Am Samstag, dem 18. Januar 2025 trifft sich die Selbsthilfegruppe des Förderkreises zur Integration von Schwerhörigen und Ertaubten „FISCHE“ e. V. Waiblingen
um 15:00 Uhr im Forum Süd, Martin-Luther-Haus, am Danziger Platz 36, 71332 Waiblingen.
Thema: Hörquark und Klangbrei?:
Über Hörgeräte, Implantate, die Ohr-Hirn-Schranke und Hirnhürden
Als Referent kommt der Autor des Buches „Hörquark und Klangbrei?“ Jochen W. Heinz und stellt dieses vor.
Hörgeräte und Implantate sind heutzutage wahre Wunderwerke. Weltweit helfen Sie Millionen von Menschen, wieder mehr Lebensqualität zu erhalten und – noch wichtiger – bei Kindern den korrekten Lautspracherwerb überhaupt zu ermöglichen. Doch auch die allerbeste Technik kann an Grenzen stoßen, die nicht zu überwinden sind. Im ersten Teil werden alle wesentlichen Aspekte zur Hörsystem- und Implantatversorgung aus Sicht des Praktikers dargestellt. Im zweiten Teil folgt eine Darstellung weiterer möglicher Gründe für auditive Kommunikationsstörungen, die bisher kaum Beachtung fanden, jedoch durchaus alltagsrelevant sein können.
Über den Referenten: Jochen W. Heinz (Jahrgang 1960) studierte von 1982 bis 1986 an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen Humanmedizin. Nach Abbruch des Studiums erfolgte die Ausbildung zum Hörgeräteakustiker von 1986 bis 1988 und die Meisterprüfung 1992. Sein Tätigkeitsschwerpunkt war die Hörsystemversorgung von Säuglingen und Kindern. Das besondere Interesse in diesem Bereich führte ihn Ende der 1990er-Jahre nach Kanada, wo er eine neue wissenschaftliche Vorgehensweise in der Hörsystemversorgung von Säuglingen und Kindern und auch neue Mess- und Anpasssysteme kennenlernte. Für deren Einführung in Deutschland setzte er sich vehement ein und stellte dieses Verfahren in den führenden pädaudiologischen Abteilungen in deutschen Kliniken und in der Hörakustik vor. Es folgten nationale und internationale Vorträge zum Thema Hörsystemversorgung bei Kindern, ebenso zahlreiche Publikationen in Fachzeitschriften. Durch seine Tätigkeit als Pädakustiker wurde er bereits 1998 mit auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen konfrontiert. Sein Engagement gilt u. a. der Verbesserung von raumakustischen Verhältnissen in Kitas, Schulen und öffentlichen Einrichtungen sowie der Anerkennung auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen bei Erwachsenen. 2016 gab er das Sonderheft „Kinderversorgung Special“ der Fachzeitschrift „Hörakustik“ heraus. Seit 1998 ist Heinz Mitglied im interdisziplinär besetzten Arbeitskreis AVWS (Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen) in Stuttgart. 2003 trat er Deutschen Gesellschaft für Audiologie e.V. (DGA) bei. Von 1994 bis 2023 leitete er das Kinderzentrum Esslingen der Iffland hören GmbH & Co. KG Stuttgart. Seine Intention ist es, das mögliche Vorliegen einer auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung auch bei erwachsenen Patienten im Rahmen der Hörsystem- und Hörimplantatversorgung zu berücksichtigen.