In diesem Jahr wurde die ASC-Classic-Gala zum bereits 20. Mal ausgerichtet und, wie in den Jahren zuvor, bot sie eine einzigartige Symbiose zwischen einem der am häufigsten besuchten Monumente Deutschlands und über 160 sorgfältig ausgewählten klassischen Fahrzeugen, die aus verschiedenen Epochen stammen.
Diese Automobile waren nach Baujahren und spezifischen Themengruppen rund um den Arionsbrunnen angeordnet. In der einzigartigen Atmosphäre des Schlossparks verschmelzen Kunst, Garten und Architektur mit dem Design der klassischen Automobile zu einem einmaligen Ensemble.
Automobilgeschichte
Schwetzingen hat sich mittlerweile zu einem Synonym für eine der eindrucksvollsten Präsentationen der Automobilgeschichte international entwickelt. Die ausgestellten Automobile, die aus den Baujahren ab 1885 bis 1990 stammten, traten im Wettbewerb um renommierte internationale Preise vor einer Jury, die sich aus 40 erfahrenen Experten zusammensetzte, an.
Diese Juroren unterzogen die Fahrzeuge einer gründlichen Untersuchung, bei der sie deren Qualität und Originalität bewerteten.
Die Kriterien für die Bewertung stützten sich auf die strengen Vorgaben des FIVA-Reglements, das vorschreibt, dass an den Fahrzeugen keinerlei Änderungen oder Modifikationen vorgenommen werden dürfen, um den authentischen Charakter der historischen Automobile zu bewahren.
Kleines Jubiläum
„Outdoor ist halt outdoor“, hat „Mister Gala-Classics“ Florian Hübner einmal gesagt, während unangenehmer Regen die Veranstaltung spürbar negativ beeinflusste und die Stimmung trübte. Aber nicht nur Regen kann für die Gala problematisch sein; auch extreme Hitze kann sich alles andere als positiv auf die Veranstaltung auswirken.
In der vergangenen Woche war es am Wochenende brütend heiß, und zwar bis in die späten Abendstunden hinein, sodass die Teilnehmer und Besucher stark unter den Temperaturen litten. Ob diese Bedingungen letztendlich einen Einfluss auf den Wettbewerb gehabt haben, bleibt jedoch Spekulation.
Eines ist jedoch sicher: Echte Liebhaber und Fans der klassischen Automobile kommen in erster Linie wegen der faszinierenden Autos und deren einzigartiger Ästhetik, während die Witterungsbedingungen in diesem Zusammenhang eine eher untergeordnete Rolle spielen.
Mit der 20. Ausgabe der Classic-Gala feierte das Format selbst ein kleines Jubiläum und versetzte Autoconsult Florian Hübner, der bereits bei der Premiere der Gala dabei war, und seine Mannschaft in Feierlaune.
Einen Namen gemacht
Wie immer hatte die Gala auch das Ziel, zahlreiche Jubiläen zahlreicher Automarken zu würdigen, die sich über viele Jahre hinweg einen Namen in der Automobilgeschichte gemacht haben.
So konnten die Besucher unter anderem feiern, dass Opel stolze 125 Jahre alt wird, Rolls-Royce bereits seit 120 Jahren für Luxus steht, Maserati vor 110 Jahren gegründet wurde, Chrysler auf 100 Jahre Firmengeschichte zurückblicken kann, MG ebenfalls 100 Jahre alt wird und Borgward Isabelle auf immerhin 85 Jahre Bestehen zurückblicken kann.
All diese beeindruckenden Jubiläen wurden im festlichen Rahmen rund um den wunderschönen Arionbrunnen präsentiert und auf angemessene Weise geehrt, wodurch die Veranstaltung zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Automobil-Liebhaber wurde.
Rolls-Royce
Am Ende des südlichen Zirkels des Schlosses fanden sich die beeindruckenden Klassiker der renommierten Marke Rolls-Royce, die dort zur Schau gestellt wurden. Diese eleganten Oldtimer zogen die Blicke der Besucher und waren ohne Zweifel eines der Highlights der diesjährigen Gala.
Es ist zudem faszinierend zu überlegen, welche fesselnden Geschichten und historischen Begebenheiten sich hinter den einzelnen Fahrzeugen verbergen.
Um dies näher zu verdeutlichen, wird das Beispiel des Phantom I herangezogen, der im Besitz von Katharina Neuser-von Oettingen und Prof. Dr. Wolfgang Neuser ist. Nach einer langen und gründlichen Suche stießen die beiden Liebhaber von Oldtimern in Wales auf einen Rolls-Royce Phantom I, der im Jahr 1929 in Springfield, USA, hergestellt wurde.
In Wales entdeckten sie jedoch nicht das komplette Fahrzeug, sondern lediglich das Chassis sowie die Karosserie.
Zum Leben erweckt
Darüber hinaus fanden sie 50 Kisten, die vollgepackt waren mit zahlreichen Einzelteilen, einschließlich des Kühlergrills, der Kotflügel und Stoßstangen. Die engagierte Arbeit, die sie in diesen Oldtimer investierten, um ihn wieder zum Leben zu erwecken, umfasste beeindruckende 5500 Stunden voller Leidenschaft und Enthusiasmus über einen Zeitraum von vier Jahren.
Das Ergebnis dieser harten Arbeit konnten die Besucherinnen und Besucher schließlich im Schlosspark bewundern. Der Springfield Phantom I von 1929 erblickte schließlich am 12. Juli 2021 zum ersten Mal nach all den Jahren wieder das Licht der Welt und fuhr aus eigener Kraft. Ein anderer Rolls-Royce-Eigentümer lobte begeistert die Robustheit und Zuverlässigkeit der Marke. „Mein Fahrzeug hat mich noch nie in Stich gelassen. Ich bin bei jeder Ausfahrt immer problemlos nach Hause gekommen“.
Der südliche Zirkel war im Übrigen auch der Standort der Kunstausstellung rund ums Auto mit äußerst kreativen Arbeiten von 13 Künstlern und am Anfang des Zirkels war die Elvis-Ausstellung untergebracht. Das, was dort zu sehen war, stammte alles aus dem Original-Fundus von Elvis Presley. (gk)