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5. PHILHARMONISCHES KONZERT

Frühlingsklänge und spätromantische Lieder

Lydia Teuscher

Shirley Suarez

Lydia Teuscher

Im 5. Philharmonischen Konzert am 22. und 23. März 2023 um 20:00 Uhr präsentiert das Philharmonische Orchester Heidelberg im Rahmen des Heidelberger Frühlings 2023 Werke von Lili Boulanger, Joseph Marx und Igor Strawinsky. Musikalisch geleitet wird das Konzert in der Aula der Neuen Universität Heidelberg von Generalmusikdirektor Elias Grandy. Den Solopart übernimmt die Sopranistin Lydia Teuscher.

Das Philharmonische Orchester Heidelberg eröffnet den Konzertabend mit zwei Werken der französischen Komponistin Lili Boulanger.  »D’un soir triste« (Von einem traurigen Abend) ist eines ihrer letzten Werke, das sie vor ihrem Tod im Alter von 24 Jahren komponierte. Die Musik drückt Trauer und Schmerz durch einen komplexen und reichen Klang aus, der zwischen Wellen der Emotion und dem Hauptthema wechselt. »D’un matin de printemps« (Von einem Frühlingsmorgen) entstand ebenfalls im letzten Jahr ihres Lebens und vermittelt die Freude und das Versprechen eines Frühlingsmorgens. Lili Boulanger schuf verschiedene Fassungen, die in Teilen variieren. Alle erhaltenen Manuskripte stammen von ihrer Schwester Nadia, die wohl insbesondere an der Orchesterfassung beteiligt war und für den letzten Schliff selbst Hand angelegt hat.

Es folgt Joseph Marx, dessen Ruf als herausragender Kompositionslehrer und Musikkritiker der mitteleuropäischen Spätromantik des 20. Jahrhunderts ihm vorauseilt. Das Philharmonische Orchester Heidelberg spielt eine Auswahl seiner Orchesterlieder. Im Ganzen finden sich rund 150 Lieder in Joseph Marx’ Werkverzeichnis, die mit ihrer komplexen Harmonik und beeindruckendem Melodiereichtum einen besonderen Reiz versprühen und wiederentdeckt werden wollen.

Zum Abschluss des Programms wird Igor Strawinskys Ballett »Petruschka« in der Fassung von 1947 aufgeführt. Es ist ein Werk, das das ganz reale Leben auf dem Jahrmarkt mit dem Spiel der Marionetten mischt und aus dem anfänglichen Puppentheater eine wirkliche Tragödie macht. Strawinsky schafft eine faszinierende Klangwelt, in der verschiedene Taktarten, Rhythmen und Harmonien gleichzeitig erklingen. Er nutzt die Collagentechnik, die zu seiner Zeit eine kompositorische Revolution darstellt und öffnet damit die Tür von der Spätromantik zur Moderne.

22. und 23. März 2023 / 20:00 Uhr / Aula der Neuen Universität