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Ein Tag zu Ehren des Ehrenamtes: Das Forum für Gesellschaftlichen Zusammenhalt brachte am Samstag, 12. Oktober in der Stuttgarter Liederhalle Ehrenamtliche aus ganz Baden-Württemberg mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Vereinen zusammen, um gemeinsam zu diskutieren, zuzuhören und voneinander zu lernen. Und mit dem NUSSBAUM Award wurden erstmals sogar besonders herausragende Projekte ausgezeichnet.
Bereits zum zweiten Mal hatte die Nussbaum Stiftung gemeinsam mit der Allianz für Beteiligung und zahlreichen Partnern zu diesem besonderen Event eingeladen: Nach der erfolgreichen Premiere 2022 in Baden-Baden dieses Jahr in die Landeshauptstadt. Dort fanden Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Stiftungen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen und Unternehmen einen Platz für gegenseitigen Austausch.
Video zum Forum für Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Offen für alle
Das Forum bot Engagierten im Ehrenamt und Interessierten mit dem Marktplatz des Engagements, Symposium und Workshops ein vielfältiges Programm. Die Teilnehmenden konnten ihren Tag bei freiem Eintritt individuell gestalten und interessante Menschen und Themen entdecken.
„Dies ist Ihr Forum“, appellierte Gastgeber Klaus Nussbaum, Gründer der Nussbaum Stiftung, zum Auftakt an die Anwesenden: „Sie alle haben unseren Respekt und unsere Dankbarkeit verdient.“ Er hob die Bedeutung des Ehrenamts in Zeiten gesellschaftlicher Veränderungen hervor und warnte vor einer schleichenden Erosion der Demokratie. In Zeiten wie diesen brauche es mehr denn je Menschen, die sich für das Gemeinwohl einsetzen. „Sie benötigen viel mehr öffentliche Anerkennung“, so Klaus Nussbaum. Diese wolle man den Ehrenamtlichen mit dem Tag entgegenbringen.
Staatsministerium BW
Dr. Alexandra Sußmann (3.v.l.), Klaus Nussbaum (Mitte links), Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Gemeindetagspräsident Steffen Jäger (Mitte rechts) und Gabriele Reichhardt (rechts) von der Allianz für Beteiligung, umringt von Tänzern der Own Risk Dance School.
Muhterem Aras - Präsidentin des Landtags Baden-Württemberg und Hauptrednerin des Vormittags - betonte: „Engagement im Allgemeinen und Ehrenamt im Besonderen sind etwas zutiefst Demokratisches: Die Verantwortung wird nicht einfach abgegeben, sondern von allen getragen. Demokratie und Ehrenamt eint zudem die Vorstellung, dass es uns morgen besser gehen kann als heute. Und dass alle Menschen teilhaben sollen an unserer Gesellschaft. Dieses Land ist eine riesige demokratische Gemeinschaftsleistung; auf die wir stolz sein können! Unser Grundgesetz, unsere Bundesrepublik, unsere Demokratie sind dieses Jahr 75 Jahre alt geworden. Diese Erfolgsgeschichte wäre nicht möglich gewesen ohne das, was ich als Demokratie des Alltags bezeichne: die vielen Millionen kleiner Beiträge zu unserer Demokratie.”
Kinder, Jugendliche oder Erwachsene in Vereinen anleiten und trainieren, in Parteien den politischen Diskurs im Land zu gestalten, Zugewanderte in Deutsch unterrichten, sich für Senioren einsetzen oder die Vorlesestunde für Kinder – ehrenamtliches Engagement hat in Deutschland viele Gesichter. Laut dem aktuellen Freiwilligensurvey von 2019 setzen sich 28,8 Millionen Menschen in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl ein. Besonders hervorzuheben ist Baden-Württemberg: Hier engagiert sich fast jede zweite Person ehrenamtlich, das ist der höchste Anteil verglichen mit anderen Bundesländern.
„Das ist eine starke Quote! Und ein Zeichen für einen starken gesellschaftlichen Zusammenhalt. Darauf können wir alle stolz sein! Ich freue mich sehr, dass unser Land damit seit Jahren bundesweit einen Spitzenplatz belegt“, erklärte Manne Lucha. Der Minister für Soziales, Gesundheit und Integration in Baden-Württemberg hatte die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen.
Sozialminister Manne Lucha würdigte das Engagement aller für den Ehrenamts-Award Nominierten.
Kontakte knüpfen: Marktplatz des Engagements
Auf dem Marktplatz des Engagements fanden sich nachmittags die Infostände von knapp 30 verschiedenen Vereinen, Initiativen, Stiftungen und Kooperationspartnern. Hier kamen Menschen direkt und unkompliziert in den Austausch, konnten sich vernetzen und entdeckten Ideen und Angebote rund um das ehrenamtliche Engagement.
Mit einem Escape Room auf Rädern war das stjg (Stuttgarter Jugendhaus gGmbH) in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung im Außenbereich vertreten.
Tobias Arnold
Zu den Pfeilern seines Erfolgs zählt der TV Steinach seinen enorm starken Jugendbereich und die Selbstverständlichkeit sich im Verein zu engagieren.
Tobias Arnold
Mit Schwung dabei: Landtagspräsidentin Muhterem Aras (l.) und Klaus Nussbaum (r.) beim Marktplatz des Engagements.
Tobias Arnold
"Anpfiff ins Leben" fördert die sportliche Entwicklung von Jugendlichen.
Staatsministerium BW
Interessierte Besucherinnen und Besucher im Innenbereich des Marktplatzes.
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Lieferten sich ein wahrhaft präsidentielles Duell an der Tischtennisplatte von "Anpfiff ins Leben": Gemeindetags-Präsident Steffen Jäger und Landtagspräsidentin Muhterem Aras.
Das Symposium am Nachmittag blickte auf aktuelle Tendenzen und Entwicklungen des Ehrenamts. In Impulsvorträgen, Diskussionsrunden und Präsentationen kamen Expertinnen und Experten zu Wort. Über allem steht das Ehrenamt: Stellenwert, Aufgabe, Notwendigkeit, Grenzen, Machbarkeit, Zukunft – und der gesellschaftspolitische Diskurs darüber.
Auch die Podiumsdiskussionen fanden regen Anklang und waren gut besucht.
Spannende Impulse: 25 Workshops
In 25 verschiedenen Workshops wurden aktuelle Themen und Herausforderungen aus der Welt des Ehrenamts und Engagements aufgegriffen und beleuchtet. In insgesamt drei Runden standen dabei jeweils mehr als 10 Workshops auf der Agenda. Teilnehmende erhielten praktische Tipps und wertvolle Impulse für das ehrenamtliche Engagement und die Arbeit in ihren eigenen Vereinen und Organisationen.
Spannende Diskussionen zu aktuellen Themen rund um Ehrenamt und Vereinsarbeit standen bei den Workshops auf der Agenda.
Großes Finale
Und zum Abschluss hieß es erstmals: „Der NUSSBAUM Award geht an …“ Als Höhepunkt des festlichen Abendprogramms zeichnete die Nussbaum Stiftung mit "Mein Herz lacht e.V." aus Rutesheim einen Verein in Baden-Württemberg aus, der Eltern von Kindern mit Behinderung Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Die Jury aus Vertretern von Sport- und Musikverbänden, Stiftungen, der Allianz für Beteiligung e.V. und dem Sozialministerium Baden-Württemberg würdigte die hohe gesellschaftliche Relevanz der Initiative. Sie zeige eine beispielhaft positive Haltung gegenüber Kindern mit Behinderung und deren Eltern.
Den gleichen Stellenwert hat der NUSSBAUM Jugend-Award. Er ist ebenfalls mit 5.000 Euro dotiert. Mit ihm werden junge Menschen bis 24 Jahre ausgezeichnet, die mit guten Ideen und Taten zur Weiterentwicklung der Gesellschaft beitragen – egal ob im Verein oder in Eigeninitiative. Hier dürfen sich die Aktiven der Selbstverteidigungsgruppe Team Hardt aus Eggenstein-Leopoldshafen freuen. Auch die zwei weiteren Nominierten jeder Kategorie werden mit 2500 Euro Preisgeld sowie einem Coaching bei der Schmid Stiftung belohnt.
Die Awardverleihung übernahm Minister Manne Lucha persönlich mit Klaus Nussbaum. „Es ist mir eine große Ehre, Schirmherr des Awards sein zu dürfen," so der Minister. „Wir bestimmen durch ehrenamtliches Engagement selbst, in welcher Gesellschaft wir leben wollen. Mit dem Award haben Sie ein Ausrufezeichen für das Engagement gesetzt. Durch diese Veranstaltung werden Solidarität, Achtung und Vielfalt geehrt."
Eingebettet war der Tag in ein hochklassiges kulturelles Programm mit Tanz und Musik: Neben der mehrfach preisgekrönten Street Dance Crew „Own Risk“ aus Bad Kreuznach sorgten der weltbekannte Bass Wilhelm Schwinghammer, Mezzosopranistin Daniela Vega und das Magic Horn Ensemble der Hochschule für Musik Karlsruhe in einer Inszenierung von Prof. Enno-Ilka Uhde für eine emotionalisierende Würdigung der besonderen Art. Den Vormittag hatte zudem das inklusive Ensemble „grenzenlos“ der Musikschule Fellbach musikalisch umrahmt.