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Ein Abend voller Kunst

Ein vielfältiges Kulturprogramm zu den Nussbaum Awards 2024

Mezzosopranistin Daniela Vega an der Gitarre singt "Ich hab keine Angst" von Milva. Die Tänzer*innen der Own Risk Dance School aus Bad Kreuznach verleihen der Stimmung mit ihrer Choreografie Ausdruck.
Mezzosopranistin Daniela Vega an der Gitarre singt "Ich hab keine Angst" von Milva. Die Tänzer*innen der Own Risk Dance School aus Bad Kreuznach verleihen der Stimmung mit ihrer Choreografie Ausdruck.

„Das Wesensmerkmal der Freiheit ist ihre Verletzlichkeit. Wir müssen Sie schützen. Sie schützen sie heute Abend“ erklärt Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha, zugleich Schirmherr des Forums für Gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Preisverleihung der Nussbaum Awards in der Stuttgarter Liederhalle in seiner abendlichen Rede mit Bezug auf das künstlerische Programm.

Auch Gastgeber Klaus Nussbaum, Vorsitzender der Nussbaum Stiftung, die die Preise erstmals ausgelobt hatte, machte klar, dass die Kunst ein Raum der Freiheit ist: „Künstlerische Vielfalt ist auf Dauer stärker als populistische Einfalt“, sagte er.

Bekannte Stimmen bereichern den Abend

Das künstlerische Programm des Abends zeichnete sich durch Vielfalt aus. Mit der Bad Kreuznacher Tanzgruppe „Own Risk“, dem Hornorchester „Magic Hornsound Ensemble“ der Hochschule für Musik Karlsruhe und dem Orchester „grenzenlos“ standen drei Eckpfeiler des Abends fest. Hinzu kamen die beiden ausgebildeten klassischen Sänger*innen Mezzosopranistin Daniela Vega und der bekannte deutsche Opernsänger Wilhelm Schwinghammer, die mit ihren Stimmen immer wieder aufs Neue das Publikum begeisterten.

Die Own Risk Dance School aus Bad Kreuznach sorgte für meisterhafte Akrobatik auf der Bühne.

Tobias Arnold/NM

Die Own Risk Dance School aus Bad Kreuznach sorgte für meisterhafte Akrobatik auf der Bühne.
Viel Schwung und Dynamik unterlegt mit Beats und Rhythmen.

Tobias Arnold/NM

Viel Schwung und Dynamik unterlegt mit Beats und Rhythmen.
Das Magic Hornsound Orchester sorgte für fulminante Klänge.

Tobnias Arnold/NM

Das Magic Hornsound Orchester sorgte für fulminante Klänge.
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„Ich hab keine Angst, ihr kriegt mich nicht klein“, mit dieser Botschaft und dem gleichnamigen Lied der italienischen Sängerin Milva eröffnete Daniela Vega mit ihrer Stimme und akustischer Gitarre den Abend – die Tänzer*innen der Own Risk Dance School untermalten das Lied mit ihrer Choreografie, verwandelten sich in ihrer Körpersprache von der Bedrohung zum Freund. Aus Vegas Gesang und Spiel wurde so eine kleine Theaterinszenierung. Angst und Mut fanden sekundenschnell in Stimme, Wort und Körpersprache Ausdruck.

Iris Kristina Freiberger und Johannes Heuft lieferten in ihrer Moderation durchdachte und spielerische Übergänge zwischen den Programmpunkten, rückten im Dialog stets das Thema des Abends – Engagement, Demokratie, Freiheit – in den Mittelpunkt und führten auf natürliche und authentische Weise das Publikum kurzweilig durch den Abend.

Beat und Opernmusik schaffen Dynamik

Nicht immer war es an diesem Abend das gesprochene Wort, das die Übergänge zwischen den Programmpunkten schaffte, oftmals schafften die Musik- und Tanzperformancekünstler sie selbst. Sie begegneten sich im Spiel auf der Bühne – das kulturelle Programm des Abends wirkte für den Zuschauer so aus einem Guss, wie eine große Teamarbeit. Und das war es auch: Die Tänzer*innen boten dem Publikum eine Bühnenshow voller Dynamik und Akrobatik. Der Beat und die Opernmusik wurden miteinander kombiniert, sodass ein Crossover verschiedener Musikstile entstand.

Respekt war eine der Botschaften des Abends.

Tobias Arnold/NM

Respekt war eine der Botschaften des Abends.

Kreislauf von Freiheit, Engagement und Kunst

Gestaltet wurde das Abendprogramm von Künstler, Regisseur und Dozent Prof. Enno Ilka-Uhde, der bereits für die Gestaltung des Programms zum ersten Forum im Jahr 2022 in Baden-Baden verantwortlich zeichnete. Die „Performance“ zeigte sich als Einheit, in die einzelne Beiträge und Programmpunkte eingebettet waren. Wie in einem Kreislauf wurden die gleichen Begriffe – Freiheit, Engagement, Kunst, Solidarität – thematisiert, jedoch immer aus einem anderen künstlerischen Blickwinkel. Der Abend war so lebendig und dynamisch.

Star-Bass Wilhelm Schwinghammer versetzte mit seiner Stimme in Begleitung mit dem Magic Hornsound Ensemble bei Stück „The impossible Dream“ ins Staunen. Mit der italienischen Version von „My heart will go on“ von Céline Dion, ein Duett der beiden Stimmen des Abends nach der Preisvergabe, war ein emotionaler und künstlerischer Höhepunkt des Abends erreicht.

"Alle Menschen werden Brüder"

Denn neben dem theoretischen Gedanken an Demokratie und Freiheit kam auch in den künstlerischen Beiträgen als Vermittler die Emotion nicht zu kurz: Einigkeit und Recht und Freiheit – diese bedeutungsschweren Worte wurden an diesem Abend in einen konkreten Zusammenhang gesetzt, der auch von den Preisträgern repräsentiert wurde.

Logisches Finale. Es erklang die deutsche Nationalhymne, gefolgt von Beethovens Europahymne mit dem Text von Friedrich Schiller - „Alle Menschen werden Brüder“ - einen passenderen Schlussstrich als diesen hätte man für einen solchen Tag wohl nicht finden können.