Welche Themen aus Ihrem Wahlkreis haben für Sie aktuelle Priorität?
Christian Melchior: Mein Fokus liegt auf der Stärkung der regionalen Wirtschaft, der Förderung von Bildungs- und Digitalisierungschancen sowie dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Ich setze mich für innovative Lösungen ein, um Arbeitsplätze zu schaffen und den Standort zukunftssicher zu gestalten. Auch der Dialog mit den Bürgern ist mir besonders wichtig, um auf spezifische Bedürfnisse einzugehen.
Hunderttausende Arbeitskräfte fehlen, ob in Pflege, Handwerksbetrieben oder an Schulen und Kitas – Tendenz steigend. Wie wollen Sie hier gegensteuern?
Christian Melchior: Wir müssen die Rahmenbedingungen für Arbeitskräfte verbessern: Dazu gehören gezielte Qualifizierungs- und Umschulungsprogramme, attraktive Arbeitsbedingungen und vor allem die gezielte Fachkräftezuwanderung. Bürokratische Hürden müssen abgebaut werden, um qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Was der Wirtschaft zudem zu schaffen macht, ist die überbordende Bürokratie. Wie entkommt Deutschland diesem Dilemma?
Christian Melchior: Wir brauchen eine radikale Bürokratieentlastung. Digitale Verwaltungsprozesse, einheitliche Anlaufstellen und klare Regelungen können den Unternehmen die Arbeit erleichtern. Ich setze mich für eine „Bürokratiebremse“ ein, die verhindert, dass neue Regularien ohne Abbau bestehender geschaffen werden.
Welche Zukunft sehen Sie für die Rente in Deutschland?
Christian Melchior: Das Rentensystem muss zukunftsfest gemacht werden. Ich plädiere für ein Drei-Säulen-Modell, das die gesetzliche Rente durch private Vorsorge und kapitalgedeckte Elemente ergänzt. Zudem müssen wir das Erwerbsleben flexibler gestalten, etwa durch Anreize für ein längeres Arbeiten.
Wie soll es mit dem Deutschlandticket weitergehen?
Christian Melchior: Das Deutschlandticket ist ein Schritt in die richtige Richtung. Jetzt müssen wir sicherstellen, dass die Finanzierung nachhaltig ist und auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs vorangetrieben wird. Dazu gehören Investitionen in die Infrastruktur und die bessere Vernetzung der Verkehrsangebote.
Stichwort Klimaziele: Was wurde bisher erreicht, wo besteht dringender Handlungsbedarf?
Christian Melchior: Die Fortschritte bei den erneuerbaren Energien sind positiv, aber es fehlt an Tempo beim Ausbau von Stromnetzen und Speichermöglichkeiten. Wir müssen Bürokratie abbauen und Technologieoffenheit fördern, um Klimaziele zu erreichen. Zudem sind mehr Anreize für Unternehmen notwendig, in klimafreundliche Technologien zu investieren.
Mit welchen politischen Maßnahmen werden Sie Populismus und Extremismus entgegentreten?
Christian Melchior: Aufklärung und politische Bildung sind zentral, um Extremismus und Populismus den Nährboden zu entziehen. Zudem müssen wir klare Haltung zeigen, den Rechtsstaat stärken und Extremisten konsequent verfolgen. Ich setze mich für den gesellschaftlichen Dialog ein, um Spaltungen entgegenzuwirken.
Warum ist die Ampel-Koalition gescheitert und was kann die Politik daraus lernen?
Christian Melchior: Die Ampel-Koalition hat gezeigt, dass unterschiedliche ideologische Ansätze schwer miteinander zu vereinbaren sind. Politik muss stärker auf Konsens und Pragmatismus setzen, anstatt auf Symbolpolitik. Die Lehre daraus ist: weniger Polarisierung und mehr sachorientierte Zusammenarbeit.
Was ist Ihre Vision für Deutschland?
Christian Melchior: Meine Vision ist ein Deutschland, das Chancen für alle bietet: ein Land, das wirtschaftlich stark, technologisch führend und ökologisch nachhaltig ist. Bildung, Freiheit und Fortschritt müssen die Leitlinien unserer Politik sein. Nur so können wir Wohlstand und soziale Sicherheit für zukünftige Generationen sichern.