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Oberrheinkonferenz am Rheinhafen KA

CRANE: Häfen am Oberrhein wappnen sich für den Klimawandel

Manfred Rausch, Projektleiter CRANE, Ports de Strasbourg; Jens-Jochen Roth, Projektmanager, Rheinhafen Karlsruhe; Sylvia M. Felder, Regierungspräsidentin Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH GmbH, tauschen sich über die Zusammenarbeit aus.

RPK

Manfred Rausch, Projektleiter CRANE, Ports de Strasbourg; Jens-Jochen Roth, Projektmanager, Rheinhafen Karlsruhe; Sylvia M. Felder, RegierungspräsidentinPatricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH GmbH, tauschen sich über die Zusammenarbeit aus.

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder hat am 7. August 2024 in ihrer Funktion als diesjährige Präsidentin der Deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinkonferenz den Rheinhafen Karlsruhe besucht, um sich über das Interreg-Projekt CRANE zu informieren. 

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„CRANE“ steht für „Climate Reslience and Adaption Network“: Insgesamt sieben Häfen am Oberrhein haben sich grenzüberschreitend zur Entwicklung einer gemeinsamen Klimaresilienzstrategie zusammengeschlossen, um sicherzustellen, dass sie ihre Funktion als Logistikdrehscheiben auch in Zukunft trotz der Auswirkungen des Klimawandels erfüllen können. Die Häfen werden von Binnenschiffen und Zügen (zwei energieeffizienten Verkehrsträgern) angefahren und sind daher nicht nur wichtige Umschlagsplätze innerhalb des transeuropäischen Verkehrsnetzes, sondern tragen auch zu dessen Klimafreundlichkeit bei. 

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

„Das Interreg-Projekt CRANE ist für den trinationalen Lebens- und Wirtschaftsraum Oberrhein von enormer Bedeutung. Denn nur durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit kann in Zukunft ein zuverlässiger Schiffsbetrieb auf dem Rhein sichergestellt und die Grenzregion auch als Wirtschaftsstandort gestärkt werden“, so Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder. Die nachhaltige Wasserwirtschaft am Oberrhein und damit die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei Niedrigwasser- und Starkregenereignissen auf dem Rhein als gemeinsamer Verkehrsader zählt zu den Prioritäten ihrer diesjährigen Präsidentschaft der Oberrheinkonferenz. 

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder im Gespräch, v.l.n.r.: Manfred Rausch, Projektleiter CRANE, Ports de Strasbourg; Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH (KVVH GmbH) Sylvia M. Felder, Regierungspräsidentin; Jens-Jochen Roth, Projektmanager, Rheinhafen Karlsruhe

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Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder im Gespräch, v.l.n.r.:Manfred Rausch, Projektleiter CRANE, Ports de Strasbourg; Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH (KVVH GmbH)Sylvia M. Felder, Regierungspräsidentin; Jens-Jochen Roth, Projektmanager, Rheinhafen Karlsruhe

Mehrere Häfen am Projekt beteiligt

Genau diesem Anliegen widmet sich das von der EU geförderte Interreg-Projekt CRANE, an dem die Häfen Straßburg, Mannheim, Ludwigshafen, Karlsruhe, Kehl, Mulhouse und Basel beteiligt sind. Projektträger ist der Straßburger Rheinhafen. Der Schwerpunkt bei der Zusammenarbeit liegt in der Identifikation, Analyse und dem Management von Risiken. Mit der Analyse der direkten Klimarisiken sowie der Klimawirkungsketten für die Oberrheinhäfen wurde das Fraunhofer-Institut IAIS, ein in diesem Bereich renommierter Akteur, beauftragt. Aus den Ergebnissen sollen sowohl hafenübergreifende als auch standortspezifische Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, für deren Umsetzung ein gemeinsames Monitoring-Tool entwickelt wird. Dieses wird nach dem Abschluss des Projekts den gemeinsamen Austausch- und Lernprozess der Häfen im Bereich Klimaresilienz weiter unterstützen. 

Das Projekt CRANE startete zum 1. Juli 2023 und endet zum 31. Dezember 2025. Die Kosten belaufen sich auf gut 1,4 Millionen Euro und werden zu 60% mit EU-Geldern aus dem Programm Interreg Oberrhein gefördert (Fördersumme über 824.000 Euro).

Hintergrund zu Interreg und Naiades III:

Interreg ist ein europäisches Förderprogramm aus der Region und für die Region, das seit mehr als 30 Jahren Projekte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz unterstützt. Es ist Teil der Kohäsionspolitik der Europäischen Union und zielt darauf ab, die wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Disparitäten zwischen den verschiedenen Gebieten zu verringern. Das Programmgebiet umfasst die deutschen Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, dazu die französische Région Grand Est und die fünf Schweizer Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Jura, Solothurn und Aargau. Das Programm Interreg Oberrhein verfügt in der Förderperiode 2021-2027 über eine Mittelausstattung von insgesamt 125 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), um das grenzüberschreitende Programmgebiet zu einer grüneren, besser vernetzten, intelligenteren und bürgernäheren Region zu machen.

Das Projekt Crane bildet darüber hinaus einen Baustein im europäischen Aktionsprogramm Naiades III. Dieses Förderprogramm (Zeitraum 2021-2027) zielt darauf ab, die Binnenschifffahrt nachhaltig zu stärken und damit dem europäischen Ziel zu entsprechen, den Binnenschiffsverkehr bis 2030 um 25% und bis 2050 um 50% zu steigern. Dies steht in Einklang mit dem europäischen Grünen Deal und der Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität. Die Binnenschifffahrt wird dabei als zentrales Instrument für den Übergang zu einem multimodalen, energieeffizienten und damit klimafreundlicheren Verkehrssystem betrachtet. Indem das Projekt CRANE den Häfen am Oberrhein ermöglicht, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu erhöhen, trägt es zu einer Verstetigung der Verkehrsverlagerung bei.