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Die Quelle des „Lebenswassers“ entspringt im Schlossgarten
Schwetzingen. Whisky kommt vom gälischen Wort uisge und heißt Wasser. Gewissermaßen an der Quelle (engl. Spring) saßen Freunde am Wochenende in Schwetzingen.
amoos
Die Frühlingssonne brachte die Goldtöne in den Flaschen zum Leuchten..
Bunnahabhain, Laphroiag, Glenmorangie oder Lagavulin. Was sich anhört wie Namen aus dem neusten Game-of-Thrones-Romanen oder aus Tolkiens Mittelerde-Kosmos, zaubert bei Whisky-Kennern ein wissendes Nicken oder gar ein kleines Blitzen ins Auge. Wer die - zumeist aus dem Schottischen Gälischen stammenden - Namen dann gar noch korrekt aussprechen kann (was schon nüchtern nicht ganz einfach, aber nach ein Paar Probiergläsern schier unmöglich ist), der muss Experte in Sachen Whisky sein. Und Gott sei Dank waren diese am Wochenende im Schloss sicherlich in der Überzahl.
Passendes Wortspiel
Dass Messe-Macher Joe Seidel sein Baby vor fünf Jahren auf den klangvollen Namen „Whisky Spring“ taufte, erwies sich selten so sinnvoll wie in diesem Jahr. Denn „Spring“ heißt ja im Englischen bekanntlich nicht nur „Quelle“, obwohl auch diese Bedeutung absolut ihre Richtigkeit hat, weil das „Lebenswasser“ (was Whisky übersetzt bedeutet) wie aus Strömen floss, sondern auch „Frühling“. Und der war am Wochenende im Schlossgarten mehr als präsent.
Frühlingsgefühle
Mit strahlendem Sonnenschein, der die Destillate in den Flaschen in allen Farben von braun bis honiggelb leuchten ließ, einem blauen Himmel, der im Kontrast zur barocken Schlossfassade eine prächtige Kulisse abgab und Temperaturen, die an der 20-Grad-Marke kratzten und für dezente Frühlingsgefühle sorgten. Nun also rasch in den Zirkelsaal, das „Nosing Glas“, also das Probierglas geschnappt, das im Eintrittspreis inbegriffen ist und rein mit dem ersten Dram (einem Schluck von ca. 0,2 l).
Tipps für Anfänger
Whisky-Neulinge sollten dabei vor allem eines berücksichtigen: Nicht gleich mit den torfigsten Sorten anfangen, zwischendurch immer wieder mal mit Wasser nachspülen und sich ganz einlassen auf die verschiedenen Nuancen, denn kein Whisky schmeckt gleich. Die Qual der Wahl war freilich groß am Wochenende, 39 Aussteller waren dieses Jahr Seidels Ruf gefolgt und bewiesen einmal mehr, dass die Welt des Whiskys kaum Grenzen hat.
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Dieses Jahr war das Schwetzinger Schloss gleich an drei Tagen Treffpunkt für Whisky-Fans.
Schwetzingen vertreten
Bei den Jungs von „whisky-mobil“ zum Beispiel floss das Lebenswasser – ein Ardmore – aus dem Jamaica-Rum-Fass, und auch Fans von anderen Spirituosen wie Gin oder Rum sind in Schwetzingen willkommen und kommen auf ihre Kosten. Wolfgang Falke aus Schwetzingen eilte geschäftig zwischen der Davidoff-Lounge, wo sich Zigarren-Fans bei einer Havanna verweilen konnten, und dem stets umlagerten falke-exclusive-Stand hin und her.
Eigenkreationen
Und auch Rudi Müller, Inhaber des Schwetzinger Spirituosenhandels Futterer hatte sich zur Whisky-Spring wieder etwas Spezielles ausgedacht: Er kredenzte unter anderem einen Auchroisk, den er 18 Monate im Madeira-Fass gelagert hatte. Mit seinem dezenten Fruchtgeschmack war der Whisky vor allem etwas für die Fans milderer Geschmäcker, aber auch Liebhaber rauerer Nuancen kamen auf ihre Kosten. Nicht zuletzt auch dank der kompetenten Beratung von Michael Lutz, seines Zeichens Markenbotschafter (Brand Ambassador) von Ardbeg und Glenmorangie. Am Uigeadail aus dem Hause Ardbeg jedenfalls dürften sich vor allem Torfnasen und Rauchfans erfreut haben.
Für jeden Geldbeutel etwas
Und so ergibt sich an den Ständen rasch ein lebhaftes Fachsimpeln über den Geschmack der Favoriten aus dem Sortiment: Rauchig und torfig oder süß und fruchtig – eben jeder so wie er es mag. Single Malts – also Whiskys aus einer einzelnen Destillerie stehen natürlich hoch im Kurs, aber auch Blends – Mischungen aus verschiedenen Abfüllungen - warten auf probierfreudige Gäste, ebenso wie exquisite, extrem limitierte Single-Cask-Abfüllungen. Die Auswahl ist groß und bietet für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel etwas, da kann eine Flasche auch schon mal für einen hohen dreistelligen Betrag den Besitzer wechseln. Daneben gibt es Whisky auch in anderen Formen für den Gaumen: Als Zutat in Wurstkreationen vom Highland-Rind, in Pralinen, Marmelade und Chutney oder in Grillsaucen. Und wem der Sinn eher nach Bier stand, auch kein Problem: Lachers Schlossgastronomie hatte auch da das passende Mittel parat - ein frisch gezapftes Guinness entlockte manch einem sogar passende irische Volksweisen.
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Überall an den Ständen wurde gefachsimpelt und probiert.
Made in Germany
Dass inzwischen auch Whiskys aus Deutschland kein belächeltes Schattendasein mehr fristen, sondern längst auf dem Vormarsch sind, zeigte sich dieses Jahr besonders deutlich. Das Angebot ist auch in Schwetzingen groß. Neben dem rauchigen Elch-Whisky aus der Fränkischen Schweiz, Finch aus dem schwäbischen Hochland oder der noch jungen Brennerei St. Kilian ist die Pfalz gleich doppelt vertreten: Mit Thomas Sippels Palatinatus Single Malt und Saillt Mór aus Bad Dürkheim.
Pfälzer Eiche
Winzer und Destillateur Ralf Hauer merkt man die Leidenschaft für das goldene Destillat an. Saillt Mór, die große Saline, wie sie auch in Bad Dürkheim zu finden ist, gibt seinen Kreationen ihren Namen. Ein „very impressive“ aus berufenem Munde, ein 93,5 von 100 als Urteil von Whisky-Papst Jim Murray („one of the most Scottish of all European malts“) und das positive Feedback von Kunden aus der ganzen Welt sind für ihn Motivation, sich den Widrigkeiten des Whiskymachens weiter zu stellen. Dabei sind seine die ältesten Abfüllungen gerade mal sechs Jahre alt. Ein junger Wilder also? „Der Whisky vielleicht, ich eher nicht“ lacht Hauer. Seine Schöpfungen brauchen sich vor der Konkurrenz jedenfalls nicht zu verstecken.
Das Fazit dürfte wohl für Joe Seidel und die Aussteller rundum positiv ausgefallen sein. Am Ende konnte der Messemacher mehr als 2800 Tickets auf der Haben-Seite verbuchen und die wenigsten Besucher verließen die Zirkelsäle ohne eine Tasche mit dem Destillat ihrer Wahl in den Händen. Nun heißt es für die Whisky-Freunde wieder warten und die erworbenen Schätze genießen. Denn der nächste Frühling kommt bestimmt. Also dann: Slàinte mhath (schottisch-gälisch, grob ausgesprochen: Slantsche-wah, also Prost!).
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Der Stand von Futterer war immer gut umlagert.
Veröffentlicht von: jr aktualisiert am: 08.09.2020