Am 23.11.2024 ist unsere kleine Studienfahrtgruppe in Richtung Schwäbisch-Fränkischen Wald nach Murrhardt gefahren. Nach Ankunft in Murrhardt besuchten wir zuerst das Café Klosterhof, um uns mit Getränken und Kuchen zu stärken. Im Anschluss ging es geschlossen in Richtung des Carl-Schweizer-Museums. Christian Schweizer betreibt dort ein Privatmuseum mit Tierpräparaten und Ausstellungen zur Stadtgeschichte von Murrhardt. Sein Urgroßvater war als Tierpräparator in ganz Deutschland bekannt und gründete das Museum zusammen mit Egon Schweizer im Jahre 1931. Unser Gastgeber erwartete uns in einer damaligen Bekleidung des 18. Jahrhunderts und führte uns zuerst in die jeweiligen Räume des Museums. Zuerst stellte er uns die Tierpräparate, die in Großdioramen platziert wurden, vor. Ein Kopf eines Einhorns oder eines Wolpertingers sind dort zu betrachten. Außerdem werden mit unzähligen Tierpräparaten die Lebensräume Wald, Wüste, Steppe und Küste dargestellt. Älteste Präparate stammen aus den Jahren 1870 bis 1890. Danach wurden wir in die Abteilung der neuesten Geschichte geführt. Thema der Führung war „Dichter, Denker und Tüftele“, also begegneten uns Personen aus Murrhardt, so zum Beispiel Erich Schumm, dem Erfinder des ESBIT und des „Muggebatscha“. Familie Söhnle (Waagenhersteller), Familie Nägele (bekannte Maler und Grafiker) und Friedrich Schelling, der bekannte Philosoph und Anthropologe. Aber das war noch nicht alles in diesem außergewöhnlichen Museum. Die ältere Stadtgeschichte, angefangen von der Urzeit bis zum 17. Jahrhundert, konnten wir im Keller bestaunen. Besonders die römische Geschichte mit Bezug auf die Ausgrabungen in Neuenstadt ist auch interessant, von der Herr Schweizer in Zusammenhang der Reise des römischen Kaisers Caracalla berichtete. Für ihn ist eindeutig die römische Siedlung eine wichtige Stätte gewesen, da hier der Tross Caracallas einst Halt gemacht hatte. Noch beeindruckt von den Schilderungen unseres Leiters Herr Schweizer und seinen witzigen und interessanten Ausführungen spazierten wir durch den Park hoch zur Walterichskapelle. Die Walterichskapelle ist eine Memorialkapelle des berühmten Gründerabts Walterich, der die Christianisierung der Umgebung und Murrhardts sehr geprägt hat. Dort finden für alle Konfessionen auch die Beerdigungsfeiern statt. Besonders Walterich Begräbnistag, der alljährlich am 29.11. stattfindet, wird dort angemessen zelebriert. Um die Führung abzurunden, besuchten wir noch die evangelische Stadtkirche und genossen eine Probe zum Oratoriumskonzert „Die letzten Dinge“ von Louis Spohr. Wir waren angetan von der Akustik, die ohne technische Hilfe von Orchestern, Chor und Solisten dargeboten wurde. Herr Schweizer begleitete uns von der Kirche bis zu unserem Lokal „Hotel Sonne-Post“, wo wir unseren kulinarischen Abschluss hatten. Auf dem Weg vernahmen wir noch einige Anekdoten des damaligen Altbürgermeisters Karl Blum oder der Familie Nägele. Er erwähnte auch, dass in dem Hotel schon die Apollo-14-Crew und die polnische Nationalmannschaft von 1974 abgestiegen sind. Den Schlussapplaus versüßten wir unserem Führer mit einer Flasche Turmhahnsekt und einem Buch über Mörikes Zeit in Cleversulzbach. Berauscht von den vielen Eindrücken und dem neu erworbenen Wissen genossen wir das Essen im Restaurant.