Ich stelle mir vor, ich werde nachts um drei Uhr geweckt und jemand stellt mir drei Fragen, ich muss sie wahrheitsgemäß beantworten:
„Wie heißt deine Mama?“ – „Maria!“ „Wo bist du geboren?“ – „In Waiblingen!“ „Wo finden idealerweise die Olympischen Winterspiele 2029 statt?“ – „In Saudi-Arabien!“
Unsere Welt scheint verrückt geworden zu sein. Wir haben die Energiewende verpennt, steuern auf eine Gas- und Stromkrise hin, planen aber, in Saudi-Arabien die Berge mit Kunstschnee zu beschneien. Ich bin kein Wissenschaftler, aber ich habe das Gefühl, dass so was ziemlich viel Energie verbraucht. Das Gas, das Vladimir Putin zurzeit abfackelt oder das durch die gesprengten Nord-Stream-1- und -2-Röhren entwichen ist, steht dazu leider nicht zur Verfügung.
Nächste Meldung in der Zeitung: Ab 2025 soll in Neuseeland eine Steuer auf klimaschädliche Flatulenzen und Rülpser von Kühen erhoben werden. Diese „Furzsteuer“ soll die Treibhausgasemissionen von Nutzvieh besteuern und somit senken. Das wirkt auf den ersten Blick auch verrückt, ist aber wohl ein Weg in die richtige Richtung.
Tatsächlich reden wir die ganze Zeit über CO2. Der CO2-Ausstoß soll vermindert werden, um die Klimakatastrophe zu begrenzen. Viele Menschen fliegen deshalb unbeschwert weiter und zahlen eine CO2-Abgabe. Ich überlege mir manchmal, wo die ganzen Wälder stehen sollen, auf denen diese Bäume wachsen. Möglicherweise haben die Verschwörungstheoretiker doch recht und es gibt eine zweite Erde voller CO2-Kompensations-Wäldern, von denen uns die Mainstream-Medien natürlich nichts erzählen!
Kritiker sagen, diese Ausgleichszahlungen seien eine Art Ablasshandel. Ein bisschen so, wie wenn ich als Wiedergutmachung dafür, dass ich meinen Ölwechsel immer in den Gulli entsorge, zum Ausgleich an der Tankstelle E10 tanke.
Wir sollten tatsächlich nicht nur über CO2, sondern auch über Methan reden, das beim Fracking entweicht, aus den Mooren dieser Erde und aus den Hinterteilen von Haustieren, Rindern und Kühen.
Seit 2007 steigen die Methanwerte in der Atmosphäre stark an. Ab 2014 hat sich die Rate noch einmal verdoppelt.
Dabei ist Methan fünfundzwanzig Mal klimaschädlicher als CO2!
Eine Untersuchung sagt, eine Kuh ist, solange sie lebt, bis sie komplett verwurstelt ist, genauso klimaschädlich wie ein Kleinwagen, bis er auf dem Schrottplatz liegt. Gut, eine Kuh eignet sich weniger gut, um in den Urlaub nach Italien zu fahren, und eine Kalbshaxe vom Grill schmeckt besser als eine Nockenwelle im eigenen Saft, trotzdem: Wenn wir es ernst meinen mit dem Klimaschutz, sollten wir alle viel öfter mal ganz bewusst mit dem Auto eine Kuh überfahren!
Unter diesen Gesichtspunkten ist ein SUV vielleicht das umweltfreundliche Auto, wenn er vorn einen viel benutzten verchromten Kuhfänger dran montiert hat. Deswegen heißt der Große von Audi auch: Q7.
Der Gedanke macht natürlich keinen Spaß, aber es könnte tatsächlich sein, dass ein vegetarischer Porschefahrer sehr viel umweltbewusster lebt als ein vegetarischer Lastfahrradfahrer – mit drei Hunden!
Und jetzt wieder raus mit mir aus der ungeheizten Wohnung in mein E-Mobil!
Ihr
Christoph Sonntag