Am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, den 8. September, gibt es in der Stadt Östringen für die Besucherinnen und Besucher aus nah und fern einiges zu entdecken.
Bereits ab 14.00 Uhr können Objekte, Maschinen und Geräte aus dem bäuerlichen Leben im sogenannten Ruhbenderhaus am Leibergplatz bestaunt werden. Das Anwesen stammt aus dem Jahr 1700 und bietet facettenreiche Einblicke, wie die Menschen in Östringen noch bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts gelebt und gearbeitet haben. Mit einer Führung durch die 315 Jahre alte und gut erhaltene Scheune oder durch den neu angelegten Kräutergarten, welcher gesundheitliches Wissen vermittelt, werden neben den Führungen durch das Ruhbenderhaus zusätzliche individuelle Führungen angeboten. Bei einem kleinen Imbiss, Kaffee und Kuchen bietet sich auch die Möglichkeit zur Einkehr.
Darüber hinaus lässt von 14 Uhr bis 17 Uhr in der Gartenstraße 8/1 das dort eingerichtete „Nylon-Archiv“ mit einem Exponatenlager einen wichtigen Teil der jüngeren Östringer Ortsgeschichte wieder lebendig werden, als die Ansiedlung des ehemals größten europäischen Nylonfaserwerks der Gemeinde einen wertvollen Wachstumsimpuls gab.
Schließlich öffnen sich die Pforten des städtischen Heimatmuseums, Hauptstraße 100, einst 1768 im barocken Stil erbaut und bis 1899 als Rathaus genutzt, von 14 Uhr bis 17 Uhr für das Publikum. Das Heimatmuseum lädt mit einer Fülle ortsgeschichtlich bedeutsamer Exponate und auch einer umfangreichen naturkundlichen Sammlung zu einer gleichermaßen unterhaltsamen wie lehrreichen Entdeckungsreise durch die Vergangenheit ein. Bei einem Gang durch Östringens Erdgeschichte mit Wolfgang Essig führt dieser durch die naturkundliche Sammlung.
Die Programmangebote des Heimatmuseums, des Ruhbenderhauses und des Nylon-Archivs zum „Tag des offenen Denkmals“ werden von den Mitgliedern des Freundeskreises des Heimatmuseums präsentiert. Das jüngst erschiene Werk "Die Nylon - Die Geschichte des Östringer Faserwerks" der Stadtverwaltung Östringen in Zusammenarbeit mit Mitgliedern des Freundeskreises des Heimatmuseums Östringen ist am Tag des offenen Denkmals an allen drei Museumstationen zu erwerben.
Ein weiterer besonderer Anziehungspunkt für alle, die sich für die Lebensumstände der Menschen früherer Zeiten interessieren, ist die Heimatstube im Stadtteil Tiefenbach. Dank des sachkundigen Engagements der Mitglieder des Tiefenbacher Heimatvereins konnten in der Heimatstube in der Hofstraße 20 mit viel Liebe zum Detail drei Wohnräume, nämlich Küche sowie Schlaf- und Wohnzimmer, originalgetreu mit Möbeln und Gegenständen aus vergangenen Tagen wieder hergerichtet werden. Auch das „Scheunencafé“ des Heimatvereins vis-à-vis von der Heimatstube ist wieder geöffnet und lädt zur geselligen Einkehr bei Kaffee und Kuchen ein. Die Heimatstube sowie das „Scheunencafé“ sind von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.
Seit 1993 ist der Tag des offenen Denkmals Deutschlands größte Kulturveranstaltung und Schaufenster für die Denkmalpflege. Der Aktionstag wird bundesweit koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
2024 steht der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Als lesbare „Zeichen“ verschiedener Epochen machen Denkmale auf sich aufmerksam. Als Wahrzeichen werden sie zum „Gesicht“ einer Region oder eines Ortes, zu Botschaftern für die regionale Geschichte. Diese Denkmale bringen Merkmale und Eigenschaften mit, die sie von anderen Bauten in der Masse unterscheiden. Mehr als 5.500 Denkmale mit zahlreichen Veranstaltungen sowie über 500 Denkmal-Touren gibt es in diesem Jahr in Deutschland zu entdecken. Das bundesweite Programm ist online einsehbar. Wer es handlicher mag, greift auf die offizielle App zum Tag des offenen Denkmals zurück. Die App ist dank stetiger Updates der perfekte Begleiter und kann kostenfrei für Android und iOS heruntergeladen werden. sp.