen Partnerfestival ‚Yellows on the Broom‘ ein Band-Austausch organisiert. Vergleichbare Kooperationen seien durch die Pandemie unterbrochen worden. „Wir arbeiten aber daran, diese Partnerschaften wieder aufleben zu lassen.“
Kulturförderverein Kurpfalz e.V.
2008 war die Band Fortunate Sons aus Schottland zu Besuch bei der Swingin WiWa im Rahmen des ehemaligen Partnerfestivals "Yellows on the Broom".
Zukunftspläne
„In Zukunft wollen wir noch mehr Projekte mit jungen Künstlern und Initiativen realisieren“, erklärt Eddie. „Wir denken darüber nach, mit der Popakademie zusammenzuarbeiten und weitere Kooperationsprojekte zu starten. Wir haben sogar erste Gespräche mit der Stadt Walldorf über die Schaffung eines Kulturzentrums geführt.“
Das Kulturzentrum, das die Stadt Walldorf plant, könnte in den kommenden Jahren zu einem zentralen Punkt für kulturelle Veranstaltungen und künstlerische Aktivitäten in der Region werden. „Wir stehen in Verhandlungen, und wenn alles spruchreif ist, wird das eine ganz neue Dimension für das Festival und für die junge Generation von Künstlern eröffnen“, sagt Eddie.
Highlights der letzten Jahre
„Ein Highlight der vergangenen Jahre war sicherlich das Comeback von Julia Neigel, besser bekannt als Jule Neigel“, erinnert sich Eddie. „Und auch das Event mit The Queen Kings war ein unvergesslicher Moment. Aber auch internationale Künstler wie Edo Zanki haben auf unserem Festival gespielt. Das sind Momente, die im Gedächtnis bleiben.“ Darüber hinaus erinnert sich Eddie an besondere Projekte wie die „Nacht der Trommel“, die jahrelang ein voller Erfolg war.
„Wir haben auch mit internationalen Partnern zusammengearbeitet, etwa mit dem „Yellows on the Broom“-Festival in Schottland. Solche Kooperationen waren für uns immer sehr wertvoll, und wir wollen sie auch wieder aufleben lassen.“
Insgesamt stehe Rhein-Neckar für eine musikalische Vielfalt, die ihresgleichen suche. Auch schon vor der Popakademie in Mannheim fanden Musikgrößen wie Herbert Grönemeyer als auch Rea Garvey ihre Bandmitglieder aus der Region, wie etwa Grönemeyer-Schlagzeuger Armin Rühl zeigt.