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Forum für Gesellschaftlichen Zusammenhalt: Aras zu Gast
Stuttgart. In der Stuttgarter Liederhalle wurde das Forum für Gesellschaftlichen Zusammenhalt am Samstag eröffnet. Zu Gast: Landtagspräsidentin Muhterem Aras.
Tobias Arnold
Landtagspräsidentin Muhterem Aras betonte die Bedeutung des Ehrenamts im Kampf gegen Populisten.
In der Stuttgarter Liederhalle wurde am Samstag, den 12. Oktober das Forum für Gesellschaftlichen Zusammenhalt eröffnet. Zu Gast bei der Eröffnungsveranstaltung waren unter anderem die Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Stuttgarts Bürgermeisterin und Leiterin des Referats für Soziales, Gesundheit und Integration, Dr. Alexandra Sußmann sowie der Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg, Steffen Jäger. Ebenfalls vertreten in seiner Funktion als Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Baden-Württemberg e.V.: Manuel Hagel MdL, Fraktionsvorsitzender der CDU Baden-Württemberg im Landtag und baden-württembergischer Parteivorsitzender.
Das Ehrenamt im Fokus
Gastgeber Klaus Nussbaum, Gründer der Nussbaum Stiftung, richtete seine Eröffnungsworte an die Vertretenden der anwesenden Vereine. „Dies ist Ihr Forum“, betonte er und sprach ihnen seinen Respekt und seine Dankbarkeit aus: „Sie alle haben unseren Respekt und unsere Dankbarkeit verdient.“ Nussbaum hob die Bedeutung des Ehrenamts in Zeiten gesellschaftlicher Veränderungen hervor und warnte vor einer schleichenden Erosion der Demokratie. In Zeiten wie diesen brauche es mehr denn je Menschen, die sich für das Gemeinwohl einsetzen. „Sie benötigen viel mehr öffentliche Anerkennung“, sagte er. Diese Anerkennung wolle man den Ehrenamtlichen heute entgegenbringen.
Nussbaum Medien
Klaus Nussbaum, Gründer der Nussbaum Stiftung und Gastgeber, bei der Eröffnungsrede.
Menschen trotz unterschiedlicher Hintergründe zusammenbringen
Auch Dr. Alexandra Sußmann, Stuttgarts Bürgermeisterin und Leiterin des Referats für Soziales, Gesundheit und Integration, betonte in ihrem Grußwort die Herausforderungen der modernen Gesellschaft. Die ständige Informationsflut und die zunehmende Nutzung digitaler Medien führten dazu, dass die Menschen sich in Filterblasen zurückzögen. „Die Welt nehmen wir oft nur noch gefiltert wahr, wir müssen uns nicht mehr aus unserer Bubble herauswagen“, erklärte sie. Dr. Sußmann hob hervor, dass das Ehrenamt eine zentrale Rolle spiele, um Menschen trotz unterschiedlicher Hintergründe zusammenzubringen: „Trotz der Differenzen bringt das Ehrenamt Menschen auf ein gemeinsames Thema.“ Die Aufgabe der Stadtpolitik sei es, Räume zu schaffen, in denen dieses Engagement stattfinden könne.
Tobias Arnold
Dr. Alexandra Sußmann richtete die Grüße der Landeshauptstadt aus.
"Der Zusammenhalt hat gelitten"
Die Keynote hielt Muhterem Aras, Präsidentin des baden-württembergischen Landtags. Sie stellte die Frage nach dem Zusammenhalt in Krisenzeiten in den Mittelpunkt. „Der Zusammenhalt hat gelitten“, stellte Aras fest und verwies auf die Folgen der Corona-Pandemie, die zu einer zunehmenden Vereinzelung der Menschen geführt habe. Diese Vereinsamung sei nicht nur ein individuelles Problem, sondern ein strukturelles, das auch gesellschaftliche Spaltung begünstige. „Vereinzelung wird auch dann ein Problem, wenn ganze Bevölkerungsgruppen kollektiv vereinsamen“, sagte Aras und warnte davor, dass diese Entwicklung Populisten in die Hände spiele. Diese spalten die Gesellschaft und nähmen daraus politischen Profit.
Begegnungsräume schaffen
Um dem entgegenzuwirken, forderte Aras, mehr Begegnungsräume zu schaffen. Städtebau müsse Treffpunkte fördern, an denen Menschen sich begegnen und nicht nur alltägliche Erledigungen machen könnten. „Öffentlicher Raum ist auch ein sozialer Treffpunkt. Wenn dieser Raum fehlt, dann fehlt einer Stadt ein bisschen Seele“, betonte sie. Ehrenamtliches Engagement sei in diesem Zusammenhang der „Kraftstoff und Klebstoff der Demokratie“. Sie schloss mit einem Appell an die Verantwortung jedes Einzelnen: „Zusammenhalt ist etwas, das aus der Gesellschaft selbst kommen muss. Die Demokratie braucht uns, und wir brauchen die Demokratie.“
Staatsministerium BW
Voller Hegel-Saal am Vormittag beim Gesellschaftlichen Zusammenhalt 2024.
Mehr Wertschätzung für engagierte Menschen
In der abschließenden Talkrunde äußerte sich Steffen Jäger, Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg, ebenfalls zur Bedeutung des Ehrenamts und forderte eine wertschätzende Haltung gegenüber Menschen, die sich engagieren. „Heute ist es oft viel weniger Ehre und viel mehr Amt“, kritisierte Jäger und verwies auf die schwindende Anerkennung für Ehrenamtliche. Gleichzeitig warnte er vor einer zunehmenden Aggression gegenüber Amtsträgern und forderte, entschlossen gegen Hass und Hetze vorzugehen: „Wir müssen deutlich machen, dass so etwas nicht geht.“
Tobias Arnold
Steffen Jäger, Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg, im Gespräch mit Journalist Benno Stieber
Die Eröffnungsfeier wurde von künstlerischen Beiträgen der Mezzosopranistin Daniela Vega, der Street-Dance-Gruppe „Own Risk“ und dem inklusiven Ensemble „grenzenlos“ der Musikschule Fellbach begleitet. Das Forum selbst bot den Teilnehmenden im Anschluss mit dem Marktplatz des Engagements, Workshops und Podiums-Talks Raum für Diskussionen und Austausch über das Ehrenamt und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Zentrale Veranstaltung am Abend: Die erstmalige Verleihung des Nussbaum Awards durch den Schirmherren der Veranstaltung, BW-Gesundheitsminister Manne Lucha.
Staatsministerium BW
Dr. Alexandra Sußmann (3.v.l.), Klaus Nussbaum (Mitte links), Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Gemeindetagspräsident Steffen Jäger (Mitte rechts) und Gabriele Reichhardt (rechts) von der Allianz für Beteiligung, umringt von Tänzern der Own Risk Dance School.
Staatsministerium BW
Highlight des Vormittags: Die Performance von Mezzosopranistin Daniela Vega und der Own Risk Dance School.