Im Wildpark Schwarzach fand in den Sommerferien wie jedes Jahr die Junior-Ranger-Ausbildung statt. Durch die Ausbildung wird Kindern die Möglichkeit geboten, sich innerhalb einer Woche zum Junior Ranger ausbilden zu lassen.
Die Woche begann mit einer Vorstellungsrunde, bei der sich die Kinder und Betreuer gegenseitig kennenlernten und ihre Erwartungen an die kommenden Tage austauschten. Schon am ersten Tag stand für eine der beiden Gruppen die Bauernhoftiere auf dem Programm. Die Kinder durften die Tiere füttern und erfuhren die ersten Details zu den jeweiligen Tieren. Die zweite Gruppe durfte am nächsten Tag mit dem Tierpfleger Pascal Herzog füttern und erhielt an diesem Vormittag derweil eine Führung zu den Vögeln. Anschließend erfolgte für beide eine Führung zu den Exoten des Wildpark Schwarzachs.
Besonders die Schildkröten zogen das Interesse der Kinder auf sich. Ein kurzer Exkurs durch Tierpfleger Pascal Herzog vermittelte wertvolles Wissen über den Aufbau und die Funktion des Schildkrötenpanzers. Dabei lernten sie, dass die Rippen und die Wirbelsäule der Schildkröte fest mit dem Panzer verwachsen sind – ein faszinierendes Detail, welches die Kinder durch einen Blick in einen leeren Schildkrötenpanzer selbst sehen konnten. Auch die Erkennungsmerkmale von weiblichen und männlichen Breitrandschildkröten wurden erklärt.
Ein weiteres Highlight an diesem Morgen war die Begegnung mit den Kängurus. Die Kinder durften den Tieren ganz nah kommen und erfuhren viele spannende Fakten über sie. Warum haben Kängurus einen Beutel? Wie anstrengend ist das Hüpfen? Und was passiert mit dem Kot der Babys in den Beuteln? Die Kinder lernten, dass der Beutel nicht nur zur Aufzucht der Jungen dient, sondern auch eine schützende Funktion hat. Auch die Frage, wie anstrengend das Hüpfen für Kängurus ist, wurde erörtert. Und wenn sich die Babys im Beutel entleeren, absorbiert die Haut der Mutter die Ausscheidungen, die sie dann im Zuge ihres eigenen Stuhlgangs ausscheidet. Ein faszinierender Aspekt der Natur, der die Kinder zum Staunen brachte.
Die Gruppen wechselten sich ab und während die einen spannende Tierfakten lernten, durften die anderen Kinder sich ein Tier im Wildpark aussuchen und über die Woche verteilt einen eigenen Steckbrief dazu erarbeiten. Von der Ziege über das Yak bis hin zu den Pfauen und dem Rotwild waren die Kinder eifrig dabei, ihre gewählten Tiere zu beobachten und sich Wissen zu dem Tier anzueignen.
Dank der neuen Kooperation mit dem Naturpark Neckartal-Odenwald e. V. konnten sich die Kinder auf eine ganz besondere Aktion freuen: Susanne Kaiser-Schmitt vom Naturpark Neckartal-Odenwald e. V. las die Geschichte vom Biber Fibi vor. Passend zur Geschichte erstellten die Kinder eine Landschaft aus mitgebrachten Requisiten, die von verschiedenen Waldbewohnern bewohnt wurde. Im Anschluss wurden Tierabdrücke in Ton gedrückt und jedes Kind konnte sein eigenes kleines Andenken an einen heimischen Waldbewohner mit nach Hause nehmen.
Der Mittwoch begann mit einem der kleinsten Tiere im Wildpark. Denn der Mittwochmorgen stand ganz im Zeichen der Bienen. Die Kinder lernten von Wildparkimker und Gärtnermeister Bernhard Keilhauer, woher die Bienen kommen, wie sie im Park heimisch wurden und wie Honig entsteht. Ein spannendes Bienenquiz rundete den Vormittag ab und testete das neu erworbene Wissen der Junior Ranger.
Am Donnerstag übten die Kinder in Rollenspielen, wie man andere Menschen bei Fehlverhalten im Park anspricht. Diese Übung wurde am Nachmittag an erwachsenen Personen getestet und bereitete die Kinder darauf vor, ihre Rolle als Junior Ranger verantwortungsvoll wahrzunehmen und selbstsicher aufzutreten.
Dann kam auch schon der letzte Tag. Dieser begann mit einem kleinen Test, bei dem die Kinder ihr Wissen unter Beweis stellen mussten. Anschließend führten die frisch ausgebildeten Teilnehmer, sowohl ihre Eltern und Junior Ranger aus den Vorjahren eine Tour durch den Park. Die über die Woche erarbeiteten Steckbriefe zu den jeweiligen Tieren wurde von den Kindern dann vorgestellt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen folgte die feierliche Urkundenübergabe.
Aber nicht nur die Kinder erhielten Lob und Applaus, auch die beiden Junior Rangerinnen aus der ersten Generation erhielten sowohl von dem ersten Vorsitzenden des Fördervereins Schwarzach Dirk Longerich, als auch von Tierpfleger Pascal Herzog und Gabriele Eisner-Just lobende Worte für die alleinige Durchführung der diesjährigen Ausbildung. Gabriele Eisner-Just nutzte die feierliche Gelegenheit, den zwei „alten“ Junior Rangerinnen Lene Degen und Emma Sahrbacher offiziell die künftige Organisation und Durchführung der Ausbildung zu übergeben. Frau Eisner-Just hatte vor rund 5 Jahren mit der Ausbildung der Junior Ranger im Wildpark begonnen und ist froh, in den 5 Jahren einige Kinder ausgebildet zu haben, die dem Wildpark und dem Förderverein nach wie vor die Treue halten und durch ihr Engagement Verein und Park bereichern.
Vielen Dank an dieser Stelle auch an unseren Koch Herr Constantin Lingsch, der jede Mittagspause für leckere Speisen sorgte.
Ein weiterer Dank an den Odenwaldhuhn-Hofladen aus Schwanheim für die leckeren Obst- und Gemüsespenden.
Wir freuen uns darauf, auch aus diesem Jahr wieder einige Junior Ranger dazugewonnen zu haben, die künftig im Wildpark mithelfen.