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Landgericht Ulm

Jugendliche zu mehrjährigern Haftstrafen verurteilt

Die Erste Große Jugendkammer des Landgerichts Ulm hat am vergangenen Montag zwei 17-Jährige zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sie den Brandanschlag auf das Restaurant Adler in Eislingen in der Nacht auf den 10. August 2024 verübt haben.
Die Kammer hat die Angeklagten wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit versuchter Brandstiftung mit Todesfolge und gefährlicher Körperverletzung jeweils in zwei tateinheitlichen Fällen sowie mit Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion jeweils zu einer Jugendstrafe von jeweils vier Jahren verurteilt.
Die Auftraggeber wurden nicht ermittelt
Nach insgesamt fünf Verhandlungstagen, in denen unter anderem Zeugen und Sachverständige vernommen wurden, sah es die Kammer als erwiesen an, dass die beiden Jugendlichen im Auftrag unbekannt gebliebener Dritter von Amsterdam nach Eislingen kamen, um dort eine Pizzeria mittels eines Spreng- beziehungsweise Brandsatzes zu zerstören. Die Kammer ging davon aus, dass sie dabei in Kauf nahmen, dass Personen zu Schaden oder gar zu Tode kommen könnten.
Hoher Sachschaden
Durch die Explosion entstand an dem Gebäude ein Sachschaden von mindestens 108 000 Euro. Bei den beiden Personen, die sich im Gebäude befanden, traten infolge der Tat psychische Probleme auf, bei einer der beiden Personen auch Probleme mit dem Gehör. Die Hintergründe der Tat konnte die Kammer nicht aufklären.
Die beiden Jugendlichen mussten sich seit Freitag, dem 7. Februar 2025, vor der Ersten Großen Jugendkammer des Landgerichts Ulm verantworten. Aufgrund des Altes der Angeklagten fand das Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. red