„So viele waren noch nie hier,“ sagte Oberbürgermeister René Pöltl bei der diesjährigen Übergabe der Spenden aus der Eva-und Kurt-Waibel-Stiftung am 6. März. Eingefunden hatten sich hier die Delegierten aus den neun gemeinnützigen sozialen Schwetzinger Einrichtungen im Bürgermeisteramt, um die Zuwendung entgegenzunehmen. Das Spendenvolumen betrug 21.000 Euro.
Es sei ein gutes Ergebnis dank der derzeitig positiven Zinsentwicklung, erklärte die 1. Vorsitzende der Stiftung, Caroline Dumont-Westenhöfer. Sie verwaltet das Vermögen der Stiftung in Kooperation mit der Heidelberger Sparkasse – vertreten durch Markus Rieg - treuhänderisch im Auftrag der vor zehn Jahren verstorbenen Eva Waibel. Herzenswunsch der Eheleute Kurt und Eva Waibel war stets, mit dem hinterlassenen Privatvermögen bedürftigen Menschen, notleidenden Tieren und der Kurt-Waibel-Schule zu helfen.
Unterstützung für Kinder
Die Kurt-Waibel-Schule ist ein Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum, das Kinder individuell und in kleinen Klassen betreut, wenn sie noch etwas mehr Hilfe beim Lernen brauchen. Die Schule in der Nordstadt hat einen Schulgarten angelegt und will für die Kinder neue Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten schaffen, teilte Konrektorin Christine Franz-Villinger mit.
Ein Herz für Kinder hat auch das Anwaltsehepaar Antonia und Tibor Wettstein. Sie organisieren seit 2008 einen Kindertraumbaum, der jedes Jahr an Weihnachten auf dem Schlossplatz aufgestellt wird. Daran können bedürftige Kinder ihren Wunschzettel hängen – und die Wünsche werden so gut es geht erfüllt. Da hilft der Spendentopf.
Inklusion
Alle sollen gleichberechtigt teilhaben am gesellschaftlichen Leben – auch Menschen mit geistiger Behinderung. Dafür setzt sich die Lebenshilfe aktiv ein - mit Beratung, Pflege und professioneller Unterstützung im Alltag. Familienunterstützung, Freizeitspaß, Sport und Aktivitäten unterschiedlicher Art gehören zum Angebot der Lebenshilfe.
„Für alle da, die Hilfe brauchen, unabhängig von Konfession, Alter oder Nationalität“ ist die Nachbarschaftshilfe, geleitet von der evangelischen Kirche in Kooperation mit der katholischen Kirche. Auch da tut jeder Euro gut, bestätigte Monika Theilig, die Leiterin der Nachbarschaftshilfe. Es muss keiner Hunger leiden, denn zwei weitere Einrichtungen verteilen günstige Lebensmittel. Da ist zum Beispiel die Schwetzinger Tafel „Apfel + Ei“, geleitet von Alexander Schweitzer. Und da ist der Verein „Die Brücke e.V.“ mit Wärmestube und sehr kostengünstigem Mittagessen. Achim Schmitt, 1. Vorsitzender der Brücke, sorgt für die Räumlichkeiten und Lebensmittel, die von Supermärkten gespendet werden. Doris Keller und Margrit Jäger unterstützen ihn tatkräftig und kochen frische Mahlzeiten. Und wenn alle Stricke reißen, hilft die der Gemeinde angeschlossene „Notgemeinschaft“.
Abschied
Sterbebegleitung, Trauerarbeit und Lebensbeistand bei Abschied ist die Aufgabe der Hospizgemeinschaft, die von ihrem Vorsitzenden Franz Hauns und dessen Stellvertreter Markus Ullrich vertreten war. Ullrich fügte hinzu, dass das Team auch bei Trauer und Abschieden aller Art ansprechbar sei, zum Beispiel, wenn jemand hätte umziehen müssen und dadurch seine Familie und Freunde verlassen musste. In der Hospizbegleitung sind derzeit 18 Menschen aktiv; hinzukommen Menschen mit Verwaltungs- und Organisationsaufgaben. Mit dem Geld der diesjährigen Spende will die Hospizgemeinschaft mehr Menschen für die ehrenamtliche Trauer- und Sterbebegleitung gewinnen und ausbilden.
Tiere brauchen Hilfe
Auch der Tierschutzverein profitiert von den Zuwendungen. Nach Angaben von Anja Hecker, der Vertreterin des Vereins, betreut der Tierschutzverein eine Katzenstation mit etwa 20 Tieren. Hunde und Kleintiere sind in Pflegeplätzen untergebracht. Auch die Streuner werden versorgt: An verschiedenen Stellen wird täglich Futter gestellt; deshalb müssen sie nicht alle in überfüllten Tierheimen eingesperrt sein. Futter, Pflege, Tierarztkosten, die im letzten Jahr sogar erhöht wurden, - hierfür werden die Spenden gebraucht. So sei noch erwähnt, dass sich die Teams aller genannten Einrichtungen über weitere Unterstützung, Hilfen und Spenden freuen.