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Technologieregion Karlsruhe

Industrieller Mittelstand sorgt sich wegen Energiekosten

Technologieregion Karlsruhe Transformation Mittelstand

Nick Großmann

Torsten von Appen (Mitte), Stabsstellenleiter Wirtschaftsförderung Stadt Rastatt, moderiert die Veranstaltung in Kuppenheim.

Die Veranstaltung „Transformation regionale Automobilwirtschaft -  Energiekosten  im industriellen Mittelstand" in Kuppenheim  brachte am 16. Juli ca. 50 Unternehmensvertreter zusammen, um die  drängenden Fragen der Energiekosten und Nachhaltigkeit im industriellen Mittelstand zu diskutieren. Diese Veranstaltungsreihe ist die gemeinsame Initiative der Stadt Rastatt, des automotive engineering network (aen) e.V. und der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) GmbH. Moderiert wurde das Business­ Frühstück von Torsten von Appen, Stabsstellenleiter Wirtschaftsförderung Stadt Rastatt.

Umfangreicher Transformationsimperativ

Nicht nur die Automobilindustrie, sondern das gesamte verarbeitende Gewerbe, steht heute vor einem umfangreichen Transformationsimperativ. Digitaler und technologischer Wandel, nachhaltiges und kreislauforientiertes Wirtschaften  sowie der Fachkräftemangel stellen grundlegende Struktur- und 
Verhaltensveränderungen an die Betriebe dar. Die gestiegenen Energiekosten und die Prognose für die  Zukunft bereiten vielen Unternehmern  Sorgen. Firmen in Deutschland müssen sich schon lange in einem Hochstrompreis-Land bewähren.  Viele Unternehmen  haben  bereits ihren Energieverbrauch reduziert, doch die Klimaziele und der Erhalt und Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit erfordern weitere Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz.

Relevante Partner vernetzen

Der Bürgermeister von Kuppenheim, Karsten Mußler, und Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der TRK GmbH, richteten Grußworte an die Anwesenden und betonten die Bedeutung der Veranstaltung für die regionale Wirtschaft. Ziel dieser Veranstaltungsreihe sei die weitere intensive Vernetzung der relevanten Partner, um den Transformationsprozess gemeinsam erfolgreich zu gestalten Dipl.-Ing. Gunnar Böttger, Geschäftsführer der SES - Ingenieure GmbH, lenkte die Aufmerksamkeit auf das Thema C02-Fußabdruck. Er erläuterte die Forderungen des Gesetzgebers im Hinblick auf den Klimaschutz und welche Förderungen Unternehmen nutzen können. Besonders betonte Böttger: ,,Der Energiebedarf wird sich bis 2050 weltweit verdoppeln, wenn wir nicht rechtzeitig gegensteuern. Gleichzeitig sind fossile Energieträger  auf dem Rückzug. Die Lösungen sind Energiesparen, Energieeffizienz und Erneuerbare Energie. Es müssen nicht immer Millioneninvestitionen sein, auch einfache Maßnahmen können viel bewirken."

Karsten Mußler (l.), Bürgermeister von Stutensee, begrüßt die Gäste.

Nick Großmann

Karsten Mußler (l.), Bürgermeister von Stutensee, begrüßt die Gäste.

Volker Bunte, Prokurist und Abteilungsleiter Energiebeschaffung, und Philipp Heise, Bereichsleiter Vertrieb  der  Stadtwerke  Rastatt  GmbH,  präsentierten  Angebote  und  Möglichkeiten  des Energiekostenmanagements für Gewerbe und Industrie. Energiekosten seien bereits jetzt und würden  auch in Zukunft einer der wichtigsten Standortfaktoren sein. Bunte appellierte an die anwesenden  Unternehmen,  dass  sich  jetzt  eine  große  Chance  biete  über  intelligente  Formen  der 
Energiebeschaffung zur Kostensenkung nachzudenken.

Netzausbau für Wettbewerbsfähigkeit

llja Lifschiz von der IHK Karlsruhe betonte: ,,Die Wirtschaft ist auf Energieinfrastruktur angewiesen. Wir brauchen einen breiten Mix an erneuerbarer und wetterunabhängiger Stromerzeugung sowie den Ausbau des Netzes, um auch weiterhin wettbewerbsfähig zu sein. Der Weg ist klar, alle Akteure müssen sich aber auch für die breite Akzeptanz der notwendigen Infrastruktur einsetzen." Dieses Ergebnis und die Herausforderungen der Energiewende in Baden-Württemberg sind in der IHK-Stromstudie: ,,Entwicklungsszenarien von Erzeugung und Bedarf in der Region" zu finden.

Nachhaltig bauen rechnet sich

Dipl.-Ing. Klaus Teizer, Geschäftsführer der Vollack Gruppe, erklärte abschließend in seinem Vortrag „Energiekosten senken: Nachhaltig bauen rechnet sich", dass auch die Sanierung von Gebäuden einen Beitrag dazu leisten kann. ,,Neben ökonomischen Faktoren wird es immer wichtiger, ökologische Aspekte  gleichberechtigt  beim Planen  und Bauen  mitzuberücksichtigen. Aufgrund  knapper Kostenbudgets ist die Baubranche in einer besonderen Verantwortung Projekte ganzheitlich und im 
Lebenszyklus im Einklang mit Klimaschutz und Ressourcenschonung auf den Weg zu bringen. Und dabei gilt immer: ,,einfach machen - statt nichts zu machen."

Eine Möglichkeit, Transformationsprojekte mit Unterstützung anzugehen, ist das Förderprogramm „regioTransformation". Sieglinde Walz, Geschäftsführerin des aen e.V., sucht Unternehmen aus der Region, die Transformationsprozesse und -aktivitäten durchführen wollen und dafür finanzielle Unterstützung benötigen.

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