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Residenzschloss Mergentheim

Historisches Aquarell übergeben

Willi Eckert Aquarell

Aquarell Willi Eckert

Die beiden Töchter von Elisabeth Betz - Charlotte Eiche (links) und Friederike Mercy (zweite von links) - übergeben ein Aquarell von Schloss Mergentheim aus dem Jahr 1948 an Maike Trentin-Meyer, Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

Im November 2022 erhielt das Residenzschloss Mergentheim eine großzügige Schenkung: Elisabeth Betz, die im Alter von 104 Jahren gestorben war, vermachte dem Museum ein historisch wertvolles Aquarell von Schloss Mergentheim aus dem Jahr 1948. Ihre beiden Töchter, Charlotte Eiche und Friederike Mercy, haben den Wunsch ihrer Mutter umgesetzt und das Bild im kleinen Kreis übergeben – das Residenzschloss Mergentheim ist um einen Schatz zur Stadtgeschichte reicher.

Schloss-Aquarell von 1948

Mergentheim wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg: Eugen Kleih wurde 1948 Landrat des Landkreises Mergentheim. Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamtes, das damals im Schloss untergebracht war, erhielt er zum Antritt ein Bild als Andenken geschenkt. Das Aquarell stammt vom Mergentheimer Künstler und Restaurator Willi Eckert. Es vermittelt einen guten Eindruck vom Schloss nach dem Zweiten Weltkrieg – die imposante Residenz mit ihren markanten Gebäuden ist gut erkennbar. Der Vorgang ist auf der Rückseite des Bildes sorgfältig dokumentiert. Elisabeth Betz, Tochter von Eugen Kleih, vermachte es in ihrem Testament dem Residenzschloss Mergentheim; im April 2022 verstarb sie. Ihre beiden Töchter, Charlotte Eiche und Friederike Mercy, überreichten das Aquarell vergangenen Monat Maike Trentin-Meyer, Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

Bad Mergentheim

Monika Menth / ssg

Der Künstler Willi Eckert schuf das Aquarell von Schloss Mergentheim.

Die Geschichte hinter der Schenkung

Die Konservatorin ist begeistert von der Schenkung und dankt der Familie: „Das Bild ist ein einzigartiges Zeugnis des Schlosses aus der Nachkriegszeit. Die Geschichte hinter dem Bild ist spannend – und gibt Einblicke in die Mergentheimer Geschichte.“ Die frühere Eigentümerin des Bildes, Elisabeth Betz, wurde in Mergentheim geboren. Schon im April 1945 ernannten die Amerikaner ihren Vater Eugen Kleih zum kommissarischen Landrat des Landkreises Mergentheim. Zu dieser Zeit war der Zweite Weltkrieg für Mergentheim schon vorbei, in anderen Teilen Deutschlands ging er bis in den Mai weiter. Zusammen mit seiner Familie wohnte Eugen Kleih im Schloss – genauer im Pflughaus –, wo er auch einen Garten pflegte. Seine Tochter Elisabeth kannte das Schloss also aus erster Hand. Sie wurde Lehrerin an der Haupt- und Realschule für Hauswirtschaft, Handarbeit und Turnen. Elisabeth Betz verstarb im Frühjahr dieses Jahres im Alter von 104 Jahren.

Mergentheim entdecken im Schloss

Das Bild des Künstlers Willi Eckert wird zukünftig im Residenzschloss Mergentheim bewahrt. Das wichtige Zeugnis für die Geschichte des Schlosses wird zunächst ins Depot gebracht, um es dort fachgerecht aufzubewahren und für die Zukunft zu sichern. Wer sich selbst ein Bild von Schloss und Stadt machen will, der ist in der Ausstellung zur Stadtgeschichte genau am richtigen Ort. Die Schau zeigt die Geschichte Mergentheims durch die letzten acht Jahrhunderte. In zwölf Abschnitten können die Besucherinnen und Besucher die Ausstellung erkunden – religiöse Kunstwerke wie die Statue des heiligen Sebastian zählen zu ihren Höhepunkten. Auch eine Reihe von Bildern von Schloss und Stadt vom 17. bis ins 21. Jahrhundert kann entdeckt werden. Denn die idyllisch gelegene Stadt an der Tauber inspirierte Künstler wie Matthäus Merian und Daniel Meisner. An allen Öffnungstagen findet um 15.30 Uhr eine Führung durch das Schloss statt.