Charles de Graimberg, französischer Emigrant in Heidelberg am Beginn des 19. Jahrhunderts, hat sich die größten Verdienste um die Erhaltung der Schlossruine erworben. Er wohnte sogar dort, um das Schloss besser schützen zu können, denn die Ruine bot Baumaterial, das viele Begehrlichkeiten weckte. Am 30. Juli 1774, heute vor 246 Jahren, wurde Charles de Graimberg geboren – und die Erinnerung an ihn wird von den Staatlichen Schlössern und Gärten wachgehalten: Die Führungen durch das im vergangenen Jahr neu ausgestattete Zimmer im Gläsernen Saalbau, in dem er bis zu seiner Hochzeit lebte, werden nach dem Ende der Corona-Beschränkungen wieder stattfinden.
Hüter und Mäzen des Schlosses
Louis Charles François de Graimberg-Belleau, geboren am 30. Juli 1774 auf Schloss Paars bei Château-Thierry, 1791 emigriert, entdeckte das Heidelberger Schloss im Jahr 1811. Er war von der mächtigen Ruine fasziniert, von der die Natur damals zunehmend Besitz ergriffen hatte – so sehr, dass er seine geplante Rückkehr nach Frankreich aufgab und sogar in die Ruine zog, um die Zerstörung der Anlage zu verhindern. Er richtete sich ein kleines Zimmer im Torturm des Gläsernen Saalbaus ein, sein Standort, von dem aus er sich darum kümmerte, dass die Mauern erhalten blieben – auf eigene Kosten! Außerdem sammelte er Gemälde, Grafiken, Münzen, Keramik und Porzellan zur Geschichte der Pfälzer Kurfürsten, die er im Friedrichsbau präsentierte. Von 1811 bis zu seiner Hochzeit 1823 lebte er in der Ruine und nutzte danach sein Zimmer als Atelier und Verkaufsraum seiner Kupferstiche.