Zum Ende der Kurt Klein-Tage wurde im Museum im Astorhaus am 3. Juli die Ausstellung "Jüdisches Leben in Walldorf" eröffnet. Im Beisein der Kinder von Kurt Klein und deren Angehöriger fand im Rahmen der Eröffnung eine kleine Talkrunde statt. Der ehemalige Rundfunkpfarrer Wolf-Dieter Steinmann stellte seine Fragen an Jim Klein, den Sohn Kurt Kleins, und Dieter Herrmann von den Wallorfer Heimatfreunden, profunder Kenner des lokalen jüdischen Lebens.
Die Besucherinnen und Besucher, wie auch die amerikanischen Gäste zeigten sich beeindruckt von der umfassenden Dokumentation. Sie reicht von der ersten Erwähnung jüdischer Einwohner 1470, über die Zeit der Judenemanzipation im 19. Jahrhundert mit der Blütezeit der jüdischen Gemeinde bis hin zur Zeit des NS-Regimes mit Ausgrenzung, Verfolgung und Shoah. Neben Biographien herausragender Persönlichkeiten aus Walldorf, darunter die Rabbiner Dr. Sali Levi und Hugo Hahn, wird auch der Beitrag jüdischer Walldorfer im lokalen Vereins- und Wirtschaftsleben dargestellt. Ein eigener Bereich der Ausstellung ist dem Thema Erinnerungskultur gewidmet.
Mit der Ausstellungseröffnung gingen die Kurt Klein-Tage zu Ende. Sie hinterließen bei allen Beteiligten tiefe emotionale Eindrücke. Diese vier Tage haben deutlich gezeigt, wie wichtig Erinnerungskultur ist und wie sehr diese zu gegenseitigem Verständnis, zu Toleranz und Vertrauen führen kann.
Ausstellung bis 7. August geöffnet
Die Ausstellung dokumentiert anhand von Fotos, Schriftstücken, Begleittexten und einigen wenigen Gegenständen fast 500 Jahre jüdisches Leben in Walldorf. Sie ist noch bis zum 7. August, jeweils samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr im Museum im Astorhaus zu besichtigen. (AH)