Die warmen Sommermonate laden zu Spaziergängen im Wald und zu Picknicks auf blühenden Wiesen ein. Doch Vorsicht: In der idyllischen Natur können oft unerwünschte Begleiter wie Zecken lauern. Zecken gehören zu den Spinnentieren und sind blutsaugende Parasiten, die in Deutschland weitverbreitet sind. Die häufigste Zeckenart in Deutschland ist der gemeine Holzbock, der für die Übertragung gefährlicher Krankheiten verantwortlich sein kann.
Um sich wirksam vor Zeckenstichen und den daraus resultierenden Gesundheitsrisiken zu schützen, ist es wichtig gut informiert zu sein. Nachfolgend haben wir einige hilfreiche Informationen zusammengestellt.
Welche Krankheiten können nach Zeckenstichen auftreten?
In Deutschland werden zwei Erkrankungen besonders häufig mit Zeckenstichen in Verbindung gebracht, die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Lyme-Borreliose. FSME ist eine Viruserkrankung, die in besonders schweren Fällen zu Hirnhautentzündungen und Lähmungen führen kann. Eine Impfung bietet einen effektiven Schutz gegen FSME. Eine Lyme-Borreliose wird von Bakterien verursacht. Sie äußert sich durch grippeähnliche Symptome und kann in der Regel mit einem geeigneten Antibiotikum gut behandelt werden. Bei unzureichender Behandlung kann die Lyme-Borreliose allerdings zu chronischen Beschwerden führen. Im Gegensatz zur FSME gibt es gegen die Lyme-Borreliose bislang keine Impfung.
Zu welcher Jahreszeit sind Zecken aktiv?
Zecken werden bereits bei Temperaturen ab etwa 5 °C aktiv und stechen bevorzugt am Vormittag und frühen Abend. Während sehr trockener und heißer Phasen im Sommer vergraben sich die Zecken in der Erde, um sich vor dem Austrocknen zu schützen. Die eigentliche „Zeckensaison“ erstreckt sich in Deutschland meist von März bis Oktober.
Wo genau kommen Zecken vor?
Zecken sind in Deutschland bis zu einer Höhe von etwa 1.500 Metern in der freien Natur zu finden. Üblicherweise kommen Zecken vor allem im hohen Gras, Unterholz, in Gebüschen und Wäldern vor. Da Zecken eine gewisse Feuchtigkeit benötigen und bei warmen Temperaturen schnell austrocknen, sind sie vor allem in Waldnähe häufig anzutreffen.
Wie finden Zecken ihre Opfer?
Sie warten im Gras oder auf Blättern auf vorbeikommende Menschen oder Tiere, die sie anhand von Erschütterungen, Körperwärme und Duftstoffen erkennen. Durch den Kontakt mit Haut oder Kleidung können sie abgestreift werden und beginnen dann nach einer geeigneten Stichstelle zu suchen. Zecken suchen nach feuchtwarmen und dunklen Körperstellen. Besonders beliebt sind dabei die Kniekehlen, Leistenbeugen, Achselhöhlen und der Haaransatz.
Wie kann man sich vor Zecken schützen?
Der beste Schutz vor Zeckenstichen ist, bei Aufenthalten in der Natur helle, lange Kleidung zu tragen, die den Körper vollständig bedeckt. Festes Schuhwerk und zeckenabweisende Hautschutzmittel können den Schutz ergänzen, wobei Letztere nur begrenzt wirksam sind. Nach einem Aufenthalt im Freien sollte die Kleidung gut ausgeschüttelt und der gesamte Körper gründlich auf Zecken untersucht werden. Zudem sollten sich Personen, die sich in Risikogebieten aufhalten oder dort leben, entsprechend der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) gegen FSME impfen lassen. Bei erwachsenen Personen sollte die Impfung alle 5 Jahre aufgefrischt werden.
Was tun, wenn eine Zecke gefunden wird?
Eine festgesaugte Zecke sollte so schnell wie möglich entfernt werden. Hierbei ist es wichtig, die Zecke mit einer Pinzette oder einem speziellen Zeckenentferner (Zeckenkarte) so nah wie möglich an der Haut zu fassen und vorsichtig gerade herauszuziehen. Die Zecke darf dabei nicht gequetscht werden. Von Hausmitteln wie Öl oder Klebstoff wird dringend abgeraten. Nach der Entfernung sollte die Stichstelle desinfiziert werden. Falls kein Zeckenentfernungsinstrument oder Desinfektionsmittel zur Hand ist, sollte die Zecke trotzdem sofort entfernt werden, beispielsweise mit den Fingernägeln, da so der Übergang von Krankheitserregern verhindert werden kann.
Nach dem Entfernen der Zecke sollte die Einstichstelle in den folgenden Tagen trotzdem beobachtet werden. Bei Anzeichen einer Wanderröte (ein roter Ring um die Einstichstelle) sollte sofort ärztlicher Rat eingeholt werden. Falls der Kopf der Zecke nicht vollständig entfernt werden konnte, kann dieser von einer Ärztin oder einem Arzt entfernt werden.