Merken

Verein Solardrom zieht Bilanz

Hockenheim liegt bei Photovoltaikanlagen weit vorne

So sollte es in Hockenheim überall aussehen: Hockenheim Biblis mit dem neuen Pflegezentrum Offenloch im Vordergrund verfügt über viele Photovoltaikanlagen

Michael Schöllkopf

So sollte es in Hockenheim überall aussehen: Hockenheim Biblis mit dem neuen Pflegezentrum Offenloch im Vordergrund verfügt über viele Photovoltaikanlagen

Das neue Jahr bietet auch dem Verein Solardrom e.V. Gelegenheit Bilanz zu ziehen. „In 2021 gingen in Hockenheim 78 neue Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,2 Megawattpeak ans Netz – somit mehr als doppelt so viel wie in 2020“, so der Vereinsvorsitzende Michael Schöllkopf in einer Pressemitteilung.

Fast 100 kostenlose Online-Beratungen hatte der Verein – und hier an vorderster Stelle der Vereinsvorsitzende selbst – im vergangenen Jahr durchgeführt und somit einen wichtigen Beitrag zu diesem Etappenziel geleistet. Stolz ist man auch darauf, dass die Rennstadt weit über dem Bundesdurchschnitt liegt. Denn der Bundesverband Solarwirtschaft vermeldet für das Jahr 2021 einen Zubau von gerade einmal 10 % Photovoltaikanlagen für Deutschland (Gesamtleitung 5,25 Gigawattpeak). Für die Erreichung der Klimaziele müsste sich der Zubau jährlich verdreifachen.

Der Verein Solardrom e.V. bedankt sich bei Anlagenbesitzern und appelliert an die noch Unentschlossenen, das Potential ihrer Dachflächen besser zu nutzen. „Dass selbst produzierter Strom wirtschaftlich ist, sollte mittlerweile bekannt sein. Denn selbst erzeugter Strom kostet etwa zehn bis 12 Cent je Kilowattstunde und ist somit deutlich günstiger als gekaufter Strom“, stellt Schöllkopf fest.

Leider profitieren davon aktuell immer noch nur die Hauseigentümer selbst, nicht aber die Mieter oder Eigentümer-Gemeinschaften. Allerdings habe die neue Regierung angekündigt, hier für Änderungen zu sorgen und entsprechende Anpassungen vorzunehmen. „Wir stehen bereits in den Startlöchern und warten auf die Umsetzung der Ankündigungen“, so Schöllkopf, „zumal das sogenannte Energy Sharing seit 2021 EU-weit erlaubt ist, in Deutschland aber noch nicht in Nationales Recht umgesetzt wurde.“

Mit diesem „Energy Sharing“ sollen Bürgerinnen und Bürger, die Strom aus erneuerbaren Energien selbst erzeugen und nutzen wollen, neue Möglichkeiten erhalten, die lokale Energiewende voranzutreiben. Sprich: ein Anlagenbesitzer könnte seinen selbst produzierten und nicht benötigten Strom seinen Nachbarn verkaufen. Oder ein Hausbesitzer könnte den Strom seinen Mietern verkaufen. Somit könnte jeder Solaranlagenbesitzer auch zum Stromhändler werden.

Wer mehr zum Thema wissen möchte, ist herzlich zu den Online-Veranstaltungen des Vereins eingeladen. Termine und nützliche Infos werden regelmäßig über einen eigenen Newsletter bereitgestellt, der auf der Vereinsseite www.solardrom.info abonniert werden kann. (mf)