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Sportlicher Rückblick

Die Württembergischen Hallen-Einzelmeisterschaften

Athleten der LG Steinlach-Zollern

LG Steinlach-Zollern

Die Athleten der LG Steinlach-Zollern überzeugte mit neuen persönlichen Bestmarken.

In diesem Jahr hatten sich erfreulicherweise insgesamt acht Athleten der LG Steinlach-Zollern qualifiziert. Der LGSZ-Nachwuchs überzeugte mit vielen neuen persönlichen Bestmarken (PB), zahlreichen Finalplatzierungen und insgesamt vier Medaillen. Aus dem großen und starken LGSZ-U16-Team ragten Clesio de Carvalho mit einer deutschen Jahresbestleistung sowie Nina Richter mit dem Gewinn eines kompletten Medaillensatzes besonders hervor.

Blendend aufgelegt präsentierte sich Clesio de Carvalho im Kugelstoßen der M15. Als er bereits im Einstoßen fast ans Ende der Anlage stieß, musste extra noch der Kugelstoßring verschoben werden. Danach wuchtete der 14-Jährige die vier Kilogramm schwere Kugel auf phänomenale 17,10 Meter hinaus. Das bedeutete nicht nur überlegen die Goldmedaille bei den württembergischen Titelkämpfen, sondern auch eine neue deutsche Jahresbestmarke für diese Altersgruppe, wie der Hallensprecher ganz euphorisch berichtete. Ein Blick auf seine Serie zeigt die aktuell starke Form des außergewöhnlichen LGSZ-Nachwuchstalents. Alle seine Stöße landeten jenseits der 16-Meter-Marke. 

Auch Nina Richter (W14) stieg mit dem Kugelstoßen in die Veranstaltungen ein und zeigte sich bereits im Einstoßen in sehr guter Verfassung. Nachdem sie in den ersten beiden Wettkampfversuchen noch etwas zu ungeduldig beziehungsweise dann auch zu vorsichtig agierte, zeigte sie im dritten Versuch eine sehr gute Leistung: eine neue PB von 11,11 Meter mit der 3-Kilogramm-Kugel. Damit schob sie sich auch knapp vor Lisa Bender vom TSV Baltmannsweiler in Führung. Nachdem sich niemand aus dem Führungsduo mehr steigern konnte, holte sich Nina Richter damit ihre erste württembergische Meisterschaft in einer Einzeldisziplin. Im anschließenden Weitsprung hatte sie ziemlich Probleme, den Balken zu treffen. Unter dem Strich kam sie zwar dennoch auf 5,07 Meter, konnte aufgrund von vier übertretenen Versuchen ihr eigentliches Potential aber nicht abrufen. Am Ende holte sie damit die Bronzemedaille – mit 9 Zentimeter Rückstand auf Gold. In der nächsten Disziplin über 60 Meter Hürden kam Nina Richter am Start nicht gut weg, startete aber ab der ersten Hürde eine famose Aufholjagd. So gewann sie ihren Vorlauf tatsächlich noch in 9,53 Sekunden (PB). Leider sollte ihr der Start auch im Finale nicht besser gelingen. Ihre Konkurrentinnen hatten sich bis zur ersten Hürde schon etwa 2 Meter Vorsprung herausgelaufen. Danach folgte wieder ein unwiderstehliches Finish, sodass sich die willensstarke LGSZ-Athletin noch die Silbermedaille in 9,54 Sekunden sichern konnte. Beim abschließenden Hochsprung zeigte Nina Richter technisch gute Sprünge, wirkte aber bei weitem nicht mehr so frisch wie noch zu Beginn des Wettkampftages. So standen für sie am Schluss gute 1,48 Meter und ein fünfter Rang zu Buche. Unter dem Strich zeigte sich das LGSZ-Mehrkampf-Nachwuchstalent in sehr guter Form und für die in Kürze anstehenden württembergischen Hallenmehrkampf-Meisterschaften gut vorbereitet.

Paul Zukunft (M14) überraschte bei den Meisterschaften, weil er bei allen seiner drei Starts das Finale erreichte. Sein bestes Resultat holte er sich mit dem vierten Platz im A-Finale über 60 Meter Hürden – knapp an der Medaille vorbei. Bereits im Vorlauf steigerte er seine PB auf 10,38 Sekunden. Im Vorlauf kam er über die ersten drei Hürden sehr gut ins Rennen und lag aussichtsreich im Kampf um einen Podestplatz. Leider kam er an der vorletzten Hürde aus dem Rhythmus und musste mit einem 4er-Rhythmus seine Konkurrenten etwas ziehen lassen. Er konnte aber dennoch in 10,47 Sekunden einen völlig unerwarteten 4. Rang erringen.

Tom Hoch (M14) erzielte über 60 Meter Hürden im Vorlauf ebenfalls eine neue PB mit 10,50 Sekunden. Damit kam auch er ins A-Finale, in welchem er nochmals gute 10,60 Sekunden und den 6. Rang erreichte. Beim Kugelstoßen erzielte er im Vorkampf mit der 4-Kilogramm-Kugel 8,80 Meter und qualifizierte sich damit für den Endkampf. Dort wurden ihm leider zwei Versuche ungültig gegeben, sodass er sich nicht mehr steigern konnte und mit dem 6. Rang zufriedengeben musste.

Miriam Dietrich hatte sich auf den letzten Drücker noch für diese Titelkämpfe über 60 Meter qualifizieren können. Bereits im Vorlauf der W15 rechtfertigte sie diese Qualifikation. Mit einer weiteren Steigerung ihrer PB auf starke 8,57 Sekunden verpasste sie das A-Finale nur knapp. Im B-Finale konnte sie diese Leistung nochmals exakt wiederholen und sich damit den zweiten Platz im B-Finale sichern. Über 60 Meter Hürden ging sie wegen einer zuvor beim Hürdenlaufen erlittenen Verletzung noch etwas gehemmt ins Rennen. Erfreulicherweise konnte sie den Lauf aber reibungslos und gut im 3er-Ryhthmus über die Bühne bringen.

Die beiden Neuzugänge Arthur Jenike (M14) und Lea Weithoffer (W14), die zur neuen Saison vom TSV Bisingen zur LG Steinlach-Zollern gewechselt sind, hatten sich im 60-Meter-Sprint für die Landesmeis-terschaft qualifiziert. Während Lea Weithoffer die Finalläufe nach neuer PB von 8,87 Sekunden um ganze zwei Hundertstel verpasste, erreichte Arthur Jenike das B-Finale. Wie seine Vereinskameradin Miriam Diet-rich zuvor, konnte auch er sich nach erneuter Steigerung auf neue PB von 8,47 Sekunden den zweiten Rang im B-Finale sichern. Lea Weithoffer hatte im Weitsprung Pech, dass alle ihre Sprünge am Balken übertreten waren und sie somit trotz guter Sprünge die Segel nach dem Vorkampf streichen musste.

Noah Handte hatte es im Stabhochsprung der M14 mit einem erstaunlich großen Starterfeld zu tun. Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten war der Ofterdinger im Trikot der LGSZ einer der wenigen, der im Winterhalbjahr keine Möglichkeiten hatte, mit dem Stab in den heimischen Hallen zu trainieren. Damit fehlte ihm merklich die Konstanz. Nach schön übersprungenen 2,00 Meter konnte er bei der nächsten Höhe von 2,20 Meter diese Technik leider nicht mehr so gelungen abrufen. So blieb er 30 Zentometer unter PB und landete auf dem 10. Rang. Bei seinem ersten Wettkampf stieß er zudem noch die 4-Kilogramm-Kugel auf 7,98 Sekunden hinaus, was ihm den 12. Platz bescherte.