Die Ostereier von Rudolf Kombosch sind alles andere als Mainstream. Statt mit Farbe verziert der 63-Jährige sie mit Haaren. «Es sind echte Menschenhaare. Tierhaare wären nicht gut, die sind meistens zu dick», sagt der Künstler aus dem schwäbischen Günzburg. Bunt sind die Blüten, die er aus den Strähnen formt, trotzdem. Denn für seine Haarkunst greift er zu verschiedenen Haarfarben.
Seit mehr als 40 Jahren macht der gebürtige Bayer eigenen Angaben nach schon Kunst aus Haaren. Es sei eine ganz alte Tradition, die er bei einer alten Dame gelernt habe, berichtet der Sammler von christlichen Antiquitäten. «Ich habe da schon einige Jährchen an Erfahrung mit den Ostereiern.»
Haare stammen aus Friseurgeschäft der Großeltern
Die Haare habe er teils noch von seinen Großeltern, die aus ihrem Friseurgeschäft Restbestände gehabt hätten. Auch deshalb sei er auf die Idee gekommen, Haarkunst zu machen. Weil er ein Fan von Ostereiern sei, habe er seine Kunst dann darauf ausgeweitet.
Für die Kunstwerke teilt Kombosch Enteneier in zwei Hälften und bringt seine vorher auf Draht gefertigten filigranen Haarblüten in den beiden Hälften an. Hühnereier seien zu zerbrechlich dafür, die Schale sei zu dünn, erklärt Kombosch.
Mit einem Scharnier verbindet er die beiden Ei-Seiten dann miteinander, sodass man das Kunstwerk auf und zu machen kann. «Dass es wie ein Schächtelchen ausschaut, wo innen die Haararbeiten geschützt zu sehen sind.» Die Blüten würden perfekt in die ovalen Eier passen.