Der Edeka-Markt Möck ist seit Kurzem für gehbehinderte Menschen besser erreichbar. Dies ist die Intention der Marktleiterin, Verena Hertsch, die die Idee auf Anregung der beiden Gomaringer Behindertenbeauftragten noch Ende 2024 umgesetzt hat. Letzte Woche hat nun Bürgermeister Heß die drei Stellplätze in Begleitung von Nicole Zimmermann und Peter Föll für den Pressetermin besucht.
Auf die Idee „Age Friendly Parking“ habe ihn ein Freund aus England aufmerksam gemacht, berichtet Peter Föll. In Großbritannien wie auch in der Republik Irland sowie hier in Deutschland werden neben den pflichtmäßigen Behindertenstellplätzen mit genormten Maßen freiwillig weitere Stellplätze ausgewiesen, die es älteren Menschen einfacher machen sollen, am Alltag teilzunehmen. Das entsprechende Mantel-Projekt „Altersfreundliche Lebenswelt (Age-friendly Environments – AFE)“, das europaweit viele Initiativen von Kommunen aufgriff, hatte ursprünglich das WHO-Regionalbüro für Europa-Dienstleistungen angestoßen.
Die Umsetzung in Gomaringen dauerte eine Weile; die Behindertenbeauftragten hatten das bereits vor zwei Jahren vorgeschlagen und haben sich auch um die Umsetzung gekümmert. Im Herbst 2024 wurden sie schließlich fündig und konnten mit dem Edeka-Markt „Nägel mit Köpfen“ machen. Neben den Behinderten-Stellplätzen wurden drei Stellplätze – bewusst – direkt rechts neben der Einkaufswagenbox geschaffen. Ein Schild weist ausdrücklich darauf hin, dass diese drei Plätze doch bitte für Kundinnen und Kunden freigehalten werden sollen, die schlecht zu Fuß sind. Verena Hertsch hofft, dass die Edeka-Kundschaft das auch wahrnimmt und einhält; „es muss halt gut kommuniziert werden“. Mit der Zeit wird es sich hoffentlich einspielen – so wie die Einbahnregelung, die den Parkplatzverkehr einfacher und sicherer machen soll. Der Marktleiterin sind solche Verbesserungen sehr wichtig. So liegen ihr die „Stillen Stunden“ während der Mittagszeit sehr am Herzen. Sie kommen vor allem Menschen zugute, denen die üblichen Geräusche und die Dauerbeschallung sehr zu schaffen machen.
An der Realisierung hat sich die Gemeinde Gomaringen beteiligt: Sie hat die Schilder bezahlt (rund 750 Euro). Bürgermeister Heß berichtet, dass die Gemeinde den Ball aus dem Quartalstreffen mit den beiden Behindertenbeauftragten Frau Zimmermann und Herr Föll aufgenommen hat und ist erfreut, dass Frau Hertsch vom Edeka-Markt in Gomaringen die Umsetzung vor Ort ermöglichte.
Bürgermeister Steffen Heß dankte Verena Hertsch, aber auch den Behindertenbeauftragten für ihren Einsatz und die Ausdauer bei der Umsetzung.
Kundin Karin Harsch aus Ohmenhausen probiert den neuen Stellplatz gleich mal aus: Links von ihr Nicole Zimmermann, Peter Föll und Bürgermeister Steffen Heß, rechts Verena Hertsch.