Eine super Stimmung in der ganzen Stadt, mit einem Besucherandrang auch in den umliegenden Restaurants und Bars, samt einem teilweise recht jungen Publikum, das sich in Cliquen zusammen geschlossen und die Stadt Karlsruhe erkundet hatte – das war die diesjährige KAMUNA. Zum 25. Mal veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft der Städtischen Museen die Karlsruher Museumsnacht, KAMUNA. Insgesamt zeigten 18 Kulturinstitutionen, was man in und mit ihnen alles erleben kann. Verschiedene Gastinstitutionen wie der Treffpunkt Schienen-Nahverkehr oder die Retrogames e.V. waren auch mit dabei.
Lesungen mit musikalischer Begleitung
25 Jahre in 100 Jahren Literarische Gesellschaft gab es im Prinz-Max-Palais. Dementsprechend herrschte auch hier sehr viel Andrang. 150 Menschen haben die Lesung von Susanne Buchenberger und Martin Wacker „Mascha Kaléko und Erich Kästner: Eine literarische Annäherung“ mit Musik von Hubert Eßer angesehen und gehört, wie Pressesprecher Matthias Waltz feststellte. Die Lesung über Ereignisse aus dem Zweiten Weltkrieg und Erlebnisse aus dem Leben dauerte rund eine Stunde. Manch einer fand kaum Platz. Bei der Badischen Landesbibliothek gab es „Jazz im Garten“ mit Musik von „Salon du Jazz“ mit Jochen Ebert, Moritz Koch, Dieter Seiferling und Robert Schickle – und eine sehr gute Stimmung.
Handschrift und Digitales in der Landesbibliothek
In der Badischen Landesbibliothek selbst konnten Interessierte sowohl mit Feder und Tinte schreiben, als auch die Kurrentschrift entziffern lernen. Über QR-Codes konnte man sich das ausführliche Programm der KAMUNA entschlüsseln und zusammen stellen. Im Museum am Schloss in der Karlsruher Innenstadt konnte man sich einerseits an einer Befragung darüber beteiligen, wie das Museum der Zukunft aussehen soll. Andererseits stellten Lena Zeiler, Volontärin für Digitale Vermittlung und Sandra Gygax, Referentin für Digitale Vermittlung, digitale Projekte vor. Das „Creative Museum“ funktioniere wie eine Social Media-Plattform, zum Beispiel Facebook, mit spezifischen Inhalten zum Museum. Es solle unterhaltsam sein. Über Gamification werde der Spieltrieb angeregt. Man erhält Punkte oder kann anderen Mitspielern welche geben. „Es gibt auch die Ping!-Museumsapp, die es möglich macht, mit den Objekten zu reden. Sie funktioniert wie Tinder“, sagte Sandra Gygax. „Wir bieten dem Publikum auch den ‚xCurator, Dein KI-Copilot‘ an. Durch Künstliche Intelligenz (KI) kann man die visuelle Suche nach Objekten und personalisierte Zugänge zu den Sammlungen schaffen“, so Gygax.
Großer Andrang im Landeskundemuseum
Besonders viele Familien suchten das Naturkundemuseum auf. Über ein Quiz konnten sie die einzelnen Abteilungen des Museums für sich entdecken. Beim Kakerlaken-Rennen konnten Wettbegeisterte mit je einem Euro auf die schnellste Kakerlake setzen. „Wir können uns darauf zurückbesinnen, was wir als Museum anbieten können, Führungen etc. sowie begleitend das Catering. Wir haben auch digitale Angebote, die das Live-Erlebnis eines Objekts ergänzen, aber nicht ersetzen.“ Das stellte Katrin Lorbeer, Leitung PR und Marketing beim Badischen Landesmuseum, fest. „Die Leute machen Museumshopping. D.h. sie besuchen mehrere Museen, dafür aber kürzer. Bei der KAMUNA sind es auch kleinere Führungen. Sonst dauern die eine ganze, jetzt eine halbe Stunde. Das ist für viele auch ein Angebot, das Museum mal zu entdecken“, so Lorbeer.