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Vortrag von Franz Kowarsch

„Der Kraichgau – eine besondere Landschaft“

Norbert Dirolf vom Kur- und Verkehrsverein begrüßte die Gäste im Edith-Stein-Haus.

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Norbert Dirolf vom Kur- und Verkehrsverein begrüßte die Gäste im Edith-Stein-Haus.

Norbert Dirolf vom Vorstand des veranstaltenden Kur- und Verkehrsverein Bad Schönborn war glücklich, dass sich erfreulich viele Besucher zum Vortrag „Der Kraichgau – eine besondere Landschaft“ eingefunden hatten. Mit dem pensionierten Oberstudienrat am Hartmanni-Gymnasium Eppingen, Franz Kowarsch, konnte schließlich ein Referent gewonnen werden, der aufgrund seines Engagements mit der Ehrennadel des Arbeitskreises Heimatpflege ausgezeichnet wurde. 

769 sei der Kraichgau erstmals erwähnt worden, grenzte Kowarsch zunächst zeitlich ein. Räumlich sei das nicht so einfach, da er hier eher streng die Grenzen ziehe. Mit der Rheinebene im Westen und er B3 als Grenze in Bruchsal, sei dies im Süden der Nordschwarzwald, im Osten der Necker und im Norden der Odenwald. Humorvoll bezeichnet der gebürtige Sulzfelder Begriffe wie das Heilbronner Land als Fakenews, und auch Sterntal gehöre eigentlich schon zum Enzkreis.

Typisch Kraichgau

Nach Begriffen, die er im Publikum als typisch für den Kraichgau sammelte, wie hügelig, fruchtbar oder auch Hohlwege, zitierte er einen Schüler Melanchthons, der schon vor 466 Jahren über die üppige Landschaft und die patenten Menschen regelrecht ins Schwärmen geriet, wie auch die Heimatdichterin Irma Guggolz in ihrer Beschreibung des Kraichgaus. 

Auch die Geologie kam nicht zu kurz mit den Erläuterungen, warum im Land der 1000 Hügel alles so gut wächst. In der zweitwärmsten Region Deutschlands fehle eigentlich nur ein großer See, bedauerte er, und ging auch auf die Vegetation ein, die sich in den Ortsnamen widerspiegelt. 

Vom Weiler zum Dorf

Interessant war, was den Weiler zum Dorf machte. Die sei nicht etwa die Größe, sondern die Funktionen gewesen. Dann, wenn eben alles da war, was man braucht. Er zeigte auf, was die Städte ausmachte, wie Markt- und Zollrecht, wo in Gochtsheim der Adel wohnte und das Henkerhaus außerhalb lag, weil dies ein unehrenhafter Beruf war. Viele Bilder hatte er obendrein mitgebracht, auf denen eine alte Kelter, Burgen und Schlösser abgebildet waren. Der Vortrag war nicht auf Mingolsheim oder Langenbrücken abgestimmt, wodurch er auch viele Ausflugstipps gab. Natürlich spielte auch der 30-jährige Krieg in Kowarschs Vortrag eine Rolle, der den Kraichgau nahezu entvölkerte, und so ging er beispielsweise auf die Mennoniten ein, die aus Bern kamen und danach als landwirtschaftlich versierte Täufer geduldet wurden, oder die Waldseer und auch auf die Auswanderungswelle ab dem 18. Jahrhundert. Viele Anekdoten hatte er im Gepäck, wie auch Zeitungsartikel, aus denen er zitierte. So schilderte er, welche Folgen der Bau der Kraichgau-Autobahn hatte. 

Lebenswerter Landstrich

Das Publikum bedankte sich nach dem bestens strukturierten, kenntnisreichen und kurzweilig präsentierten Vortrag mit anhaltendem Applaus, der mit der Erkenntnis endete, dass es sich beim Kraichgau um einen Landstrich handelt, in dem es sich zu leben lohnt. Klaus Heinzmann bedankte sich im Namen des Kur- und Verkehrsvereins mit einem Präsent und kündigte schon einen Stuwwenabend an, den es im Oktober geben und der wie alle Veranstaltungen der Heimatpflege dienen soll. (cm)   

 

Franz Kowarsch, gebürtig und aufgewachsen in Sulzfeld, teilte sein unglaubliches Wissen über den Kraichgau in einem unterhaltsamen Vortrag.

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Franz Kowarsch, gebürtig und aufgewachsen in Sulzfeld, teilte sein unglaubliches Wissen über den Kraichgau in einem unterhaltsamen Vortrag.
Dazu hatte er auch viel Bildmaterial mitgebracht.

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Dazu hatte er auch viel Bildmaterial mitgebracht.
Natürlich war auch der Weinanbau ein Thema, für den es früher eine Kelter gab.

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Natürlich war auch der Weinanbau ein Thema, für den es früher eine Kelter gab.
Der Referent berichtete auch über die Menschen, ihre Traditionen und wie sie lebten.

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Der Referent berichtete auch über die Menschen, ihre Traditionen und wie sie lebten.
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