Die baden-württembergischen Genossenschaften sind im vergangenen Jahr auf hohem Niveau nicht recht vorangekommen. 2023 erwirtschafteten die 619 Betriebe aus dem landwirtschaftlichen und gewerblichen Bereich einen Umsatz von 11,37 Milliarden Euro, wie der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband am Mittwoch mitteilte.
Die Betriebe bewegen sich damit lediglich leicht über dem Vorjahreswert von 11,35 Milliarden Euro - aber weiterhin auf hohem Niveau. Zum Vergleich: Im Vor-Pandemie-Jahr 2019 lag der Umsatz bei 8,59 Milliarden Euro. Die Mitgliederzahl stieg leicht auf rund 190.000.
Eigentümer und Kunde
Genossenschaften bestehen aus Mitgliedern, die zugleich Eigentümer und Kunde sind. Der Verband vertritt neben den landwirtschaftlichen und gewerblichen Genossenschaften auch die Volksbanken und Raiffeisenbanken, die ebenfalls auf diese Art organisiert sind. 2023 gab es im Land insgesamt 740 Genossenschaften mit rund 3,8 Millionen Mitgliedern.
Betriebe im Obst- und Gemüsebau legten zu
Die Zahl der landwirtschaftlichen Genossenschaften sank innerhalb eines Jahres um 8,1 Prozent auf 285. Mit 4,3 Milliarden Euro erwirtschafteten sie insgesamt einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Schlechter lief es unter anderem bei den Winzern. Betriebe im Obst- und Gemüsebau legten zum Beispiel zu. In der Milchwirtschaft blieben die Erlöse gleich.
Zu den gewerblichen Genossenschaften gehören beispielsweise Energiegenossenschaften, Handelsunternehmen und Dorfläden. Aber auch Handwerker, Ärzte und Softwareentwickler kooperieren auf diese Art. Ihre Zahl stieg 2023 leicht auf insgesamt 334. Der Umsatz betrug nahezu unverändert 7,07 Milliarden Euro. Etwas besser lief es bei Händlern, schlechter bei den 155 Energiegenossenschaften. Letztere hatten 2022 noch verbreitet von den hohen Preisen an den Strombörsen profitiert.
Verbandspräsident: Kostendruck ist enorm
Zum Ergebnis der Genossenschaften machte der Verband keine Angaben. Der Kostendruck ist Präsident Ulrich Theileis zufolge aber enorm. Das Jahr 2023 sei trotz der im Jahresverlauf sinkenden Energiepreise nach wie vor von hohen Betriebs- und Betriebsmittelkosten geprägt gewesen. Außerdem hätten höhere Lohn- und Mindestlohnkosten sowie die durch Maut und CO2-Preis gestiegenen Logistikpreise die Unternehmen belastet.