Abendgottesdienst am Sonntag, 27. Oktober um 18.00 Uhr in der Steckfeldkirche Hohenheim (Steinwaldstr. 2)
Seit 1946 wird am dritten Sonntag im Oktober in vielen Kirchengemeinden ein Gottesdienst zum Männersonntag gefeiert. In der Nachkriegszeit, geprägt von Zerstörung, Flucht und Vertreibung, Gefangenschaft, Heimkehr und Wiederaufbau sollte der „Männersonntag“ ein Beitrag sein, die von Krieg gezeichneten Männer wieder in die Gemeindekreise und Gruppen zu integrieren.
Im Laufe der Jahre wandelte sich der Männersonntag zu einem Baustein selbstbewusst, aber doch selbstkritisch auf die eigene Rolle und das Rollenverständnis als Mann nachzudenken. Vor 40 Jahren gelang Herbert Grönemeyer mit seiner LP „Bochum“ der musikalische Durchbruch. Dabei hielt sich der Song „Männer“ 26 Wochen in den deutschen Charts.
Die Frage „Wann ist der Mann ein Mann?“ spiegelte damals die Verunsicherung der Männer auch angesichts einer starken Frauenbewegung wider. Das klassische Männlichkeitsideal à la John Wayne hatte ausgedient und konkurrierte nun mit alternativen männlichen Befindlichkeiten und Realitäten. In einer zunehmend pluraler werdenden Gesellschaft scheint die Frage von damals aktueller denn je zu sein: Wann ist der Mann ein Mann? Was macht einen Mann aus – gibt es da überhaupt eine Antwort?
Hans-Ulrich Winkler