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Blühender Naturpark Schönbuch – 5.555 Schul- und Kindergartenkinder engagieren sich für Artenvielfalt und Biodiversität

Die AG Naturparke wirkt auf 36 % der Landesfläche mit vielen gemeinsamen Projekten


An der Ludwig-Krapf-Schule in Tübingen-Derendingen stellte der Naturpark Schönbuch am 23.05.2023 die Arbeit der AG Naturparke sowie das Projekt „Blühender Naturpark Schönbuch“ vor.
2005 schlossen sich die sieben Naturparke zu einer Interessensgemeinschaft zusammen, um mehr Gehör bei den politischen Entscheidungsträger*innen zu finden, aber auch um gemeinsame Projekte zu realisieren.
„Naturparke sind nahe am Menschen und tragen dadurch wesentlich zur Erfüllung der gesellschaftlichen Aufgaben im ländlichen Raum bei“, so der Geschäftsführer des Naturparks Schönbuch, Mathias Allgäuer. „Sie sind heute kraftvolle und akzeptierte Akteure in der nachhaltigen Regionalentwicklung. Gäbe es sie nicht, müsste man sie erfinden, denn sie wirken blühend und biodivers, gesundheitsfördernd und regional, nachhaltig, kulturerhaltend und umweltbildend.“


Zu den gemeinsamen Aktivitäten der Naturparke Baden-Württembergs gehören Veranstaltungen wie der Markt der Naturparke, der Brunch auf dem Bauernhof und Kampagnen wie die Initiative „bewusstWild“, aber auch gemeinsame Veröffentlichungen wie das Magazin #Naturpark, eine Jahresbilanz und Pocket-Broschüren zu Freizeitthemen. An dieser erfreulichen Entwicklung hat auch das Land durch die gute finanzielle Unterstützung in den vergangenen Jahren großen Anteil.

 

Zur Erhaltung und Ausweitung ökologisch wertvoller Flächen für zahlreiche Insekten wurde die Kampagne „Blühende Naturparke“ entwickelt. Ziel ist es, durch die Anlage von Wildblumenwiesen für Bienen und Co. ganzjährig Lebensraum und ein reichhaltiges und vielfältiges Nahrungsangebot zu schaffen. Der Naturpark Schönbuch startete 2018 mit Bauhof-Schulungen, Seminaren und Sensenkursen. Seither konnten rund um den Schönbuch von weit über 5.000 Schüler*innen, Lehrer*innen und Erzieher*innen von 72 Kindergärten und Schulen bei mehreren hundert Ortsterminen Blühflächen mit Saatgut heimischer Wildpflanzen angelegt werden. „Hier wurden Naturschutz – und Bildungsaktivitäten in idealer Weise kombiniert“, freut sich Allgäuer. Projektleiterin Rebecca Hurlebaus pflichtet ihm bei: „Gerade bei Biodiversitätsprojekten ist es entscheidend, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen, sonst kann der Erfolg nicht von Dauer sein. Daher wird jede Einsaat mit pädagogischen Einheiten zu Pflanzen und Insekten für die Kinder verbunden“.
Im Herbst hatte Projektmitarbeiter Rainer Wolf mit der Ludwig-Krapf-Schule einen kleinen Blühstreifen vor der Schulmensa angelegt. Jetzt blühen die ersten Pflanzen und es krabbelt zwischen den Halmen. Beim heutigen vor-Ort-Termin mit den Schüler*innen der 4. Klasse sah er sich nun die Sechsbeiner genauer an und erklärte, weshalb Insekten für die Bestäubung wichtig sind und was ihr Dasein für unsere Nahrungsmittel bedeutet. Auch die stellvertretende Schulleiterin Sandra Hipp freut sich, „dass auf diese Art den Kindern der Lebensraum Wiese näher gebracht wird und so schon die Kleinen für die Vielfalt und den Wert von allem, was dort wächst und krabbelt, sensibilisiert werden“.