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Aufgelesen. Benedikt Grimmler: Lost & Dark Places Schwarzwald

Benedikt Grimmler hat 33 "Lost & Dark Places Schwarzwald" zusammengestellt, die mit ihrem morbiden Charme punkten.

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Benedikt Grimmler hat 33 "Lost & Dark Places Schwarzwald" zusammengestellt, die mit ihrem morbiden Charme punkten.

33 vergessene, verlassene und unheimliche Orte

Sie können beunruhigen oder magisch anziehen – oder beides zugleich, die verlassenen und dunklen Orte, auf Englisch „Lost & Dark Places“. Auch im Schwarzwald gibt’s die. Wer öfters dort unterwegs ist, ist vermutlich schon an dem einen oder anderen vorbeigekommen. 

Nun stellt Benedikt Grimmler „33 vergessene, verlassene und unheimliche Orte“, so der Untertitel seines Buches „Lost & Dark Places Schwarzwald“, vor. Rund ein Drittel der Plätze sind von Grötzingen aus gut in einem Tagesausflug zu erreichen. Der Rest liegt südlich von Emmendingen.

Morbider Charme

Die Orte blicken auf höchst unterschiedliche Vergangenheiten zurück. Sie können jünger oder älter sein. „Alle haben ihre Eigenheiten, die sie unverwechselbar machen, egal, ob ihr morbider Charme seiner Geschichte oder seinem Aussehen entspricht“, schreibt Benedikt Grimmler. Gleich sind jedoch die Verhaltensregeln, die er uns mit auf den Weg gibt: Die Orte mit Respekt behandeln, nichts mitnehmen und nichts dalassen, nicht rauchen, keine Graffiti und nicht zuletzt nicht alleine gehen, sondern am besten zu dritt.

„Vergessener Ort“

Der nächstgelegene Lost Place, den uns Benedikt Grimmler empfiehlt, sind die Ruinen des Klosters Frauenalb. Auf ihnen laste, so schreibt der Autor, ein Fluch der Äbtissin Maria Viktoria von Wrede. Sie wurde 1803 gezwungen, das Kloster zu verlassen. Jeder, der das Kloster im Weiteren irgendwie nutzen wolle, sollte Schaden erleiden. Tatsächlich gelang keine weitere Nutzung und immer wieder gingen Gebäudeteile in Flammen auf. 

Geschichte und Legenden

Am weitesten entfernt von uns ist die Papierfabrik Albbruck im Landkreis Waldshut-Tiengen. Sie wurde 1681 als Eisenfabrik gegründet und 2012 überraschend geschlossen. Auf großen Brachflächen stehen dort verschiedene Industriereste.

Passend zugeordnet

Zu allen Orten erzählt uns der Autor über mehrere Seiten eine kleine Geschichte über die Entstehung, über Legenden und über das, was noch und nicht mehr vorhanden ist. Wie es dort aussieht, zeigt er auf Fotos. Zu jedem Ort stellt er uns eine Besonderheit in der Nachbarschaft vor, die auch einen Besuch wert sein könnte. Er notiert die Adresse, die GPS-Daten, den nächstgelegenen Bahnhof und die passende Autobahnausfahrt.

Besondere Ausflüge

Alles in allem ist „Lost & Dark Places Schwarzwald“ ein gelungenes Lese- und Bilderbuch um Geschichten und Geschichtliches aus der Region. Wer gerade mal ein paar Minuten Zeit hat, eine kurze Geschichte zu lesen und Freude an regionalen Skurrilitäten hat, wird das Buch für zwischendurch sehr mögen. Wer einen ganz besonderen Ausflug machen möchte, bitte sehr: Ab geht es auf den Alten Friedhof Illenau, zur Papierfabrik Albruck, Alexanderschanz, ins Sanatorium Dr. Sailer Badenweiler, Schloss Beuggen, Bad Boll in der Wutachschlucht, Ruine Neuenfels, Schafott bei Calw, Severinskapelle Denzlingen, Dossenbach, Ebingen, Eichener See, Endingen am Kaiserstuhl, Kloster Frauenalb, Hotel Waldlust Freudenstadt, Rubin-Mühle Gengenbach, Ruine Hauenfels, Fahrnauer Tunnel, Klöster Hirsau und Allerheiligen, Höllental, Isteiner Klotz, Kenzingen, Münstertal, Kraftwerk Rheinfelden, Schwarzwaldklinik Bad Rippoldsau, Bahnhof Sankt Blasien, Turenne-Denkmal Sasbach, Lazaritenkloster Schlatt, Steine von Schwörstadt, Hotel Löwen Staufen, Kloster Tennenbach, Waldkich und Zuflucht. (rist)

 

Info:

Aufgelesen. Benedikt Grimmler: "Lost & Dark Places Schwarzwald – 33 vergessene, verlassene und unheimliche Orte“, Bruckmann Verlag, 2022, 160 Seiten, 1.2 x 23.5 x 16.8 cm, Paperback, ISBN/EAN: 9783734319341, 22,99 Euro

 

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