Dass am 7. April in der katholischen Kirchengemeinde St. Clemens die Erstkommunion gefeiert wird, ist heute eine Selbstverständlichkeit. Im über Jahrhunderte hinweg streng evangelisch geprägten (Alt-)Württemberg stellt dies aber, historisch gesehen, immer noch eine relativ junge Entwicklung dar. Erst durch den Zustrom der Heimatvertriebenen nach dem 2. Weltkrieg entstand auch in Weissach eine katholische Diasporagemeinde. Die 1954 geweihte katholische Kirche St. Clemens Maria Hofbauer ist, so steht es in der Ortschronik, „die Frucht jahrelanger Sorgen und Opfer und einer Unsumme von Mitarbeit des Gesamt-Seelsorgebezirks Weissach“, zu dem damals auch schon Flacht gehörte. Das direkt gegenüber dem Bahnhof gelegenen Gotteshaus hat der Gerlinger Regierungsbaumeister Otto Müller in den schlichten Formen der Architektur der 1950er Jahre entworfen. Innen wie außen wurde es mittlerweile ansprechend renoviert und enthält einige zeittypische Kunstwerke wie ein buntes Chorglasfenster und ein Kreuzwegmosaik von Sepp Vees.
Auch im Heimatmuseum finden sich mittlerweile Gegenstände, die an die noch junge Tradition des katholischen Glaubens in der Gemeinde Weissach erinnern. Darunter ein kleines weißes Lederetui, das nicht etwa als schnöde Geldbörse diente, sondern zum Aufbewahren des Rosenkranzes gedacht war. Neben der Lutherbibel liegend, dokumentieren sie heute den religiösen Wandel.
Heimatmuseum Flacht, Galerie Sepp Vees und Museumscafé
Leonberger Straße 2
Ortsteil Flacht
Nächster Öffnungstag mit Museumscafé am Sonntag, 14. April 2024, 14 bis 17 Uhr
Museumsleiterin Susanne Kittelberger ist telefonisch unter 07044 32109 erreichbar
Besuche auch nach Vereinbarung mit Emmerich Kaiser möglich, Tel. 07044 32120
Homepage: www.heimatmuseum-wf.de
E-Mail: info@heimatmuseum-wf.de