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Schloss Weikersheim

Figuren im Schlossgarten werden winterfest verpackt

Weikersheim Schlossgarten

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Im Winter sind die berühmten Figuren im Schlossgarten zum Schutz vor der Winterkälte mit Planen verpackt.

Mehr als 100 Figuren aus dem 18. Jahrhundert schmücken den Weikersheimer Schlossgarten. Die Skulpturen sind aus empfindlichem Sandstein gearbeitet. Um die kostbaren Originale im Winter vor Frost und Witterung zu schützen, werden sie mit Planen eingepackt. Anfang November ist es wieder soweit.

Figuren werden „eingehaust“

Der Schlossgarten von Schloss Weikersheim ist berühmt für seine Figuren aus dem 18. Jahrhundert: Mehr als 100 Skulpturen schmücken den barocken Park. Besonders berühmt sind die 16 Gestalten der „Zwergengalerie“. Die Darstellungen des Weikersheimer Hofstaates sind auf der Balustrade gleich am Anfang des Schlossgartens anzutreffen. Zu ihnen gesellen sich im Parterre Figuren antiker Göttinnen und Götter sowie Darstellungen der Planeten, Jahreszeiten und Elemente. Alle Skulpturen sind aus weichem, regionalen Sandstein gearbeitet, der sehr witterungsanfällig ist. Im Unterschied zu den zahlreichen exotischen Kübelpflanzen, die in der Orangerie überwintern, könnten die Steinfiguren nur schwer von ihrem Standort wegbewegt werden. Um sie in den Wintermonaten dennoch vor Frost und Wetter zu schützen, wird ein Teil von ihnen „eingehaust“. Dabei handelt es sich um 26 Figuren im Parterre sowie die Figuren in der Mitte des Herkulesbrunnens.

Schlossgarten Weikersheim Figur

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Die Skulpturen im Schlossgarten werden für den Winter eingerüstet und danach mit einer Plane umhüllt.

Eine lange Tradition

Was mit dem „Einhausen“ der Sandsteinfiguren genau gemeint ist, erläutert Katja Bischoff, Gärtnerin von Schloss und Schlossgarten Weikersheim: „Ab Anfang November bauen Fachkräfte eines regionalen Steinmetzbetriebes im Auftrag der Schlossverwaltung um jede einzelne Figur ein Gerüst, das die Figur nicht berühren darf.“ Dann umhüllen sie das Gerüst mit einer Plane. „So bekommt jede Figur eine Art Häuschen als Schutz in den Wintermonaten“, erklärt Katja Bischoff weiter. Früher waren die Gerüste aus Holz, heute sind sie auch aus Metall und Kunststoff. Die Planen sind aus Textil oder Kunststoff. Das „Einhausen“ der Figuren hat im Weikersheimer Schlossgarten seit der Barockzeit Tradition: Bereits im 18. Jahrhundert kümmerten sich die Schlossgärtner der Grafen von Hohenlohe-Weikersheim darum. Die einzelnen Arbeitsschritte sind bis heute im Wesentlichen dieselben geblieben. „Nach etwa zweieinhalb Tagen sind die Figuren eingehaust“, erläutert Katja Bischoff. Erst wenn zu Beginn des Frühlings die Temperaturen steigen, werden die kostbaren Skulpturen wieder ausgepackt.

Der Schlossgarten bleibt geöffnet

Auch spät im Jahr lohnt sich ein Besuch noch: Gut verpackt bieten die Skulpturen einen sehenswerten Anblick. In den Wintermonaten lässt sich ein Spaziergang durch den Schlossgarten gut mit einem Besuch in der Orangerie verbinden, in der die exotischen Kübelpflanzen des Schlossgartens überwintern. Ab 1. November ist der Ostflügel des prachtvollen Gewächshauses für Besucherinnen und Besucher geöffnet.